Büttel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈbʏtl̩]

Silbentrennung

Büttel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch bütel, althochdeutsch butil, westgermanisch *budila- „Aufbieter“, belegt seit dem 9. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Bütteldie Büttel
Genitivdes Büttelsder Büttel
Dativdem Büttelden Bütteln
Akkusativden Bütteldie Büttel

Anderes Wort für Büt­tel (Synonyme)

Fänger (geh., veraltet):
die Person oder das Werkzeug, das dem Wild den Fang, also den schnellen Tod bringt
Person (oder Sache), die etwas fängt, auf- oder abfängt
Häscher (geh., literarisch):
Gerichtsbote, Gerichtsdiener
Person, die amtlich beauftragt wurde, jemanden zu verfolgen, zu hetzen und versuchen zu ergreifen
Scherge:
Person, die Aufträge einer Macht auch gewaltsam ausführt
skrupelloser Gefolgsmann
Spießgeselle (altertümelnd, Hauptform):
Person, die gemeinsam mit anderen etwas Unrechtmäßiges tut
Amtsdiener:
Person, die bei einem Amt für einfache Aufgaben beschäftigt ist
Fronbote
Gerichtsdiener:
Hilfskraft in einem Gericht
Saaldiener:
jemand, der angestellt ist, sich um einen Raum/Saal und die Personen zu kümmern, die sich in ihm aufhalten
Diener:
abhängig Arbeitender, der für seinen Herren bestimmte häusliche Pflichten erfüllt, Hausangestellter
Person, die sich sehr für etwas einsetzt
Knappe:
Bodenwanze aus der Klasse der Insekten
Gehilfe und Lehrling eines Ritters
Knecht:
gehoben: unfreier, abhängiger Mann
veraltend: Diener, Untergebener
Lakai:
Ja-Sager, Heuchler, der etwas unterstützt, bzw. nicht dagegen vorgeht
livrierter Diener
Subalterner
(jemandes) Lellek (ugs., polnisch, ruhrdt.)
Arsch vom Dienst (derb)
(jemandes) Bimbo (derb, abwertend):
dunkelhäutige Person
Handlanger:
ungelernte Hilfskraft
(jemandes) Laufbursche (abwertend):
Person, deren Verhältnis zu einem in Abhängigkeit stehenden Dritten durch Unterwürfigkeit und Gehorsam gekennzeichnet ist
Person, die eingesetzt wird, um Dinge oder Nachrichten persönlich zu einer bestimmten Adresse zu bringen
Mädchen für alles (ugs.)
(jemandes) Marionette (fig.):
Gliederpuppe, die an Fäden bewegt wird
Mensch (insbesondere Politiker), der von anderen kontrolliert wird
nützlicher Idiot (ugs., Jargon, fig., politisch)
(jemandes) Schani (ugs., österr.):
freundschaftlich verbundene (männliche) Person
helfender Mitarbeiter (vor allem in der Gastronomie); Diener, Handlanger
(jemandes) Wasserträger (fig.):
Person, die (beruflich) Wasser (etwa Trinkwasser, Löschwasser) an die benötigte Stelle trägt
untergeordneter Helfer, der jemandem Routinearbeiten abnimmt

Sinnverwandte Wörter

Ord­nungs­hü­ter:
jemand, der in einem bestimmten Bereich für Ordnung sorgen soll; scherzhaft vor allem für Polizist
Po­li­zist:
Angehöriger der Polizei

Beispielsätze

  • Immerhin wurden sie aber durch den eigens angestellten Büttel und dessen Glocke rechtzeitig vorher darauf aufmerksam gemacht.

  • So kann er in offener Feldschlacht Diejenigen vorführen, die die Justiz zum Büttel ihrer Politik machen wollen.

  • Die Medizin und der Staat haben sich seit Beginn der Privatisierung zum Büttel der Ökonomie gemacht.

  • Der Auftritt des Riese Erkinger mit Büttel darf natürlich nicht fehlen.

  • Der DOSB solle sich nicht zum Büttel der Bundeswehr machen.

  • Ohne eine liberale Ordnung verkommt die Politik zum Büttel der Lobbyisten.

  • Er aber macht sich Sorgen um seinen Nachruhm, will als stolzer Afghane in die Geschichte eingehen, nicht als Büttel.

  • Und ihre Unterlinge bis hin zu den Bütteln auch.

  • Das finden zumindest Günther Martin, Büttel der Häfler Bodenseenarren und Silvio Bildstein, Schriftführer der Büttelvereinigung.

  • Aber als Büttel wissen wir auch, dass wir so viel Selbstvertrauen haben, dass wir der Sache gewachsen sind.

  • Wenn selbst die Büttel sich langsam gegen die Besatzer stellen?

  • Die Studenten, die für Reformen kämpften, bezeichnete er als "Büttel Amerikas".

  • Sie betrachten die al-Sauds als westliche Büttel und rufen ständig zu deren Sturz auf.

  • Sonst entmachtet sich das Parlament auf Dauer selbst und wird zum Büttel der Regierung.

  • Den blassen Finnen ärgert dieser Generalverdacht, wer möchte schon als Büttel der Bosse gelten.

  • Weder hat sie Margot Honeckers Volksbildung gezeugt, noch prügeln sie als Büttel des Monopolkapitals.

  • Die heutigen Hofkünstler im Staatsauftrag sind längst nicht mehr nur die Büttel ihrer Bauherren.

  • Es wäre ein schweres Unrecht, die etwa 1.630 Wehrmachtrichter der Kriegszeit als willfährige Büttel der Nazis zu verunglimpfen.

  • Er sah "stalinsche Büttel" am Werk, die die Erfolge der Revolution gefährdeten.

  • Der zivile Anzug, führt der Schauspieler vor, will diesem Büttel einfach nicht passen, der gewohnt ist, Uniform zu tragen.

  • Die hat der Büttel noch lange gehütet.

  • Wir sind auch gegen die spießige Engstirnigkeit, mit der ein Stadtgericht gleich mit dem Büttel droht.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Büt­tel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Büt­tel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × B, 1 × E, 1 × L & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × L
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Büt­tel lautet: BELTTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Umlaut-Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Über­mut
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Tango
  5. Tango
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

Büttel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Büt­tel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Büttel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Büttel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. schwarzwaelder-bote.de, 22.09.2021
  3. focus.de, 12.02.2020
  4. spiegel.de, 05.09.2019
  5. schwarzwaelder-bote.de, 28.04.2018
  6. jungewelt.de, 07.08.2016
  7. welt.de, 18.11.2013
  8. spiegel.de, 06.12.2011
  9. tagesspiegel.feedsportal.com, 15.04.2011
  10. suedkurier.de, 20.10.2008
  11. szon.de, 14.11.2007
  12. sueddeutsche.de, 25.06.2007
  13. welt.de, 20.01.2005
  14. tagesschau.de, 16.06.2004
  15. berlinonline.de, 12.12.2004
  16. sueddeutsche.de, 09.12.2003
  17. Die Zeit (40/2000)
  18. Berliner Zeitung 1999
  19. Junge Freiheit 1998
  20. TAZ 1997
  21. Berliner Zeitung 1997
  22. Stuttgarter Zeitung 1996
  23. Stuttgarter Zeitung 1995