Behausung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈhaʊ̯zʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Behausung
Mehrzahl:Behausungen

Definition bzw. Bedeutung

Einfache, schlichte, manchmal notdürftige Unterkunft.

Begriffsursprung

  • Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs behausen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

  • Mhd. behūsunge „Herberge, Wohnung“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Behausungdie Behausungen
Genitivdie Behausungder Behausungen
Dativder Behausungden Behausungen
Akkusativdie Behausungdie Behausungen

Anderes Wort für Be­hau­sung (Synonyme)

(die eigenen) vier Wände (ugs.)
Apartment (engl.):
kleine komfortable Wohnung
Bleibe:
Plural selten: vorübergehende Unterkunft
Bude (ugs.):
erzielter Treffer
kleine Verkaufsstelle; Kiosk
Butze (ugs., abwertend):
besonders norddeutsch: kleine Bude, Bretterverschlag
norddeutsch: abgetrennte, fensterlose Schlafnische in Bauernhäusern
Dach über dem Kopf (ugs.)
Dach überm Kopf (ugs.)
Domizil:
Wohnsitz
Zahlungsort
Haus (Hauptform):
aus mehreren Räumen bestehender, abgetrennter Bereich innerhalb eines unter beschriebenen Gebäudes, in dem sich eine oder mehrere Personen ständig aufhalten können, leben
bestimmte Tiere (vor allem Weichtiere wie Gastropoden) umgebende feste, panzerartige, schützende Umhüllung
Heim:
gewohnte Umgebung, Heimatland, Heimatort
Haus oder Wohnung, wo jemand wohnt
Heimstatt:
Ort, Platz, an dem jemand heimisch ist oder werden kann
Herberge:
Unterkunft für Reisende
Hütte (ugs.):
Beherbergungseinrichtung (Schutzhütte) für Wanderer, zum Beispiel in den Bergen oder auch auf einer Sandbank
Decksaufbau am Heck eines Schiffes
Logement (geh., franz., veraltet)
Obdach (Amtsdeutsch):
vorübergehende Unterkunft
(jemandes) Reich (ugs., fig.):
Bereich der geistigen oder materiellen Welt
bis zum Jahre 1945 Synonym für Deutschland (und seine eroberten Gebiete); kurz für Heiliges Römisches Reich, Deutsches Reich
Residenz:
Hauptstadt
Wohnsitz des Staatsoberhauptes, eines Fürsten, eines hohen Geistlichen, eines Diplomaten
Unterkunft:
vorübergehender Aufenthalt
Wohneinheit (kaufmännisch)
Wohnstätte:
Ort oder Räumlichkeit, wo jemand wohnt
Wohnstatt
Wohnung (Hauptform):
ein Raum oder mehrere Räume, die innerhalb eines Hauses einen abgeschlossenen Bereich bilden und für einen ein- oder mehrköpfigen Haushalt zum Wohnen dienen
(jemandes) Zuhause:
die Räumlichkeiten, in denen man wohnt

Beispielsätze

  • Willkommen in unserer bescheidenen Behausung!

  • In menschlichen Behausungen ist der größte Feind der Großen Winkelspinne, nach arachnophoben Menschen, die Große Zitterspinne.

  • Schön, dass Sie auf einen Sprung vorbeischauen in meiner bescheidenen Behausung!

  • Sie wohnen in einer menschenunwürdigen Behausung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Zu anderen Gelegenheiten machen sie mit den Kindern Honig, von dem jedes Kind ein Glas mitnehmen darf oder bauen Behausungen für Wildbienen.

  • Sie mag die Nähe zu menschlichen Behausungen, insbesondere den Kellerräumen.

  • Dabei sollten sie in den analysierten Studien insgesamt mehr als 400 Tierarten, ihre Behausungen und Spuren finden.

  • Der errichtet dann nach und nach Behausungen in einer Siedlung, wodurch weitere Aufgaben freigeschaltet werden.

  • Da der Baum durch die lange Zeit in der warmen Behausung schon ganz trocken war, brannte er sofort wie Zunder!

  • Der „Concierge“, der den Gästen ihre Behausungen zuweisen sollte, tauchte gar nicht erst auf.

