verheißen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈhaɪ̯sn̩]

Silbentrennung

verheißen

Definition bzw. Bedeutung

Etwas jemandem prophezeien, versprechen, voraussagen, in Aussicht stellen.

Begriffsursprung

  • Etymologie: Erbwort von gmh. verheiʒen „versprechen, verloben“

  • Wortbildungsanalyse: Derivation (Ableitung) des Verbs heißen mit dem Präfix ver-

Alternative Schreibweise

  • verheissen

Konjugation

  • Präsens: verheiße, du verheißt, er/sie/es verheißt
  • Präteritum: ich ver­hieß
  • Konjunktiv II: ich verhieße
  • Imperativ: verheiß/​verheiße! (Einzahl), verheißt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­hei­ßen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­hei­ßen (Synonyme)

vorhersagen:
Aussagen über die Zukunft treffen
(die) Hand darauf geben
(jemandem) in die Hand versprechen
(sein) Ehrenwort (darauf) geben
(sein) Wort (darauf) geben
ein Versprechen (ab)geben
fest versprechen
fest zusagen
geloben (fig.):
etwas feierlich versprechen
hoch und heilig versprechen
tausend Eide schwören (fig.)
versprechen (Hauptform):
Anlass oder Grund geben zu hoffen
erwarten
(in jemandem) die Hoffnung wecken (auf)
(in jemandem) Hoffnungen wecken (auf)
(jemandem etwas) in Aussicht stellen
(jemandem etwas) lebhaft vor Augen stellen
(jemandem) Hoffnungen machen (auf)

Weitere mögliche Alternativen für ver­hei­ßen

ankündigen:
darüber informieren, was sein wird
erkennen lassen, was kommt
prophezeien:
etwas Zukünftiges vorhersagen; etwas möglicherweise Eintretendes voraussagen
voraussagen:
eine Aussage über das Eintreffen einer bestimmten Zukunft machen

Gegenteil von ver­hei­ßen (Antonyme)

ver­schwei­gen:
bewusst nicht sagen oder aussprechen

Beispielsätze

  • Die Wolken da verheißen nichts Gutes.

  • Das verhieß nichts Gutes.

  • Das verheißt nichts Gutes für morgen.

  • Sein triumphierendes Lächeln verheißt nichts Gutes.

  • Das verheißt nichts Gutes für unseren weiteren Dialog.

  • Für politisch Andersdenkende verheißt dies nichts Gutes.

  • Für Andersdenkende verheißt dies nichts Gutes.

  • Für ethnische und religiöse Minderheiten verheißt das nichts Gutes.

  • Ich glaube, er hat eben gelächelt, und dies verheißt nichts Gutes.

  • Das verheißt nichts Gutes.

  • Er verhieß ihm Ruhm und Ehre.

  • Den Mut bis ins Alter bewahre, denn erst deine letzten Jahre erfüllen, was die Jugend verhieß.

  • Abendrot verheißt oft schönes Wetter.

  • Diese Politik verheißt nichts Gutes.

  • Sie haben euch nichts Gutes verheißen.

  • Sie haben Ihnen nichts Gutes verheißen.

  • Sie haben dir nichts Gutes verheißen.

  • Die große Pause verheißt das große Glück, auch wenn sie nur 15 Minuten dauert.

  • Der blutrote Sonnenuntergang verhieß einen kühlen Morgen.

  • Abendrot verspricht dem Bauern Lohn und Brot, dahingegen Morgenröte verheißt dem Bauern arge Nöte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bereits am Nachmittag ließen erste Erkenntnisse nichts Gutes verheißen.

  • Das vorausgesagten Temperaturen für heute verheißen nichts Gutes.

  • Bereits 17 Lawinenopfer in der laufenden Wintersaison verheißen eine überaus blutige Bilanz.

  • Aussehen und Daten der agilen 390er - nur 150 Kilogramm, 32 kW (44 PS) - verheißen Fahrspaß in reichlichen Mengen.

  • Die Enthüllungspraktiken von Wikileaks verheißen totale Transparenz.

  • Die als Frühindikator geltenden Daten für den Bundesstaat New York verheißen wenig Gutes.

  • Das Reich der Freiheit verheißen allerdings auch die grünen Energien nicht, jedenfalls nicht in überschaubaren Zeiträumen.

  • Clements wöchentliche Ankündigungen verheißen nicht immer die großen Verbesserungen, häufig aber sind es Symbole von Wert.

  • Olympia 1998 in Japan scheint zumindest für die alpinen Skifahrer fröhliche Spiele zu verheißen.

  • In Italien werden möglichst viele Linsen vertilgt, denn die verheißen Geldsegen; der Römer wirft zusätzlich noch Porzellan aus dem Fenster.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Akkusativobjekt: jemandem Glück, eine große Zukunft verheißen; nichts Gutes verheißen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­hei­ßen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­hei­ßen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × ẞ & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × ẞ, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von ver­hei­ßen lautet: EEEHINRẞV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ham­burg
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Es­zett
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Hein­reich
  5. Emil
  6. Ida
  7. Es­zett
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Hotel
  5. Echo
  6. India
  7. Sierra
  8. Sierra
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

verheissen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­hei­ßen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Flucht:
rasches Entfliehen von einer Sache, die Gefahr oder Unglück verheißt
Quick­born:
Quelle, deren Wasser dem, der es trinkt oder der darin badet, Heilung und Verjüngung verheißt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verheißen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verheißen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11552590, 10627062, 5381673, 4564662, 4541455, 4541452, 4541450, 4541439, 4541429, 4541427, 2390738, 2201402, 2193414, 2138579, 2075171, 2075170, 2075169, 1842206, 1610964 & 1238249. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. saechsische.de, 19.06.2022
  3. verlagshaus-jaumann.de, 17.06.2021
  4. kurier.at, 12.02.2015
  5. faz.net, 22.11.2012
  6. presseportal.de, 20.01.2011
  7. n-tv.de, 15.09.2010
  8. Die Zeit (25/2004)
  9. sueddeutsche.de, 04.02.2003
  10. Berliner Zeitung 1998
  11. TAZ 1997