Abdrift

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapdʁɪft ]

Silbentrennung

Einzahl:Abdrift
Mehrzahl:Abdriften

Definition bzw. Bedeutung

  • Fliegersprache, Seemannssprache: unfreiwillige Kursabweichung, durch Wind oder Strömung aus einer Richtung hervorgerufene Wasserbewegung; das Treiben eines Schwimmkörpers oder Schiffes.

  • Technik, Pflanzenschutz, Grafik: unbeabsichtigtes, ungewolltes Versprühen, Verspritzen von Flüssigkeiten durch Wind, unerwünschte Einflüsse oder andere Zielungenauigkeiten.

Begriffsursprung

Zusammensetzung aus Präfix ab- und substantiviertes Verb Drift (von driften) oder Substantivierung von abdriften.

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Abdriftdie Abdriften
Genitivdie Abdriftder Abdriften
Dativder Abdriftden Abdriften
Akkusativdie Abdriftdie Abdriften

Anderes Wort für Ab­drift (Synonyme)

Abgetriebenwerden
Abweichung:
die Nichterfüllung einer Regelmäßigkeit
Verletzung einer grammatischen Regel oder Verstoß gegen eine geltende Sprachnorm oder -konvention
Kursabweichung:
Abweichung von einem vorgegebenen Kurs

Gegenteil von Ab­drift (Antonyme)

Kurs:
eine eingeschlagene, vorgeschriebene oder aufgezeichnete Richtung einer Person, eines Fahrzeuges, eines Flugzeugs oder eines Schiffes
eine Lehrveranstaltung, eine Bildungsveranstaltung, ein Abschnitt oder Modul einer solchen Veranstaltung
Kurstreue

Beispielsätze (Medien)

  • Doch solange der Nachbar seine Flächen weiterhin mit Chemie behandle, sei vielen der Umstieg aufgrund der Abdrift zu riskant.

  • Die Probleme müssten sofort angegangen werden, „um ein noch schlimmeres Abdriften in die Gewalt zu vermeiden“.

  • Da sollte man die Balance zwischen dem Abdriften nach ganz rechts und dem generieren neuer unentschlossener Wähler aus der Mitte wahren.

  • Bildung und Kooperation, darin sieht Murat Baser das Heilmittel, um junge Muslime vom Abdriften in den Extremismus zu bewahren.

  • Ein Abdriften seiner Partei ins rechte Spektrum kann Pretzell nicht erkennen.

  • Ein Moscheeverein in Wiesbaden forderte mehr gesellschaftliche Teilhabe für Muslime, um ein Abdriften in radikale Netze zu verhindern.

  • Sie hat sogar ziemlich viel falsch gemacht und trägt damit durchaus eine Mitverantwortung für das Abdriften des Landes.

  • Das Abdriften in eine Rezession scheint unausweichlich.

  • Ich finde diese Hetzkampagne gegen Sauerland - speziell das Abdriften der WAZ auf BILD-Niveau - bezeichnend.

  • Die FPÖ spricht von einem Abdriften nach links.

  • Zuvor, beim "Letzten Tango", hatten Kritiker ihm noch "unpolitisches Abdriften" in den Kommerz vorgeworfen.

  • Wo alles begann und wo irgendwie auch schon, Darth-Vader-mäßig, das Ende mit angelegt war, das Abdriften zur dunklen Seite der Macht.

  • Von Kleins Abdriften in die Terroristische Szene habe er nichts mitbekommen.

  • FDP-Fraktionschef Solms warnte dagegen vor einem Abdriften nach rechts.

  • Nicht etwa, weil dort das "Abdriften" von der demokratischen Norm prononcierter wäre als anderswo.

  • Wind und Strömung führten dann zum Abdriften des Schiffs.

Wortbildungen

  • abdriftig
  • Schiffabdrift

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Eisabdrift
  • Eisabtrift
  • Eisdrift
  • Eistrift

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Ab­drift be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × I, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem B mög­lich. Im Plu­ral Ab­drif­ten zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Ab­drift lautet: ABDFIRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Düssel­dorf
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Frank­furt
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Dora
  4. Richard
  5. Ida
  6. Fried­rich
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Delta
  4. Romeo
  5. India
  6. Fox­trot
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Ab­drift (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Ab­drif­ten (Plural).

Abdrift

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ab­drift kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Schwert:
meist aus Metall oder Holz bestehende Platte, die in einer Jolle (Segelboot) hochgezogen und heruntergelassen werden kann. Das Schwert verhindert die Abdrift am Wind.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Abdrift. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Abdrift. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 20.09.2021
  2. handelsblatt.com, 28.04.2017
  3. spiegel.de, 25.11.2016
  4. nachrichten.at, 10.01.2015
  5. focus.de, 22.05.2015
  6. welt.de, 03.05.2015
  7. tagesschau.de, 24.01.2014
  8. freitag.de, 26.03.2013
  9. derwesten.de, 30.07.2010
  10. kurier.at, 01.10.2007
  11. szon.de, 16.03.2006
  12. archiv.tagesspiegel.de, 26.05.2005
  13. DIE WELT 2001
  14. Berliner Zeitung 1998
  15. TAZ 1997
  16. Berliner Zeitung 1997