Chancengerechtigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃɑ̃ːsn̩ɡəˌʁɛçtɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Chancengerechtigkeit
Mehrzahl:Chancengerechtigkeiten

Definition bzw. Bedeutung

  • Gleiche Bedingungen/Voraussetzungen in einem Wettbewerb; auch: gleiche Voraussetzungen für bessere Lebensbedingungen oder gesellschaftlichen Aufstieg ohne Einschränkungen durch zufällige Lebensumstände, beispielsweise dem Geschlecht oder der sozialen Herkunft einer Person.

  • gleiche Möglichkeiten, Zugang zu und für den Erwerb von Bildung zu haben ohne Einschränkungen durch zufällige Lebensumstände, beispielsweise durch Einkommen oder Vermögen, Klassenzugehörigkeit, Wohnort, Geschlecht einer Person

Begriffsursprung

  • Das Wort wird gebraucht ab Mitte der 1960er Jahre, einen regelmäßigen Gebrauch erkennt man ab Anfang der 1970er Jahre.

  • Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Chance und Gerechtigkeit sowie dem Fugenelement -n

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Chancengerechtigkeitdie Chancengerechtigkeiten
Genitivdie Chancengerechtigkeitder Chancengerechtigkeiten
Dativder Chancengerechtigkeitden Chancengerechtigkeiten
Akkusativdie Chancengerechtigkeitdie Chancengerechtigkeiten

Anderes Wort für Chan­cen­ge­rech­tig­keit (Synonyme)

Bildungsgerechtigkeit

Sinnverwandte Wörter

Chan­cen­gleich­heit:
Gleichheit der Chancen für unterschiedliche Menschen
Ver­tei­lungs­ge­rech­tig­keit:
Philosophie: die gerechte Verteilung der allgemeinen Güter und Lasten durch den Staat

Beispielsätze

  • Der eklatante Lehrermangel an öffentlichen Schulen in Deutschland ist ein großes Problem für die Chancengerechtigkeit.

  • Corona hat die ohnehin nicht vorhandene Chancengerechtigkeit im Bildungssystem weiter verringert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Tests und frühkindliche Förderung sollen zu mehr Chancengerechtigkeit führen.

  • Der Minister versicherte den Abgeordneten aber, dass ihm Chancengerechtigkeit im Bildungswesen ein sehr großes Anliegen sei.

  • Die Themen der SPÖ wie Chancengerechtigkeit seien seit über 130 Jahren unverändert.

  • Ganztag bedeute mehr Bildung für Kinder – und für viele auch mehr Chancengerechtigkeit.

  • Die jetzige Entscheidung hebele das Recht der Kinder auf Bildung aus und werfe Chancengerechtigkeit über Bord.

  • Algorithmen könnten „zu mehr Chancengerechtigkeit führen, allerdings auch zu mehr Diskriminierung.

  • Die Chancengerechtigkeit erhöhte sich demnach zwar, liegt aber noch immer unter dem OECD-Durchschnitt.

  • Er forscht unter anderem zur Ungleichheit und Chancengerechtigkeit.

  • Damit entferne man sich weiter vom Ziel der Chancengerechtigkeit für alle jungen Erwachsenen.

  • Würde die Chancengerechtigkeit von Frauen erhöht, könne bis 2025 die Wirtschaft in Deutschland enorm wachsen.

  • Umverteilen, Demokratie mit viel Bürgerbeteiligung, Chancengerechtigkeit – das sind nachgewiesene Glücksrezepte für die Politik.

  • Die Partei fühle sich dem "Gebot der Chancengerechtigkeit von Frauen und Männer verpflichtet", heißt es im FDP-Programm.

  • Und wie ist es um die Chancengerechtigkeit in Deutschland bestellt?

  • Afroamerikaner kämpfen immer noch um Chancengerechtigkeit.

  • Chagall steht für «Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn».

  • Also wählten sie die Chancengerechtigkeit und verließen Jerusalem.

  • Glück sprach auch das Thema Chancengerechtigkeit an.

  • Mit ihrem neuen Grundsatzprogramm will die SPD für mehr Chancengerechtigkeit und Solidarität in der Gesellschaft streiten.

  • Jetzt sei die Aufgabe, die Frage der Chancengerechtigkeit noch stärker für die ersten Bildungsjahre zu verwirklichen.

  • Um Chancengerechtigkeit herzustellen, müsse man Hauptschülern Latein beibringen, hat er vor langer Zeit gesagt.

  • Ein Schwerpunkt zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit liegt in der frühkindlichen Bildung.

  • Wer von Chancengerechtigkeit spricht, sollte das nicht vergessen.

  • Mein Vorschlag: Unser Schlüsselbegriff in der Gerechtigkeitsdebatte sollte "Chancengerechtigkeit" heißen.

  • Die Bundesregierung zeige offensichtlich keinerlei Interesse an Chancengerechtigkeit im Bildungswesen.

Häufige Wortkombinationen

  • Beitrag zur Chancengerechtigkeit
  • Chancengerechtigkeit für Kinder, Chancengerechtigkeit im Schulsystem/im Bildungswesen
  • mit Adjektiv: komplette/völlige Chancengerechtigkeit
  • mit Verb: Chancengerechtigkeit abschaffen/verhindern
  • mit Verb: Chancengerechtigkeit garantieren/gewährleisten/sicherstellen

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Chan­cen­ge­rech­tig­keit be­steht aus 20 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 3 × C, 2 × G, 2 × H, 2 × I, 2 × N, 2 × T, 1 × A, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 4 × E, 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 3 × C, 2 × G, 2 × H, 2 × N, 2 × T, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, zwei­ten N, zwei­ten E, zwei­ten H und zwei­ten G mög­lich. Im Plu­ral Chan­cen­ge­rech­tig­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Chan­cen­ge­rech­tig­keit lautet: ACCCEEEEGGHHIIKNNRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Chem­nitz
  2. Ham­burg
  3. Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Chem­nitz
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Ros­tock
  11. Essen
  12. Chem­nitz
  13. Ham­burg
  14. Tü­bin­gen
  15. Ingel­heim
  16. Gos­lar
  17. Köln
  18. Essen
  19. Ingel­heim
  20. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Cäsar
  2. Hein­reich
  3. Anton
  4. Nord­pol
  5. Cäsar
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Richard
  11. Emil
  12. Cäsar
  13. Hein­reich
  14. Theo­dor
  15. Ida
  16. Gus­tav
  17. Kauf­mann
  18. Emil
  19. Ida
  20. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Char­lie
  2. Hotel
  3. Alfa
  4. Novem­ber
  5. Char­lie
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Golf
  9. Echo
  10. Romeo
  11. Echo
  12. Char­lie
  13. Hotel
  14. Tango
  15. India
  16. Golf
  17. Kilo
  18. Echo
  19. India
  20. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  14. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  15. ▄ ▄
  16. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 36 Punkte für das Wort Chan­cen­ge­rech­tig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 38 Punkte für Chan­cen­ge­rech­tig­kei­ten (Plural).

Chancengerechtigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Chan­cen­ge­rech­tig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Chancengerechtigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Chancengerechtigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  15. nzz.ch, 03.12.2008
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  20. welt.de, 23.09.2005
  21. aachener-zeitung.de, 05.11.2005
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  24. Berliner Zeitung 1995