subjektiv

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zʊpjɛkˈtiːf ]

Silbentrennung

subjektiv

Definition bzw. Bedeutung

  • Sprachlehre: zum Subjekt gehörig

  • Von persönlichen Gefühlen, Meinungen oder Vorurteilen bestimmt; beeinflusst, unsachlich; im Bezug zu der Perspektive eines Subjektes.

Steigerung (Komparation)

  1. subjektiv (Positiv)
  2. subjektiver (Komparativ)
  3. am subjektivsten (Superlativ)

Anderes Wort für sub­jek­tiv (Synonyme)

einseitig:
aus einer Richtung kommend
in Standpunkt, Meinung oder Vorgehensweise voreingenommen
nicht objektiv
parteiisch:
einseitig für eine Person oder Gruppe eingestellt
persönlich:
meist als Adverb, attributiv, keine Steigerung: in eigener Person
meist attributiv: ein besonderes Merkmal von jemandem kennzeichnend
unausgewogen:
im Ungleichgewicht befindlich; an Ausgeglichenheit zwischen zwei oder mehr Dingen, Aspekten mangelnd
unsachlich:
nicht zu einem Thema argumentierend, nicht die wichtigen Argumente berücksichtigend, nicht bei den Tatsachen, nicht auf der Sachebene, stattdessen von Gefühlen beeinflusst, persönlich

Sinnverwandte Wörter

be­ein­flusst:
verändert; zu etwas (einem Verhalten, einer Tat, einem Zustand, einer Eigenschaft oder Ähnlichem) geführt
un­fair:
nicht (moralisch, ethisch) gerecht (fair) oder nicht den (sportlichen, zwischenmenschlichen) Regeln (der Fairness) entsprechend
un­ge­recht:
nicht gerecht, dem Recht und Rechtsempfinden zuwiderlaufend

Gegenteil von sub­jek­tiv (Antonyme)

neu­t­ral:
elektrisch ungeladen
mit keiner Größe (Kraft, Moment, …) beaufschlagt (siehe auch beaufschlagen)
nüch­tern:
mit leerem Magen
ohne Alkohol im Blut
ob­jek­tiv:
nicht von persönlichen Gefühlen oder Meinungen bestimmt
unabhängig vom Subjekt
par­tei­los:
keiner politischen Partei angehörend
sach­lich:
auf eine bestimmte Sache bezogen, sich nicht von Gefühlen oder Vorurteilen leiten lassend
eine Tatsache oder Angelegenheit betreffend
un­be­ein­flusst:
nicht beeinflusst; frei von Einfluss
un­par­tei­isch:
für niemanden oder für keine Sache Besitz ergreifend

Beispielsätze

  • Die Jury bewertete den Fall sehr subjektiv und unsachlich.

  • Lebensqualität ist subjektiv und schwer einzuschätzen.

  • Das ist wirklich subjektiv.

  • Der Sinn des Lebens scheint so subjektiv zu sein, wie der Begriff Zufriedenheit.

  • Schönheit ist subjektiv.

  • Einige sagen, dass Kunst subjektiv ist.

  • Ich weiß, dass ich mit einer sehr subjektiven Sicht spreche.

  • Die Ehre ist objektiv die Meinung anderer von unserm Wert, und subjektiv unsere Furcht vor dieser Meinung.

  • Es handelt sich wiederum lediglich um eine subjektive und willkürliche Interpretation.

  • Aber vielleicht ist das alles subjektiv.

  • Das ist jedoch, möglicherweise, nur meine subjektive Wahrnehmung.

  • Es ist nicht möglich, die ästhetischen Qualitäten eines Kunstwerks objektiv zu messen, da die Wahrnehmung von Kunst auf individuelle, subjektive Weise erfolgt.

  • Er schreibt sehr subjektiv.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber wir nehmen sie subjektiv wahr.

  • Aber auch da gibt es durchaus subjektive Schreibweisen.

  • Alle weitere Kritik ist Makulatur oder bestenfalls subjektive Haarspalterei.

  • Außerdem sind Noten ja sonst auch nicht eindeutig und teilweise subjektiv.

  • Abermals stößt das Thema bei der politischen Führung auf Unmut – zu kritisch sei er, heißt es, zu pessimistisch und zu subjektiv.

  • Ambitionierte Unternehmer neigen dazu, die eigene Geschäftsidee durch einen subjektiven Filter zu betrachten.

  • Dass das subjektive Empfinden Zweifel an der Physis erlaubt, räumte Watzke ein.

