stiekum

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃtiːkʊm]

Silbentrennung

stiekum

Definition bzw. Bedeutung

Landschaftlich, umgangssprachlich: ganz unbemerkt; kaum merklich; kaum wahrnehmbar; lautlos; heimlich.

Begriffsursprung

Seit dem 20. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche stiekum „ruhig, leise“ aus dem Westjiddischen b=ruhig; dieses entstammt dem Hebräischen b=(das) Schweigen, welches seinerseits ein Deverbativ von b=sich legen, beruhigen; schweigen ist

Anderes Wort für stie­kum (Synonyme)

bei Nacht und Nebel (ugs., fig.)
heimlich:
im Verborgenen, ohne das Wissen anderer
heimlich, still und leise
hinter vorgehaltener Hand (fig.)
im Geheimen
im Hintergrund (fig.)
im Stillen
im Verborgenen
in aller Stille
in den Hinterzimmern (fig.)
insgeheim:
im Heimlichen, im Verborgenen
klammheimlich (ugs.):
ganz heimlich
leise:
kaum ausgeprägt, von geringem Ausmaß, nur in Andeutungen
kaum hörbar
ohne dass jemand das mitbekommt
stickum (ugs.)
stieke (ugs., berlinerisch, veraltend)
still und leise (ugs.)
stillschweigend:
ohne über etwas zu sprechen, ohne Absprache (mit Dritten)
(möglichst) unauffällig:
keine Aufmerksamkeit auf sich ziehend
unbemerkt:
ohne, dass es jemandem auffällt, es jemand merkt
unbeobachtet
ungesehen (ugs.)
unter der Hand (fig.)
unterm Tisch (fig.)
verborgen:
aufgrund der versteckten, abgelegenen Lage schwer zu erreichen oder zu finden
verdeckt:
(möglichst) unauffällig, ohne Aufsehen zu erregen, (möglichst) geräuschlos
vor Blicken verborgen
versteckt
verstohlen:
etwas so tun, das es von anderen möglichst nicht bemerkt wird

Gegenteil von stie­kum (Antonyme)

auf­fäl­lig:
die Aufmerksamkeit auf sich ziehend; Interesse erweckend
laut:
mit Lärm erfüllt; voller störender Geräusche
schnell

Beispielsätze

Ist es angebracht, als geladener Gast die Veranstaltung stiekum zu verlassen?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie wurde stiekum eingespannt.

  • Noch misstrauischer machte den Ermittler, dass die Spende den Alemannia-Kickern ganz stiekum zugeflossen war.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm stie­kum be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × M, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich.

Das Alphagramm von stie­kum lautet: EIKMSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adverb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ingel­heim
  4. Essen
  5. Köln
  6. Unna
  7. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Ida
  4. Emil
  5. Kauf­mann
  6. Ulrich
  7. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. India
  4. Echo
  5. Kilo
  6. Uni­form
  7. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

stiekum

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort stie­kum kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stiekum. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stiekum. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  4. kevelaerer-blatt.de, 01.06.2021
  5. sueddeutsche.de, 12.10.2002