verfallen

Aussprache

Silbentrennung

Definition bzw. Bedeutung

• etwas verfallen: nur noch an etwas bestimmtes denken; begeistert sein von etwas

• Jemandem verfallen: vor Liebe/Faszination willenlos werden gegenüber jemandem.

• Mit der Zeit brüchig werden oder kaputtgehen.

• Ungültig werden; seine Gültigkeit verlieren.

Begriffsursprung

Konjugation

• Präsens: verfalle, du verfällst, er/sie/es verfällt
• Präteritum: ich ver­fiel
• Konjunktiv II: ich verfiele
• Imperativ: verfall! (Einzahl), verfallt! (Mehrzahl)
• Partizip II: ver­fal­len
• Hilfsverb: sein

Anderes Wort für ver­fal­len (Synonyme)

aus den Fugen geraten (geh.)

auseinanderbröckeln

rissig werden

zerfallen:

gehoben: sich in etwas gliedern, aus Bestandteilen bestehen

in seine Einzelteile auseinanderfallen, sich auflösen

baufällig:

baulich nicht mehr stabil, meist vom Einsturz bedroht und daher Arbeiten zur Instandsetzung benötigend

heruntergekommen:

in einem desolaten Zustand seiend

(ein) Ende haben

ablaufen (Frist, Zeitabschnitt):

(eine Strecke) zu Fuß bewältigen

(Schuhwerk) durch Benutzung verschleißen

aufhören:

mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen

stoppen, enden einer Sache

(in bestimmter Weise) ausgehen:

(Feuer oder Kunstlicht wie Straßenlaternen) erlöschen

(Geräte) ihre Funktion einstellen

ausklingen

auslaufen:

als Flüssigkeit aus einer Öffnung austreten

einen Zeitpunkt erreichen, an dem etwas endet, beispielsweise ein Vertrag

ein (…) Ende finden

enden (Hauptform):

aufhören, am Ende sein, zu Ende kommen

Linguistik: am Ende einer Spracheinheit vorkommen

schließen:

den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)

ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen

sich neigen (geh.)

zu Ende gehen

zu Ende sein (ugs.)

zur Neige gehen

(von jemandem) (emotional) abhängig:

an etwas gebunden

nach etwas süchtig

bedingungslos ergeben

(jemandem) hörig:

an Land/Ländereien gebunden und deshalb abhängig vom Grundherren und zu Abgaben verpflichtet

stark gebunden bis zur willenlosen Unterwerfung

(etwas) (immer wieder) tun müssen

(sich) nicht losreißen können (von)

abhängig werden (von)

hörig werden

nicht sein lassen können

angewiesen auf

süchtig (nach):

an einer Sucht leidend, von etwas abhängig sein

großes, übersteigertes Verlangen nach etwas habend, versessen auf etwas sein

unbedingt brauchen

(in etwas) abgleiten:

den eingeschlagenen Weg (unbeabsichtigt) verlassen, in einen unerwünschten Zustand geraten

den Halt unbeabsichtigt verlieren und nach unten/zur Seite hin rutschen (gleiten)

(in etwas) versinken:

(als Schiff) unter die Wasseroberfläche abtauchen

in eine weiche Materie eintauchen

(in etwas) zurückfallen:

auf jemanden zurückfallen: jemandes Ruf aufgrund dessen schlechten Verhaltens schädigen

Eigentum zurück zum Vorbesitzer wechseln

den Bach runtergehen (ugs., fig.)

es geht bergab (mit einer Sache) (fig.)

sich im Niedergang befinden

verderben:

intransitiv: verfaulen, schlecht werden (hauptsächlich von Lebensmitteln)

transitiv: etwas unbrauchbar oder zunichte machen, speziell auch jemandem ein positives Gefühl nehmen

verkommen (zu):

schlecht werden

sein Niveau zum Schlechteren hin verlieren

verlottern:

durch Verwahrlosung in einen schlechten Zustand kommen

etwas verprassen

verwahrlosen

vor die Hunde gehen

zugrunde gehen

rotten:

eine Rotte bilden

faulen, verfallen

süchtig werden

Beispielsätze

• Ein Freund hat sich vor zwei Jahren WoW gekauft und ist dem Wahn vollkommen verfallen.

• Ohne Pflege wird das Schloss irgendwann verfallen.

• Guthaben fürs Mobiltelefon verfiel früher, wenn man zu lange nicht auflud; jetzt bekommt man es zurück.

• Sie ist ihm komplett verfallen.

• Anne war wieder in Träumerei verfallen, mit dem Kinn auf den Händen und den Augen im Himmel.

• Wir müssen anerkennen, dass alles besser geworden ist, aber wir dürfen da jetzt nicht in Selbstgefälligkeit verfallen.

• Wir sollten jetzt nicht in Zynismus verfallen.

• Ich will einfach in Winterschlaf verfallen.

• Tom verfiel immer mehr dem Alkohol.

• Er wurde Millionär, während sein Land in Ruinen verfallen ist.

• Und er verfiel in eine lange Träumerei.

• Ich verfiel ihm.

• Ich war ihm verfallen.

• Bevor Tom dem Alkohol verfiel, war er ein vorbildlicher Sportler.

• Nach dem Tod seiner Frau verfiel Tom dem Alkohol.

• Die Menge verfiel in Gelächter.

• In seinen späten Jahren verfiel Tom in eine tiefe Depression und verließ kaum noch sein Haus in der Berliner Barbarossastraße.

• Tom gab sich Mühe, nicht in Panik zu verfallen.

• Mein Führerschein verfällt nächste Woche.

• Tom versuchte eine Zeitlang, sich so zu verhalten, wie Maria es sich wünschte, aber er hielt es nicht lange durch und verfiel bald wieder in seinen alten Trott.

Häufige Wortkombinationen

• jemandem oder etwas vollkommen verfallen, komplett verfallen
• Lebensmittel verfallen, ein Guthaben verfällt
• verfallen wirken, verfallen aussehen

Wortbildungen

• Ver­fall
• Ver­fall­da­tum
• Verfallen
• verfallend
• Verfallerklärung
• Verfalltag
• Ver­fal­lung
• Verfallzeit

Übersetzungen

• Bokmål: forfalle
• Englisch:
  • decay
  • deteriorate
• Französisch: délabrer (se délabrer)
• Italienisch:
  • decadere
  • andare in rovina
• Nynorsk: forfalle
• Russisch: разрушаться
• Schwedisch: förfalla
• Spanisch: desmoronarse
• Tschechisch: chátrat

Was reimt sich auf ver­fal­len?

• be­stal­len
• ent­fal­len
• Sem­gal­len
• um­kral­len
• ver­hal­len
• zer­fal­len
• be­fal­len
• be­schal­len
• er­hal­len
• er­schal­len
• ge­fal­len
• Ge­fal­len
• ko­ral­len
• kris­tal­len
• Lett­gal­len
• me­tal­len
• miss­fal­len
• über­fal­len
• ver­knal­len
• ver­kral­len
• zer­knal­len
• ver­schal­len
• schnal­len
• schwal­len
• schal­len

Wortaufbau

Worthäufigkeit