vergeblich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈɡeːplɪç ]

Silbentrennung

vergeblich

Definition bzw. Bedeutung

in Scheitern resultierend

Begriffsursprung

  • Mitteldeutsch vergebelich (belegt seit dem 15. Jahrhundert), mittelhochdeutsch vergebenlich

  • strukturell: Ableitung vom Stamm des Verbs vergeben (im Sinne von scheitern) mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich

Abkürzung

  • vgbl.

Anderes Wort für ver­geb­lich (Synonyme)

(an/bei jemandem/etwas ist) Hopfen und Malz verloren (ugs.)
(sich etwas) sparen können (ugs.)
(sich) die Mühe sparen können (ugs.)
(sich) nicht lohnen (ugs.)
außer Spesen nichts gewesen (ugs., Spruch)
da kommt nix bei rum (ugs., salopp)
dabei kommt nichts (he)rum (ugs.)
erfolglos:
ohne Erfolg
fruchtlos (Anwaltsdeutsch) (fachspr., Jargon):
keine Früchte tragend, keinen Erfolg bringend
ohne Steigerung: keine Früchte hervorbringend
frustran (medizinisch) (fachspr.)
für den Arsch (derb)
für die Katz (ugs.)
für die Tonne (ugs.)
für nichts und wieder nichts (ugs.)
kannst du knicken (ugs.)
kannst du vergessen (ugs.)
keine Chance! (ugs.)
nicht lohnen (ugs.)
ohne Erfolg
umsonst:
ohne Erfolg, vergebens
ohne Gegenleistung, ohne Geld bezahlen zu müssen
vergebens:
zu keinem Erfolg führend
vergebliche Liebesmüh (ugs.)
verlorene Liebesmüh (ugs.)
verlorene Mühe
verlorene Zeit (sein)
Versuch am untauglichen Objekt (fachspr., auch ironisch, juristisch)
(das) kannst du vergessen (ugs.)
(ein) tot geborenes Kind (fig.)
(ein) totgeborenes Kind (fig.)
(gut) für die Tonne (ugs.)
(von vornherein) zum Scheitern verurteilt
bringt nichts (ugs.)
führt zu nichts (ugs.)
für den Arsch (vulg.)
hat keinen Wert (ugs., ruhrdt.)
keinen Sinn haben
keinen Sinn machen
keinen Sinn und Zweck haben
keinen Zweck haben
Makulatur:
Altpapier, Abfall in der Papierindustrie
schadhafte Druckbogen oder unbrauchbar gewordene Druckerzeugnisse
nichts zu machen sein
ohne Sinn und Zweck
sinnlos:
ohne Sinn seiend, eine inhaltsleere oder unüberlegte Aussage seiend, ohne Zusammenhang seiend, sich auf fehlenden Sinn beziehend, ohne Zweck, ohne Vernunft seiend
unsinnig:
nicht sinnvoll, mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar
sehr, übermäßig, auch: übertrieben
witzlos (ugs.):
nicht sinnvoll
nicht witzig
zu nichts führen
zu nichts gut sein (ugs.)
zwecklos:
ohne ein brauchbares Ergebnis zu erzeugen
frustran (fachspr.)
ineffektiv:
ohne oder mit nur geringer Wirkung (im Verhältnis zum betriebenen Aufwand, zu den aufgewendeten Mitteln gesehen)
kann man sich schenken (ugs.)
nutzlos:
ohne Nutzen, keinen oder nur sehr wenig Nutzen bringend, zu nichts zu gebrauchen; ohne die angestrebte Wirkung
stumpfes Schwert (fig.)
unwirksam:
allgemein: ohne Wirkung; eine Handlung, die folgenlos bleibt; etwas, das nichts verändert und welches das Vorher und das Nachher ununterscheidbar hinterlässt
Recht/Rechtsgeschäft: ohne Wirkung; bestimmte Dinge bleiben rechtlich folgenlos
verlustreich:
mit finanziellen Einbußen verbunden
mit militärischen Einbußen verbunden
verluststark
wirkungslos:
keine Wirkung habend; eine Handlung, die nichts verändert

Gegenteil von ver­geb­lich (Antonyme)

er­folg­reich:
reich an Erfolgen

Beispielsätze

  • Sämtliche Versuche, unsere Beziehung zu retten, erwiesen sich als vergeblich.

  • Das ist vergebliche Müh’.

  • Warum sind die Nationen so wütend aufeinander, und warum schmieden die Völker einen vergeblichen Plan?

  • Tom und Mary versuchten vergeblich, ihren Schmerz zu verbergen.

  • Vergebung ist nie vergeblich.

  • Tom erklärte Petrus vergeblich, dass er die erste Impfung schon erhalten hatte.

  • Die Sitzung erwies sich am Ende als vergeblich und unproduktiv.

  • Ihr Gesicht scheint mir bekannt, aber ich suche vergeblich nach Erinnerungen, kann mir nicht ins Bewusstsein rufen, wer sie ist.

  • Die Natur macht nichts vergeblich.

