tarnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtaʁnən ]

Silbentrennung

tarnen

Definition bzw. Bedeutung

  • sich für etwas anderes ausgeben, um das wahre Wesen zu verbergen

  • verschleiern; sich mithilfe von Maßnahmen an die Umgebung anpassen, um nicht erkannt zu werden

Konjugation

  • Präsens: tarne, du tarnst, er/sie/es tarnt
  • Präteritum: ich tarn­te
  • Konjunktiv II: ich tarn­te
  • Imperativ: tarne! (Einzahl), tarnt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­tarnt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für tar­nen (Synonyme)

camouflieren:
veraltet: etwas verbergen, verstecken
den Blicken entziehen
kaschieren:
etwas be- oder überkleben mit Papier oder Folie
unerwünschte Aspekte/ Eigenschaften durch gezielte Maßnahmen verbergen
maskieren:
eine Speise mit einer Soße, Eischnee oder Glasur überziehen
etwas mit etwas zu verbergen suchen
umhüllen:
als Verpackung/Bedeckung/Schutz um etwas oder jemanden gelegt werden
eine äußere Lage (eine Hülle) um ein Inneres sein
ummänteln
umnebeln:
die Konzentrationsfähigkeit trüben
in feinen Dunst/Rauch (Nebel) hüllen
unter den Teppich kehren (fig.)
verbergen:
die Wahrheit über etwas geheim halten; andere etwas nicht wissen lassen
etwas so verstecken, dass andere es nicht sehen
verdecken:
die freie Sicht auf etwas oder jemanden nehmen, versperren
durch gezielte Maßnahmen verhindern, dass etwas (Absicht, Vorhaben …) (für jedermann) ersichtlich ist
verfälschen:
hinsichtlich des Ergebnisses oder der Qualität verändern
verhehlen:
jemandem etwas (besonders Gefühle und Gedanken) verheimlichen, verbergen
unrechtmäßig erworbene Dinge versteckt halten
verheimlichen:
dafür sorgen, dass etwas nicht bekannt wird
verhüllen:
etwas mit einer Hülle (meist Stoff) versehen, so dass es vollständig von dieser bedeckt ist und das eigentliche Objekt nicht mehr zu sehen ist
verkleiden:
mit einer verhüllenden Schicht oder Blende bedecken; verdecken, verhüllen
sich mit einem Kostüm versehen; kostümieren; scherzhaft: formelle Kleidung anziehen
vernebeln:
durch geschickte Rhetorik verbergen, so dass der Zuhörer manipuliert, irregeführt oder verwirrt wird
Flüssigkeit in kleinste Tröpfchen zerteilen
verschleiern:
der Blick trübt sich (Tränenflüssigkeit)
der Himmel vernebelt sich mit einer Dunstglocke oder Wolken
verstecken:
sich oder jemand anderen oder etwas an einen Ort bringen, der anderen nicht bekannt ist, wo man oder es nicht gesehen wird
vertuschen:
einen Sachverhalt verbergen, damit er nicht öffentlich bekannt wird
verwischen:
etwas unklar machen/verschmieren, indem man zum Beispiel etwas noch Feuchtes zu früh berührt
etwas voller Absicht unklar machen, es verdecken oder Hinweise zerstören
zudecken:
jemand oder etwas unter einer Sache verbergen oder schützen, indem etwas darübergelegt wird
mit einer Decke/Bettdecke bedecken

Sinnverwandte Wörter

vor­spie­geln:
so tun, als ob etwas wahr wäre, etwas vormachen

Beispielsätze

  • Der Spion tarnte sich als Journalist.

  • Um nicht von dem Feind erkannt zu werden, tarnten sie sich.

  • Dank ihrer wechselhaften Haut können sich Chamäleons meisterhaft tarnen.

  • Der Waldkauz ist durch die Färbung seines Gefieders gut getarnt.

  • Der Kuchen war als voller Aschenbecher getarnt.

  • Tom versuchte sich zu tarnen.

  • Tom kann sich nicht alle seine Passwörter merken, weswegen er sie, als Telefonnummern getarnt, auf eine Liste schreibt.

  • Ich tue, was mir mein Gewissen diktiert und kämpfe gegen das, was ich als eine korrupte Diktatur ansehe, die sich mit demokratischen Kleidern tarnt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Absender einer Phishing-Mail tarnen ihre Mailadresse oft als eine andere.

  • Wir tarnen auch nichts als gute Tat.

  • Damit können Sie zum Beispiel einen Eingangsbereich beleben und gleichzeitig ein Durcheinander in der Garderobe geschickt tarnen.

  • Ist das jetzt große Kunst oder großer Schund oder einfach großer Schund, der sich als große Kunst tarnen will?

  • Besonders flinke Zwerge, die sich tarnen und in Vorhutaufstellung beginnen können.

  • Auch wenn sie sich noch so sehr tarnen, wissen wir wer sie sind.

  • Aktualisierungen tarnen sich als GIF-Dateien.

  • Durch den harten Winter nehmen die Straßenschäden enorme Ausmaße an. Die Krater tarnen sich zum Teil als Badesee oder Mottennest.

  • Dabei verstehen es rechtsradikale Parteien immer besser, sich mit dem Anschein der Bürgerlichkeit zu tarnen.

  • Andere versuchen einfach, die beliebten Anglizismen zu tarnen.

  • Letztere tarnen sich als Utility-Programme, die nach der Installation SMS an spezielle russische Premium-Rate-Nummern versenden.

  • Dann kamen die Forscher auf die Idee, die Liposomen zu tarnen.

  • Gewalt kann sich bei ihr mit Schönheit tarnen.

  • So musste sich Pullach mit der Auswertung von Medienberichten behelfen und diese als eigene Erkenntnisse tarnen.

  • Bis dahin war es ihm gelungen, sich weitgehend zu tarnen.

  • Bei der anderen Hälfte scheint es sich so gut zu tarnen, daß es der Körperabwehr immer wieder entwischt.

Häufige Wortkombinationen

  • sich als XXX tarnen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf tar­nen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb tar­nen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von tar­nen lautet: AENNRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort.

tarnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort tar­nen ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Lau­er­jä­ger:
fleischfressendes Lebewesen, das oft regungslos, meist getarnt Beutetieren auflauert
Mi­me­se:
Biologie: evolutionäre Anpassung einer Art, ihr Aussehen einem Objekt in ihrer Umgebung anzugleichen um sich zu tarnen
Schlapp­hut:
Person, die sich mit tarnt
Tarn­wort:
Linguistik: Wort, das den eigentlich gemeinten Sachverhalt zu verschleiern, zu tarnen sucht
ver­kappt:
als etwas anderes getarnt, unter einem Deckmantel verborgen

Buchtitel

  • SUPERLESER! Tiere, top getarnt Penny Smith | ISBN: 978-3-83104-647-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: tarnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: tarnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10549947, 8649635, 6764797, 6144783, 3341854 & 2420946. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. gamestar.de, 01.05.2023
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  3. bernerzeitung.ch, 07.09.2020
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  6. news.dkp.suhail.uberspace.de, 01.05.2015
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  16. bild der wissenschaft 1995