Epistel

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ eˈpɪstl̩ ]

Silbentrennung

Einzahl:Epistel
Mehrzahl:Episteln

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Brief, Brieftext gehobenen Anspruchs (Sendschreiben, Versepistel)

  • Religion, Bibel: Brief eines Apostel

  • Religion, Liturgie: bestimmter im Gottesdienst zu lesender biblischer Textabschnitt.

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch epistole, althochdeutsch epistule, epistole, belegt seit dem 8. Jahrhundert. Das Wort ist eine Entlehnung von lateinisch epistola, epistula „Brief“, das seinerseits von griechisch epistolē übernommen wurde.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Episteldie Episteln
Genitivdie Epistelder Episteln
Dativder Epistelden Episteln
Akkusativdie Episteldie Episteln

Anderes Wort für Epis­tel (Synonyme)

Ermahnungsrede
Exhorte (fachspr., neulateinisch, veraltet)
Gardinenpredigt (ugs.):
nachdrückliche Vorwürfe als Ausdruck erheblicher Verärgerung
Leviten (ugs., Pluraletantum)
Moralpredigt:
intensive Aufforderung zu sittlichem Verhalten
Schimpfkanonade:
wiederholtes, vielfaches Schimpfen
Standpauke (ugs.):
Rede, mit der jemand heftig gerügt wird
Strafpredigt (Hauptform):
eine Rede oder Ansprache, bei der jemand heftig kritisiert wird
Strafrede
Anschreiben:
einleitender Teil einer Bewerbung für eine Arbeitsstelle
einleitender Text einer Postzustellung, der Absender, Empfänger, Betreff und Grund bzw. das Anliegen der Postzustellung enthält
Brief (Hauptform):
geschriebene, verschlossene Mitteilung, die (meist gegen Bezahlung) per Post oder Boten verschickt wird
Liebesbrief (ugs., scherzhaft):
ein sehr persönlicher Brief an eine geliebte Person
Schreiben:
an einen Adressaten gerichteter verfasster Text
kulturelle Fähigkeit der Schriftbenutzung
Schrieb (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: schriftliche Nachricht
Wisch (derb):
landschaftlich, selten: Beifuß
Schriftstück, das als wertlos betrachtet wird, häufig von Behörden und offiziellen Stellen
Zuschrift:
Brief (oder E-Mail), der als Reaktion auf etwas an jemanden geschickt wird
Apostelbrief:
Theologie, Neues Testament: In Briefform verfasste Apostelschriften im Neuen Testament

Gegenteil von Epis­tel (Antonyme)

Evan­ge­li­um:
Christentum, kein Plural: generell die christliche Glaubensbotschaft
Christentum: die vier Hauptbücher des Neuen Testaments

Beispielsätze

Das ist ja diesmal eine richtige Epistel geworden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

Aber die Platte überzeugte so, daß sie in Kürze, um einige Episteln erweitert, noch einmal als CD erscheinen wird.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Versepistel

Übersetzungen

Was reimt sich auf Epis­tel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Epis­tel be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × P, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich. Im Plu­ral Epis­teln an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Epis­tel lautet: EEILPST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Pots­dam
  3. Ingel­heim
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Paula
  3. Ida
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Papa
  3. India
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Epis­tel (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Epis­teln (Plural).

Epistel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Epis­tel kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Epis­tel­sei­te:
christliche Religion, Kult: der vom Betrachter aus rechte, in südlicher Richtung des Altars liegende Teil des Chors bei geosteten Kirchen. Von hier werden klassischerweise die Episteln, Auszüge aus den Apostelbriefen des Neuen Testamentes, vorgelesen
Epi­s­to­lar:
Buch der Liturgie, das die Episteln enthält
Gra­du­a­le:
Zwischengesang nach den Episteln

Buchtitel

  • Pra¿paration zu den Episteln: zum Begrauch fu¿r angehende Theologen, sowie auch fu¿r Gymnasiasten Wilhelm Hauck | ISBN: 978-3-38657-049-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Epistel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Epistel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. TAZ 1997