  • Tom versuchte vergeblich, Maria zu überzeugen, doch zur Kunstakademie zu gehen.

  • Wir haben vergeblich versucht, ihn zu einem Gesinnungswandel zu bewegen.

  • Ich habe vergeblich gewartet.

  • Es war einmal ein Mann und eine Frau, die wünschten sich schon lange vergeblich ein Kind.

  • Nachdem ich es tagelang vergeblich versucht hatte, bekam ich Tom endlich ans Telefon.

  • Er versuchte vergeblich, auf den Zaun zu klettern.

  • Tom versuchte vergeblich, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen.

  • Wir suchten den Welpen, doch vergeblich.

  • Die Verwaltung hatte vergeblich versucht, diesen Fehler zu vertuschen.

  • Wer will, was er kann, fängt nichts vergeblich an.

  • Seine Kollegen versuchten vergeblich, ihn unter den Tisch zu trinken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch wenn Konferenzpräsident Sultan Ahmed Al Jaber von einer historischen Einigung spricht - einen Paris-Moment sucht man vergeblich.

  • Als die 82-Jährige vergeblich auf ihr Geld wartete, habe sie Anzeige erstattet, teilte die Polizei am Freitag mit.

  • Als er jedoch von seinem Wochenendausflug zurückkehrte, suchte er die zugesagte Post weiterhin vergeblich.

  • Als 2017 ein Twitterer schrieb „Wann platzt eigentlich Peter Altmaier?“, kam prompt die Antwort von ihm selbst: „Sie hoffen vergeblich!

  • Am Anschluss an die folgende Ecke versucht es Virgil van Dijk eher vergeblich per Kopf.

  • Alle Bemühungen der Behörden, das Unterseeboot der Klasse TR 1700 zu finden, waren bisher vergeblich.

  • Abwärtslinien, verlangsamter Herzschlag, das Ersterben am Ende – die Huldigung der alten Meister wird zur vergeblichen Geste.

  • Aber wie ist so ein Wettbewerb für die, die vergeblich hofften und kämpften?

  • Den Namen Carlos Eduardo sucht man allerdings vergeblich.

  • Aber wenn das Tier möglicherweise schlechte Erfahrungen im Umgang mit Wasser gemacht habe, könne es vergebliche Liebesmüh‘ sein.

  • Aber auch, wer innerhalb Europas unterwegs ist, wartet am Gepäckband häufig vergeblich auf seinen Koffer.

  • Josh Hommes Support in Ehren: Die Schwestern kämpfen vergeblich um den letzten Hit.

  • Also ist es vergeblich, "sich um ein gutes Verhältnis zu bemühen".

  • Der Konzern habe vergeblich darauf hingearbeitet, seine von S&P erhaltene Note "B+" um eine Stufe zu verbessern.

  • B-Säulen sucht man vergeblich.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­geb­lich?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ver­geb­lich be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und B mög­lich.

Das Alphagramm von ver­geb­lich lautet: BCEEGHILRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Ber­lin
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Berta
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Golf
  5. Echo
  6. Bravo
  7. Lima
  8. India
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

vergeblich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ver­geb­lich kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Da­na­i­den­fass:
Tätigkeitsbereich, bei dem alle Mühen, Investitionen vergeblich sind, da am Ende nichts herauskommt, kein vernünftiges Ergebnis steht
hin­ter­her­te­le­fo­nie­ren:
jemanden zum Beispiel zum Zweck des Erfragens von Informationen, die unter Umständen bei einem vorangegangenen Gespräch oder Ähnlichem nicht mitgeteilt/übermittelt wurden, telefonisch kontaktieren oder auch abwertend: vergeblich zu kontaktieren versuchen
plän­keln:
„wiederholt und vergeblich bzw. auf Kleinigkeiten schießen (18. Jh.)“
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: vergeblich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: vergeblich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11551060, 11144457, 11085700, 10589941, 10478886, 10162457, 9154211, 6303076, 5949051, 5949046, 5948991, 5775161, 5349841, 5328770, 5320731, 5255214, 5172016, 4923426 & 3302271. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. presseportal.de, 13.12.2023
  3. azonline.de, 10.06.2022
  4. leonberger-kreiszeitung.de, 22.09.2021
  5. focus.de, 04.08.2020
  6. zdf.de, 16.11.2019
  7. latina-press.com, 16.11.2018
  8. tagesspiegel.de, 16.09.2017
  9. fnp.de, 03.10.2016
  10. focus.de, 04.02.2015
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  12. rp-online.de.feedsportal.com, 19.08.2013
  13. laut.de, 27.06.2012
  14. sueddeutsche.de, 01.11.2011
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  16. feedsportal.com, 01.10.2009
  17. aachener-zeitung.de, 02.04.2008
  18. szon.de, 23.12.2007
  19. ngz-online.de, 22.12.2006
  20. abendblatt.de, 18.03.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 25.01.2004
  22. Rhein-Neckar Zeitung, 04.03.2003
  23. sueddeutsche.de, 04.09.2002
  24. Die Welt 2001
  25. BILD 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995