  • Dramatische Stunden in Calais: Im Flüchtlingscamp lodern Flammen auf, die letzten Bewohner verlassen die notdürftigen Behausungen.

  • Dazu sammeln wir einfach Material und bauen die neuen Behausungen dann aus Modulen zusammen.

  • Die Gorham-Höhle im spanischen Gibraltar ist seit Langem als ehemalige Behausung des Menschenverwandten bekannt.

  • Die bestehenden Behausungen – Container und Wohnungen, die über das Stadtgebiet und die Teilorte verstreut liegen – stehen selten leer.

  • Auch Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes wunderten sich über die Behausung auf vier Rädern.

  • Der Streit hatte sich an den ärmlichen Behausungen in Mumbai entzündet, die von großen Konzernen abgerissen werden.

  • Auch seien etwa 7.000 Frauen und Mädchen vergewaltigt und mehr als 6.000 Behausungen niedergebrannt worden, heißt es darin.

  • Die Behausung des Raubfisches ist prächtig bewachsen mit den unterschiedlichsten Korallenarten.

  • So seien die Deutschen, meint Mario Bernabei, ein gelehrtes Faktotum, dem der restaurierte Falkenturm als Behausung dient.

  • So wie vielleicht noch vier, fünf andere Behausungen.

  • Eine Frau mäht den Rasen vor ihrer zerstörten Behausung.

  • Keiner weiß, wie viele in den trostlosen Behausungen leben, die Dirk Sager besucht hat.

  • Berliner zog sich "wie ein Einsiedler in seine schöne Behausung in der Kielganstraße zurück."

  • Dann tapsen die Jungen zurück in ihre Behausung.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Be­hau­sung?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Be­hau­sung be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 2 × U, 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem E und ers­ten U mög­lich. Im Plu­ral Be­hau­sun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Be­hau­sung lautet: ABEGHNSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Ham­burg
  4. Aachen
  5. Unna
  6. Salz­wedel
  7. Unna
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Hein­reich
  4. Anton
  5. Ulrich
  6. Samuel
  7. Ulrich
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Uni­form
  6. Sierra
  7. Uni­form
  8. Novem­ber
  9. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Be­hau­sung (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Be­hau­sun­gen (Plural).

Behausung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Be­hau­sung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Avi­a­ri­um:
Zoologie: große Behausung für Vögel in Zoos oder Parks
Bä­ren­höh­le:
Höhle als Behausung eines oder mehrerer Bären
Ba­ra­ba­ra:
halb unter der Erde errichtete Behausung des Indianerstammes der Aleuten
Chi­ckee:
wandlose, auf Pfählen errichtete Behausung, die vom Indianerstamm der Seminolen gebaut wurde
Ere­mi­ta­ge:
Behausung für einen Einsiedler; Klause, Einsiedelei
Im­men­stock:
kastenförmige Behausung für ein Bienenvolk
In­qui­lin:
Tier (vor allem Insekt), das sich in Körperhohlräumen oder Behausungen eines anderen Lebewesens einnistet
Mas­se­be:
antiker, in der Regel unbearbeiteter oder nur wenig behauener und normalerweise weder Bild, Ornament noch Inschrift tragender aufgerichteter Stein, der in den altsemitischen Religionen als Behausung einer (vor allem kanaanäischen) Gottheit galt
Räu­ber­höh­le:
Höhle als Behausung, Versteck eines Räubers/von Räubern
Wig­wam:
Ethnologie: kuppelförmiges Zelt oder Hütte, die von nordamerikanischen Indianern als Behausung genutzt wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Behausung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Behausung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3101494, 2683668, 1818935 & 1234013. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. hna.de, 04.09.2023
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  5. pcgames.de, 26.02.2020
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  7. aargauerzeitung.ch, 29.04.2017
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  10. zeit.de, 02.09.2014
  11. schwaebische.de, 15.02.2012
  12. schwaebische.de, 19.01.2011
  13. de.news.yahoo.com, 19.02.2010
  14. net-tribune.de, 13.10.2009
  15. tagesspiegel.de, 08.04.2008
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  18. Die Zeit (42/2004)
  19. f-r.de, 27.05.2003
  20. daily, 22.03.2002
  21. DIE WELT 2001
  22. bz, 22.09.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995