Klaue

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈklaʊ̯ə ]

Silbentrennung

Einzahl:Klaue
Mehrzahl:Klauen

Definition bzw. Bedeutung

  • eine hakenartige Form bei Werkzeugen, Geräten und Vorrichtungen, um Gegenstände besser Greifen zu können

  • häufig bei Insekten: scheren-, zangenähnlicher Fuß-Fortsatz

  • Hornteil des Tierfußes, besonders Huf von Wiederkäuern, Kralle von Raubvögeln

  • unleserliche, schlechte Handschrift

Begriffsursprung

Seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: klâwe, klâ; althochdeutsch: klawa; Herkunft dunkel; vergleiche altnordisch: klo und altenglisch: clea, claw; eventuell zu der indogermanische Wortwurzel: *gleu- = zusammendrücken gebildet

Verkleinerungsformen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Klauedie Klauen
Genitivdie Klaueder Klauen
Dativder Klaueden Klauen
Akkusativdie Klauedie Klauen

Anderes Wort für Klaue (Synonyme)

Handschrift:
im 18. Jahrhundert: Schuldverschreibung mit der eigenhändigen Unterschrift
meist altes, aus der Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks stammendes, mit der Hand geschriebenes Dokument
Schreibweise:
Art und Weise, wie die Wörter eines Textes geschrieben werden
Art und Weise, wie jemand seinen schriftlichen Text sprachlich/stilistisch gestaltet
(jemandes) Schrift (ugs.):
beim Druck oder im Computer eingesetzte Schrift bestimmten Aussehens
ein meist bekanntes Buch oder im Plural, die Gesamtheit der Schriften eines bestimmten Autors
Pfote:
(mit Ausnahme der Huftiere – vom Rind, Schaf, Schwein abgesehen, deren Extremitäten gelegentlich »Pfoten« anstatt »Klauen« genannt werden – und Primaten) bei landlebenden Säugetieren (zumeist Raubtieren) in Zehen gespaltenes Ende der Extremitäten
ohne Plural; abwertend: (nicht oder schlecht lesbare) Handschrift
Pranke:
umgangssprachlich: große menschliche Hand
Zoologie: Tatze großer Raubtiere
Tatze:
Fuß bestimmter Tierarten wie Katzen und Bären
Gekrakel (ugs.):
als sinnlos anmutende oder ungeschickt durchgeführte Malerei oder Schreiberei
Gekritzel (ugs.):
etwas unordentlich, schwer erkennbar oder ohne große Sorgfalt Dahingeschriebenes oder -gemaltes
Geschmier (ugs.)
Geschmiere (ugs.):
unansehnliche Zeichnung oder Malerei
unsauber oder unleserlich Geschriebenes
Geschreibsel (ugs.):
leicht abwertend: schriftlich Verfasstes, das nicht besonders hoch geschätzt oder ernst genommen wird
Gesudel (ugs.)
Hieroglyphen (ugs., fig.)
Krickelkrackel (ugs.)
Sauklaue (derb):
eine sehr unleserliche Handschrift
Sudelarbeit (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für Klaue

Hand:
die in der Hand gehaltenen Karten, insbesondere beim Skat: ein Spiel ohne den Skat aufzunehmen
Greiforgan bei Menschen und Affen
Kralle:
aus Horn gewachsene, gebogene, spitz zulaufende Hautbildung an den Zehen und Vorderzehen von Wirbeltieren
Gebilde an den Extremitäten von Gliederfüßern
Pratze:
große, starke Hand
großer Handschuh, der beim Boxen und bei anderen Kampfsportarten zur Abwehr von Schlägen im Training eingesetzt wird

Beispielsätze

  • Er starrte auf die schmutzigen Klauen dieses Menschen.

  • Mit seinen Klauen grub sich das Schwein in den Morast.

  • Dank der funktionalen Klaue konnte das Gerät den Gegenstand gut greifen.

  • Deine Klaue kann ja niemand lesen, schreib doch etwas schöner.

  • Bei diesem Käfer sind die Klauen der Hinterfüße ungleich lang.

  • Er wurde beim Klauen erwischt.

  • Man erwischte ihn beim Klauen einer Backware.

  • Nur er war in der Lage, den Klauen des Sieges noch eine Niederlage zu entreissen!

  • Die Geschwister streiten sich mit Zähnen und Klauen um das Grundstück, das ihr Vater ihnen testamentarisch hinterlassen hat.

  • Adler haben große Flügel, aber auch scharfe Klauen.

  • Tom fasste mit der Klaue der Brechstange unter den Kopf des Nagels und zog den Nagel heraus.

  • Nachdem ich das Verschwinden von vielen kleinen Dingen im Haus entdeckt habe, fange ich an zu denken, dass meine Haushälterin zum Klauen neigt.

  • Das Wappen dieser Stadt zeigt ein Tier mit roten Klauen, das ich nicht kenne.

  • Das Wappen dieser Stadt enthält irgendein Tier mit roten Klauen, das ich nicht kenne.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nicht einmal selten begegnet man Menschen, die ihre Hand wie eine Klaue zusammengekrallt halten.

  • Damit steht die erste Aufgabe des neuen Königs fest: Er muss Ulysses Klaue stellen – was seinem Vater nie gelungen ist.

  • Mittels eines zweiten Magnetfelds lässt sich die Klaue öffnen und schließen.

