Analogie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ analoˈɡiː ]

Silbentrennung

Einzahl:Analogie
Mehrzahl:Analogien

Definition bzw. Bedeutung

  • allgemein: Ähnlichkeit, Entsprechung

  • Linguistik: Bildung einer sprachlichen Form (eines Wortes) nach dem Vorbild einer anderen.

Begriffsursprung

Im 15. Jahrhundert von lateinisch analogía entlehnt, das auf griechisch ἀναλογία „Übereinstimmung, Gleichung, Verhältnis“ zurückgeht, seinerseits gebildet zu ἀνάλογος „entsprechend, verhältnismäßig, sinngemäß“, das sich wiederum aus dem Präfix ἀνά „hinauf, auf, gemäß“ und λόγος „Wort, Sinn, Vernunft“ zusammensetzt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Analogiedie Analogien
Genitivdie Analogieder Analogien
Dativder Analogieden Analogien
Akkusativdie Analogiedie Analogien

Anderes Wort für Ana­lo­gie (Synonyme)

Ähnlichkeit:
eingeschränkte Gleichheit/ Übereinstimmung
Entsprechung:
etwas, das vergleichbar mit einer Sache ist
Gleichartigkeit
Gleichheit:
Zustand der Unterschiedslosigkeit (oder hoher Ähnlichkeit)
paradigmatischer Ausgleich
Similarität:
Ähnlichkeit mit etwas anderem, sichtbar daran, dass diese zwei in mindestens einem Aspekt Gleichheit und mindestens einem weiteren Ungleichheit aufweisen
Systemzwang
Übereinstimmung:
eine Einigung zwischen Parteien
eine Gleichheit bestimmter Werte oder Fakten

Gegenteil von Ana­lo­gie (Antonyme)

Laut­ge­setz:
regelmäßige Lautentsprechung zwischen historisch verwandten Sprachen und zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien einer Sprache
Unähnlichkeit

Beispielsätze

  • Alles besitzt eine Analogie.

  • Höhere Mathematik und Philosophie haben sehr viel Analogie.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Also schien sich die Zauner’sche Legende in Analogie zum Fluch der Pharaonen tatsächlich gleich nochmals zu bewahrheiten.

  • Analogien zu aktuellen Personen, Machthabern, Despoten, Tyrannen der Weltgeschichte sind durchaus gewollt.

  • Auch Schivelbuschs Denken in Analogien, die Suche nach dem Tertium comparationis scheinbar Disparatem ist hier schon angelegt.

  • Seitdem Thomas Kemmerich mit AfD-Unterstützung gewählt wurde, tobt ein rhetorischer Wettstreit um die härteste historische Analogie.

  • Im Internet wurde eine direkte Analogie längst als Fakt begriffen.

  • Da habe ich nur eine Analogie gezogen.

  • Apples Analogie ist nicht überzeugend”, ließen die Berufungsrichter jetzt wissen.

  • Die Körbchen mit Süßigkeiten in den Haiterbacher Wahllokalen lassen sich schnell mal für Analogien zur Wahl ansich hernehmen.

  • Andere Analogien, etwa zu Bolzkäfigen, schienen ihm wohl zu schwächlich.

  • Auch hier wird die Analogie zwischen dem "Sommer 1939" und dem "Sommer 2014" gezogen.

  • Er weiß, dass er bei dieser Analogie nur verlieren kann und "German Messi" fast schon inflationär benutzt wird.

  • Wer wäre Captain Hook in dieser Analogie?

  • Die Analogie zur kirchlichen Reformation wäre der globale Aufstieg einer Schwellenwährung wie der chinesischen als Reservewährung.

  • Wie kann es sein, dass das Original im Dienst für seine Heimat - eine Analogie zu Lionel Messi - bisweilen so verkümmert?

  • "Wichtig ist die Analogie der Signale", sagte der CDU-Haushälter.

  • Abb. 3: Asymmetrisch exponentielles Goldmodell in Analogie zu den Medianwerte der Ölproduktion nach Brandt [1].

  • Analogien zu ?Rhythm is it? sind deswegen höchstens oberflächlich.

  • Es fehlt nur noch die "Ablage" im Krankenhaus, dann ist die Analogie perfekt.

  • Basierend lediglich auf einer Analogie: "Das Internet als Marktplatz."

  • Es müssen Analogien zwischen bisheriger Tätigkeit und neuen Bereichen entdeckt werden.

Häufige Wortkombinationen

  • proportionale Analogie

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ana­lo­gie?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ana­lo­gie be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten A und O mög­lich. Im Plu­ral Ana­lo­gi­en nach dem ers­ten A, O und I.

Das Alphagramm von Ana­lo­gie lautet: AAEGILNO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Leip­zig
  5. Offen­bach
  6. Gos­lar
  7. Ingel­heim
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Lud­wig
  5. Otto
  6. Gus­tav
  7. Ida
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Lima
  5. Oscar
  6. Golf
  7. India
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Ana­lo­gie (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Ana­lo­gi­en (Plural).

Analogie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ana­lo­gie kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ana­lo­gie­ge­setz:
Linguistik: gesetzmäßige Anwendung der Analogie bei der Bildung sprachlicher Einheiten
As­so­zi­a­ti­on:
(Prozess und Zustand einer) nicht willkürlichen, spontanen, mechanischen und automatischen Abfolge, Verknüpfung zweier oder mehrerer, ursprünglich isolierter psychischer Inhalte (sogenannter Assoziationsglieder; zum Beispiel: Eindrücke, Gefühle, Ideen), wobei das Auftreten eines Assoziationsgliedes die Aktivierung des anderen entweder nach sich zieht oder zumindest begünstigt; gedankliche Verbindung zwischen einem bestimmten äußeren Eindruck und der durch Zufall oder (automatisch, mechanisch, unbewusst) einer bestimmten Gewohnheit folgend damit verknüpften oder infolge (begrifflicher, sprachlicher) Analogien zusammenhängenden Vorstellung
Blas­taea:
die hypothetische evolutionsbiologische erste Ausgangsform aller mehrzelligen Tiere, die 1872 - in Analogie zu dem ontogenetischen Stadium der Blastula – von Ernst Haeckel als einschichtige zelluläre Hohlkugel angenommen wurde
In­ter­fe­renz:
falsche Analogien beim Erlernen einer neuen Sprache
Jung­gram­ma­ti­ker:
Linguistik: eine Gruppe von Linguisten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, die vornehmlich sprachhistorisch ausgerichtet waren und Sprachwandel durch Analogie, Entlehnung und vor allem Lautgesetz erklärten
pro­por­ti­o­na­le Ana­lo­gie:
Analogie, die auf gleichen Verhältnissen (Proportionen) bei Wortpaaren beruht
Ton­ge­schlecht:
Musik: Einteilung von Tonarten, Tonleitern und Akkorden in die beiden Kategorien Dur und Moll. Die Bezeichnung „-geschlecht“ soll dabei die Dualität von Dur und Moll in Analogie zu den Geschlechtern weiblich und männlich andeuten.
Über­ge­ne­ra­li­sie­rung:
Linguistik: Bildung einer Sprachform durch Anwendung einer Analogie oder Regel auf ein Wort, einen Satz, auf die sie nicht angewendet werden dürfen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Analogie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Analogie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5992058 & 3896817. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  3. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  4. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
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