zechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡sɛçn̩ ]

Silbentrennung

zechen

Definition bzw. Bedeutung

(meist in der Gruppe) übermäßig viel Alkohol trinken.

Begriffsursprung

Konversion des Substantivs Zeche zum Verb.

Konjugation

  • Präsens: zeche, du zechst, er/sie/es zecht
  • Präteritum: ich zech­te
  • Konjunktiv II: ich zech­te
  • Imperativ: zeche! (Einzahl), zecht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­zecht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ze­chen (Synonyme)

(einen) über den Durst trinken (ugs., variabel)
(sich) die Hucke vollsaufen (ugs.)
(sich) die Kante geben (ugs.)
(sich) einen auf die Lampe gießen (ugs., fig.)
(sich) einen hinter die Binde kippen (ugs., fig.)
(sich) einen zur Brust nehmen (ugs.)
(sich) sinnlos betrinken
(sich) volllaufen lassen (ugs.)
(sich) zulaufen lassen (ugs.)
(sich) zusaufen (ugs.)
(sich) abschießen (ugs.):
ein Projektil, eine Rakete/Granate, einen Pfeil (ein Geschoss) aus einer Waffe feuern
jemanden durch unlautere Praktiken, nicht ganz faire Methoden, aus der Position entfernen, die jemand innehat
(sich einen) ballern (ugs.):
Drogen nehmen; intravenös Heroin konsumieren oder auch nasal chemische Drogen konsumieren
eine ballern: jemanden schlagen
bechern (ugs.):
umgangssprachlich, scherzhaft: sehr viel Alkohol trinken
(sich) besaufen (ugs.):
Alkohol zu sich nehmen
(sich) betrinken:
größere Mengen von Alkohol zu sich nehmen und sich dadurch berauschen
bürsteln (ugs., österr.)
feiern (jugendsprachlich, verhüllend):
an einem Fest oder einer Party teilnehmen oder sie selbst veranstalten
etwas wertschätzen und dem Ausdruck geben
(sich etwas) genehmigen (ugs.):
insbesondere von behördlicher Seite erlauben, gestatten, akzeptieren, bewilligen
nachträglich seine Zustimmung erteilen
ins Glas schauen (ugs.)
saufen (ugs.):
meist alkoholische Getränke in großen Mengen konsumieren
trinken
süppeln (ugs.)
(viel Alkohol) trinken:
Alkohol zu sich nehmen, auch regelmäßiges Trinken im Sinne von Alkoholismus
orale Aufnahme einer Flüssigkeit
tschechern (ugs., ostösterreichisch, salopp):
Ostösterreich; salopp: (gewohnheitsmäßig) viel Alkohol konsumieren
(einen) verlöten (ugs., regional):
etwas mit kurzzeitig verflüssigtem Metall verbinden
(sich) zudröhnen (ugs.):
sich (durch Alkohol, Drogen oder auch Musik) berauschen, so dass man nicht mehr vernünftig agieren/reagieren kann
(sich) zuschütten (ugs.):
schüttend mit einer Masse füllen oder abdecken
sich voll betrinken

Beispielsätze

  • Die ganze Nacht hindurch zechten die Schulabsolventen auf dem Dorfanger.

  • Noch keiner starb in der Jugend, wer bis zum Alter gezecht!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In Afterparty zechen sich zwei beste Freunde durch die Hölle.

  • Ausgiebig gezecht hatte in der Nacht auf Freitag ein Lokalgast in der Gablenzgasse im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.

  • Führerscheinfreie Bötchen tuckern mit höchsten 12,5 Kilometern pro Stunde herum, begegnen Partybötchen, auf denen gezecht und gegrillt wird.

  • Dabei war nicht zu überhören, dass Cowen bis in die frühen Morgenstunden mit Parteifreunden gezecht und gefeiert hatte.

  • Mit dem habe er im nahe gelegenen Gasthaus "Zur Traube" (rechts neben dem heutigen Schlecker) gezecht.

  • Fest steht jedenfalls, dass Johann R. kräftig gezecht hatte, ein Gutachter kam später auf einen Wert von 3,8 Promille.

  • Auch in der Kneipe in der Hermann-Gieseler-Halle, die Meyer ebenfalls betreibt, wollen die Fans nicht mehr zechen.

  • Die Männer hätten dann gemeinsam gezecht, sagte der Richter.

  • Die Handvoll Männer und Frauen, die am Tresen sitzen und wortkarg zechen, tragen fast ausnahmslos karierte Flanellhemden.

  • Der Angeklagte habe an jenem Tag von morgens an gezecht und sei in einer Kneipe in Streitereien geraten.

  • Der Autofahrer hatte derart gezecht, daß er sich nicht zu erinnern vermochte, wie die Autotüre aufzumachen ist.

  • Sie hausen in der oberen Etage, zechen und zocken, wälzen sich in den warmen Betten und holen die lumpige Pfaffenkrähe zurück.

  • Der Mann hat eingeräumt, gemeinsam mit mehreren anderen Männern aus der Szene im Park gezecht zu haben.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ze­chen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb ze­chen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × N & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ze­chen lautet: CEEHNZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Essen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Emil
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Echo
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

zechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ze­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

po­ku­lie­ren:
bechern, zechen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 900108. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. gamestar.de, 28.10.2019
  2. kurier.at, 02.11.2013
  3. tagesspiegel.feedsportal.com, 09.07.2013
  4. nzz.ch, 21.09.2010
  5. szon.de, 27.04.2007
  6. sz, 03.12.2001
  7. Berliner Zeitung 2000
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Tagesspiegel 1998
  10. Berliner Zeitung 1998
  11. Stuttgarter Zeitung 1996
  12. Süddeutsche Zeitung 1996
  13. Stuttgarter Zeitung 1995