  • Die Frau hat ne Klaue als Hand, hantiert aber mit ner knifte die n Fernrohr hat?

  • Statt einer Klaue trug der Chilesaurus allerdings nur eine Hand mit zwei stumpfen Fingern.

  • Er ist der erste Theropode mit nur einer großen Klaue an der Vorderpfote - andere haben meist drei Finger.

  • Klaue räumt den Widerspruch ein: „Einerseits haben wir heute im stationären Bereich zu viele Pflegeplätze.

  • Mit schon ein wenig Neid hat Klaue die weitere Entwicklung beobachtet.

  • Das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg unter Leitung von Michael Klaue bereitet für den Himmelfahrtstag Brahms und Debussy vor.

  • Und auch nicht Michael Klaue, der Leiter des Ensembles.

  • Wir sagen den Interessen, wo sie das Gewünschte erlernen können", so Karl-Heinz Klaue.

  • Klaue ich einem Dieb etwas, kann der mich ja nicht anzeigen.

  • Der Stiftung steht der frühere langjährige Direktor des Staatlichen Filmarchivs der DDR, Wolfgang Klaue, vor.

  • Dann haut er mit behaarter Klaue dem Rezensenten seinen neuesten Roman "Die schöne Welt der Affen" um die Ohren.

  • Bernhard Haublitz mag gar nicht dran denken: Die eiserne Klaue wird auch das "Allerheiligste" zertrümmern.

  • Liquidator ist der bisherige Geschäftsführer Dieter Klaue.

Häufige Wortkombinationen

  • eine schreckliche, unleserliche, fürchterliche Klaue
  • etwas in seine Klauen bekommen, nicht mehr aus den Klauen lassen, jemandem in die Klauen fallen
  • seine Klauen in etwas schlagen

Wortbildungen

  • Klauenpflege
  • Maulundklauenseuche

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Klaue?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Klaue be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L

Das Alphagramm von Klaue lautet: AEKLU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Klaue (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Klau­en (Plural).

Klaue

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Klaue kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Dra­che:
großes Mischwesen, meist geflügelt, feuerspeiend und mit großen Klauen, das einer Schlange oder Echse ähnelt
Fang:
Jägersprache, nur im Plural: Klauen oder Krallenfuß von Greifvögeln
Klau­en­ab­druck:
von einer Klaue hinterlassener Abdruck
klau­en­ar­tig:
wie eine Klaue aussehend, einer Klaue ähnelnd
Kro­ne:
der obere Hornrand des Hufes oder der Klaue
Maul- und Klau­en­seu­che:
Tiermedizin: eine durch Viren hervorgerufene, hochinfektiöse Tierseuche bei Wiederkäuern mit Bläschenbildung im Maul und an den Klauen
Paar­hu­fer:
Huftier(e) (Ordnung Artiodactyla) aus der Unterklasse der höheren Säugetiere; Tier mit einer geraden Anzahl (zwei oder vier) Zehen bzw. Klauen (geteilter Huf)
ver­kral­len:
meist reflexiv verwendet; als Tier: sich mit den Klauen (Krallen) an/in etwas festhalten, als Mensch: sich (mit verkrampften Fingern) längere Zeit festhalten, so dass es schwierig ist, den Griff zu lösen
Waf­fe:
die Klauen bei Luchs und Wildkatze
zer­flei­schen:
die erjagte Beute mit den Zähnen, dem Schnabel oder den Klauen zerreißen

Buchtitel

  • Die Klaue von Naar Joe Dever | ISBN: 978-3-96188-155-0
  • Erkrankungen der Klauen und Zehen des Rindes Andrea Fiedler | ISBN: 978-3-13242-289-6
  • Hörner, Klauen, Vorderlader Franz Walter | ISBN: 978-3-90713-229-6
  • In den Klauen des Winters Robert Jordan | ISBN: 978-3-49270-719-0
  • Klauen der Macht Tui T. Sutherland | ISBN: 978-3-94863-836-8
  • Lesespurkarten: In den Klauen des Drachen Oskar Lassert | ISBN: 978-3-40320-960-7
  • Tarax, Klauen der Finsternis Adam Blade | ISBN: 978-3-78557-419-5
  • Tony Ballard – Reloaded, Band 109: In den Klauen der Knochenmänner, 2. Teil A. F. Morland | ISBN: 978-3-75980-098-5

Film- & Serientitel

  • In den Klauen der Tiefe (Film, 1956)
  • Klauen will gelernt sein (Film, 1986)
  • Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger (Film, 2002)
  • The VelociPastor – Die Klaue Gottes (Film, 2018)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Klaue. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Klaue. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10816587, 5798398, 2675492, 2664260, 1941585, 1922570, 1718641, 1295240 & 761389. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. tlz.de, 24.07.2020
  4. kino-zeit.de, 25.02.2019
  5. extremnews.com, 13.12.2019
  6. 4players.de, 23.05.2018
  7. wissenschaft.de, 27.04.2015
  8. science.orf.at, 25.01.2011
  9. boerse-online.de, 14.01.2011
  10. neues-deutschland.de, 11.02.2010
  11. abendblatt.de, 17.04.2005
  12. abendblatt.de, 07.05.2005
  13. bz, 05.09.2001
  14. Junge Welt 2000
  15. Junge Freiheit 1999
  16. Tagesspiegel 1998
  17. Berliner Zeitung 1997