Inbesitznahme

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪnbəˈzɪt͡sˌnaːmə ]

Silbentrennung

Einzahl:Inbesitznahme
Mehrzahl:Inbesitznahmen

Definition bzw. Bedeutung

Aneignung einer Sache, eines Gebietes.

Begriffsursprung

Ableitung eines Substantivs von in Besitz nehmen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Inbesitznahmedie Inbesitznahmen
Genitivdie Inbesitznahmeder Inbesitznahmen
Dativder Inbesitznahmeden Inbesitznahmen
Akkusativdie Inbesitznahmedie Inbesitznahmen

Anderes Wort für In­be­sitz­nah­me (Synonyme)

Aneignung:
Erwerb von Wissen, Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Ideologien oder Ähnlichem, beispielsweise durch Lernen, Üben oder Angewöhnung
Angliederung:
Einbeziehung, Eingliederung in ein anderes Ganzes
Annektierung:
gewaltsame Aneignung von etwas; Inbesitznahme, beispielsweise eines Gebietes
Annexion:
gewaltsame, widerrechtliche Besetzung, Aneignung, Inbesitznahme eines Staatsgebietes
Besetzung:
die widerrechtliche Inbesitznahme eines Grundstücks, Gebäudes
Gesamtheit der Künstler (Schauspieler, Musiker) eines Werkes
Besitznahme
Eindringen:
Vorgang/Ereignis, bei der etwas in etwas eintritt/hineingelangt
Einmarsch:
gemeinsames Einmarschieren mehrerer Personen in ein Gebäude oder Gebiet
gewaltsames Eindringen von militärischen Truppen in ein Gebiet
Einzug:
das Einziehen in ein Haus, ein Gebäude, eine Räumlichkeit
das Erreichen eines Wettbewerbes, oft einer Gruppe oder Mannschaft (bspw. beim Fußball, Marathon oder Radrennen)
Eroberung:
gewaltsame Aneignung fremden Gebietes
Gebietsaneignung
Invasion:
Eindringen einer biologischen Art in ein Gebiet
Eindringen feindlicher Angreifer in fremdes Territorium
Okkupation (lat.):
Begründung der Gebietshoheit auf bisher herrschaftslosem Gebiet
rechtswidrige Besitzergreifung
unberechtigter Eingriff
Usurpation:
gesetzeswidrige Machtergreifung
widerrechtliche Inbesitznahme
widerrechtliche Aneignung
widerrechtliche Besitzergreifung

Sinnverwandte Wörter

Be­sitz­er­grei­fung:
Aneignung einer Sache, eines Gebietes; Inbesitznahme
Ein­nah­me:
Besetzung, Eroberung gegen Widerstand
eingenommenes Geld

Beispielsätze (Medien)

  • Japans Regierung hatte die Inbesitznahme des Schiffes zuvor »aufs Schärfste« verurteilt.

  • Die Inbesitznahme zieht stets auch Eiferer und Scharfmacher an.

  • Allerdings stehe die Erlaubnis zum Kirchenbau oder zur Inbesitznahme der vorhandenen Kirche noch aus, sagte er.

  • Eine Sonderausstellung widmet sich der Inbesitznahme des Kongo erst durch den belgischen König und dann durch den belgischen Staat.

  • Zweitens, ideelle Gründe: Die deutsche Demokratie praktiziert sehr bewusst die Inbesitznahme historisch vorgeprägter Immobilien.

  • Wo ist der feine Wendegewinn aus der Inbesitznahme geblieben, wer hat die Erlöse verschludert?

  • Die Inbesitznahme des Höhenzuges galt als wirksame Garantie gegen künftige Attacken syrischer Truppen.

  • Er plädiert für eine "aktive Inbesitznahme des Platzes" durch die Bürger und die anliegenden Ladeninhaber.

  • Dort warten einige auf die Inbesitznahme des Kanzlersessels durch Wolfgang Schäuble.

  • Die Faszination oder das Verstehen ist der einzige Weg der Inbesitznahme.

  • Die begehrlichen Blicke nach Afrika erscheinen als symbolische Inbesitznahme des Kontinents.

  • Er wollte die Landschaften, die Tiere, die Menschen vor dieser Inbesitznahme erst einmal bewahren.

Was reimt sich auf In­be­sitz­nah­me?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv In­be­sitz­nah­me be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × H, 1 × M, 1 × S, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × H, 1 × M, 1 × S, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten E, Z und H mög­lich. Im Plu­ral In­be­sitz­nah­men an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von In­be­sitz­nah­me lautet: ABEEHIIMNNSTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Salz­wedel
  6. Ingel­heim
  7. Tü­bin­gen
  8. Zwickau
  9. Nürn­berg
  10. Aachen
  11. Ham­burg
  12. Mün­chen
  13. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Berta
  4. Emil
  5. Samuel
  6. Ida
  7. Theo­dor
  8. Zacharias
  9. Nord­pol
  10. Anton
  11. Hein­reich
  12. Martha
  13. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Sierra
  6. India
  7. Tango
  8. Zulu
  9. Novem­ber
  10. Alfa
  11. Hotel
  12. Mike
  13. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort In­be­sitz­nah­me (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für In­be­sitz­nah­men (Plural).

Inbesitznahme

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen In­be­sitz­nah­me ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­nek­ti­on:
gewaltsame, widerrechtliche Besetzung, Aneignung, Inbesitznahme eines Staatsgebietes
Be­ses­se­ner:
Person, die sich in einem stark ausgeprägter Erregungszustand, der als Inbesitznahme durch eine übernatürliche Kraft gedeutet wird, befindet
Be­sitz­er­grei­fung:
Aneignung einer Sache, eines Gebietes; Inbesitznahme
Er­lan­gung:
die Inbesitznahme von körperlichen Gütern oder geistigen Werten; das Erreichen von Zielen
Lan­des­nah­me:
Besiedlung oder Inbesitznahme einer Gegend
Plün­dern:
gewaltsame/unrechtmäßige Inbesitznahme fremden Eigentums
Sä­ku­la­ri­sa­ti­on:
die Inbesitznahme von Kirchengütern durch den Staat
Zu­eig­nung:
Recht: die unrechtmäßige Inbesitznahme von etwas
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Inbesitznahme. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Inbesitznahme. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. spiegel.de, 20.11.2023
  2. ga.de, 25.07.2020
  3. epd.de, 29.06.2008
  4. fr-aktuell.de, 07.02.2005
  5. welt.de, 03.06.2002
  6. jw, 05.06.2001
  7. Berliner Zeitung 2000
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Berliner Zeitung 1998
  10. TAZ 1997
  11. Süddeutsche Zeitung 1995