  • Aber mit solchen Aussagen sollte man vorsichtig sein, denn man suggeriert damit, dass man sich mit einer Pistole subjektiv sicherer fühlt.

  • Anmerkungen zum Verein des Herzens - subjektiv, unqualifiziert, völlig unreflektiert.

  • Aber es ist bestenfalls unsere subjektive Wirklichkeit.

  • "Alles, was Menschen erzählen, ist subjektiv", betont Köhler.

  • Zusätzliches Einkommen erhöht das subjektive Wohlbefinden aber nicht endlos.

  • Ach, als "gut produziert" würde ich es nich bezeichnen, das is recht subjektiv.

  • Dies liegt jedoch daran, dass die Profitabilität häufig durch subjektive Einschätzungen des Managements gemessen wird.

  • Bei «MaiStep» lernen die Jugendlichen, wie subjektiv Schönheit ist.

Häufige Wortkombinationen

  • subjektive Beurteilung, subjektive Bewertung, subjektive Kritik

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf sub­jek­tiv?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm sub­jek­tiv be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × I, 1 × J, 1 × K, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × J, 1 × K, 1 × S, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem B und K mög­lich.

Das Alphagramm von sub­jek­tiv lautet: BEIJKSTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Unna
  3. Ber­lin
  4. Jena
  5. Essen
  6. Köln
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Völk­lingen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ulrich
  3. Berta
  4. Julius
  5. Emil
  6. Kauf­mann
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Vik­tor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Uni­form
  3. Bravo
  4. Juliett
  5. Echo
  6. Kilo
  7. Tango
  8. India
  9. Vic­tor

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

subjektiv

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort sub­jek­tiv ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Dys­pnoe:
Medizin: subjektiv wahrgenommene erschwerte Atmung
Er­kran­kung:
Störung der körperlichen, kognitiven, sozialen und/oder seelischen Funktionen, die die Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden eines Lebewesens subjektiv oder intersubjektiv deutlich wahrnehmbar negativ beeinflusst oder eine solche Beeinflussung erwarten lässt
glau­ben:
»etwas glauben«/»glauben, dass«; subjektiv
In­s­tinkt:
(bei Menschen im übertragenen Sinn) innerer Impuls, in bestimmten Situationen ohne Überlegung, jedoch wenigstens subjektiv angemessen zu handeln
Lärm­schutz­wand:
bauliche Gesamtheit aller vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen, die die Ausbreitung von Lärm (= subjektiv störender Schall) mittels Hindernisse verhindern oder dessen lokale Auswirkungen begrenzen
Lärm­schutz:
Gesamtheit aller vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen, die das Übertragen von Lärm (= subjektiv störender Schall) verhindern oder dessen Auswirkungen begrenzen
Lärm:
subjektiv als unangenehm empfundener Schall, der unerwünschte Auswirkungen auf den Menschen hat (etwa das Gehör schädigt, krank machen kann, stört oder belästigt)
Man­gel­wa­re:
umgangssprachlich: der subjektiv empfundene (räumlich und/oder zeitlich begrenzte) Mangel an einer Ware, dem Auftreten von speziellen Ereignissen oder Mitgliedern einer bestimmten Personengruppe
nor­mal:
vorhandenen (gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, medizinischen, subjektiv erfahrenen) Normen entsprechend
vor­ein­ge­nom­men:
durch eine vorgefasste Meinung subjektiv, Vorurteile besitzend

Buchtitel

  • Sport und psychische Gesundheit. Die positiven Auswirkungen von Bewegung auf das subjektive Wohlbefinden Leopold Neu | ISBN: 978-3-34644-976-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: subjektiv. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: subjektiv. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10770388, 10485252, 9870802, 7052110, 4989753, 2887369, 2838980, 2282832, 2043588, 1758941, 1663865 & 729660. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  10. diepresse.com, 03.06.2014
  11. general-anzeiger-bonn.de, 21.12.2013
  12. spiegel.de, 27.05.2012
  13. laut.de, 28.04.2011
  14. business-wissen.de, 30.04.2010
  15. szon.de, 14.10.2009
  16. pro-linux.de, 30.05.2008
  17. derwesten.de, 18.11.2007
  18. welt.de, 28.01.2006
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  20. Die Zeit (12/2004)
  21. sueddeutsche.de, 22.12.2003
  22. sueddeutsche.de, 25.04.2002
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  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Die Zeit (28/1997)
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995