rauschen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Rau­schen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁaʊ̯ʃn̩ ]

Silbentrennung

rauschen

Definition bzw. Bedeutung

  • brünstig sein

  • ein gleichförmiges Geräusch machen

  • einen Ort (plötzlich) verlassen

  • sich mit rauschendem Geräusch vorwärtsbewegen

Begriffsursprung

Erbwort vom mittelhochdeutschen, lautmalerischen Verb ruschen, riuschen; in der Bedeutung ist dies wahrscheinlich eine Nebenform zum gleichbedeutenden, veralteten Verb reischen

Konjugation

  • Präsens: rausche, du rauschst/​rauscht, er/sie/es rauscht
  • Präteritum: ich rausch­te
  • Konjunktiv II: ich rausch­te
  • Imperativ: rausche! (Einzahl), rauscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­rauscht
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für rau­schen (Synonyme)

knistern:
in hellen, hohen Tönen leise knacken
krispeln
kruspeln (österr.)
rascheln:
das eher leise Geräusch von sich geben, das entsteht, wenn sich trockene Teile, zum Beispiel Blätter aneinander reiben
fließen:
austauschen von Ladungsträgern
transferieren von Zahlungsmitteln
fluten:
in großer Menge strömen
quellen:
anschwellen eines Materials (insbesondere durch Aufnahme von Gas oder Flüssigkeit von außen oder durch Umwandlung fester oder flüssiger Stoffe in Gase wie beim Backen)
austreten, ansteigen, sprudeln
rinnen:
langsam und in geringer Menge fließen
leck, undicht sein; Flüssigkeit verlieren
strömen:
sich in großen Mengen, in großer Anzahl, oft heftig und recht gleichmäßig in eine bestimmte Richtung bewegen
(einen) heißen Reifen fahren (ugs.)
brausen:
laute gleichmäßige Geräusche von sich geben
meist reflexiv: duschen
brettern (ugs.):
schnell fahren
donnern (ugs.):
(etwas) laut und mit Wucht schlagen
als Folge eines Blitzes ein lautes Geräusch verursachen
düsen (ugs.):
sich rasch, eilig fortbewegen
fahren wie der Henker (ugs.)
fahren wie der Teufel (ugs.)
fahren wie ein Geisteskranker (ugs.)
fahren wie ein Henker (ugs.)
fahren wie ein Verrückter (ugs.)
fahren wie eine gesengte Sau (ugs.)
fegen (ugs., fig.):
mit einem Besen entfernen
sich sehr schnell fortbewegen
flitzen:
sich schnell vorwärts bewegen
heizen (ugs.):
die Produktion von Hitze in Gang setzen oder unterhalten
mit überhöhter Geschwindigkeit fahren
jagen:
einen Menschen verfolgen
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
kacheln (ugs.):
transitiv, Hilfsverb „haben“: etwas mit Kacheln verkleiden
umgangssprachlich, intransitiv, Hilfsverb „sein“: sich (schnell) fahrend fortbewegen, (schnell) an einen bestimmten Ort fahren
preschen:
sich eilig fortbewegen, sich sehr schnell irgendwohin bewegen (laufen, fahren, reiten oder Ähnliches)
rasen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
sausen (altmodisch):
Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
schießen:
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
schnell fahren (Fahrzeug) (Hauptform)
stochen (ugs., regional):
die Glut (eines Herdfeuers) durch Stochern anfachen und ein Feuer schüren
übertragen, Koblenzisch: etwas anheizen, etwas total ausreizen
zischen (ugs.):
intransitiv, Hilfsverb haben: ein Geräusch machen wie Luft, die durch eine enge Öffnung strömt
intransitiv, Hilfsverb haben: in scharfem Ton mehr oder weniger flüsternd reden
branden:
mit einer gewissen Heftigkeit auf etwas aufprallen, zum Beispiel die Küste oder ein Schiff
sich mit gewisser Heftigkeit bewegen oder auch mit gewisser Lautstärke ertönen
brechen:
(Regeln, Gesetze, Üblichkeiten und Ähnliches) übertreten, nicht einhalten
(Strahlen) etwas Gerichtetes in einem Winkel ablenken
tosend aufprallen
ausrauschen (Knoten, Seil) (fachspr.):
unbeabsichtigt oder unkontrolliert fieren
(unkontrolliert) durchlaufen:
durch die Reibung des Gehens zerstören, meist Schuhe oder Strümpfe
einem Ablauf unterzogen werden
durchrauschen
durchrutschen:
durch etwas hindurchgleiten
etwas als geeignet/erledigt betrachten, obwohl es gar nicht behandelt wurde, sondern (unbeabsichtigt) vergessen wurde

Weitere mögliche Alternativen für rau­schen

abdampfen:
Fahrt aufnehmen, die Geschwindigkeit erhöhen, (sich) entfernen; ursprünglich von Dampf betriebenen Fahrzeugen wie Lokomotiven oder Schiffen, jetzt von Personen: weggehen, wegfahren, weglaufen, verschwinden, (sich) davonmachen, (sich) vom Acker machen
Gas als Folge eines chemischen Prozesses/einer chemischen Reaktion abgeben, abscheiden, entweichen lassen, ausstoßen
abzischen:
intransitiv, salopp: sich schnell von einem Ort wegbegeben
davonmachen:
einen Ort verlassen
sterben
plätschern:
langsames Verstreichen der Zeit (Hilfsverb sein)
monoton leise, helle Geräusche von sich geben, verursachen (Hilfsverb haben)
verschwinden:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen

Sinnverwandte Wörter

lau­fen:
(als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
dargeboten oder ausgestrahlt werden
stür­men:
einen nach vorne auf den Gegner gerichteten Angriff unternehmen
einen Ort gegen Widerstand einnehmen

Gegenteil von rau­schen (Antonyme)

blei­ben:
einen bestimmten Zustand beibehalten
einen Ort beibehalten
ste­hen:
etwas steht: fertig/gemacht/erledigt sein
gut passen
ver­har­ren:
seinen Zustand / seine Stellung nicht ändern

Beispielsätze

  • Ich habe leider die Sender im Radio verstellt und jetzt rauscht es nur noch.

  • Als sie den Betrug merkte, ist sie verärgert aus dem Zimmer gerauscht.

  • Kleiner Bach, du rauscht noch immer

  • Während das Wasser in die Wanne rauscht, freue ich mich bereits auf das Bad.

  • Im Wald da rauscht der Wasserfall, wenn's nicht mehr rauscht, is's Wasser all.

  • Der Wald rauscht.

  • Die Wellen barsten, und das Wasser rauschte durch den Kies zurück.

  • Der Wind rauschte in den Bäumen, und Tom fuhr einsam auf dem Fahrrad die Straße entlang.

  • Wenn es windig ist, rauschen die Blätter der alten Eiche, und ihre Äste knarren.

  • Die Blätter des Baumes rauschen im Wind.

  • Mit lautem Getöse rauscht das Wasser in die Tiefe.

  • Zwischen moosbewachsenen Bäumen rauschte ein kleiner Waldbach dahin.

  • Dem Furchtsamen rauschen alle Blätter.

  • Der Herbstwind rauscht durch die Bäume.

  • Das Leben rauscht an mir vorbei wie ein Fluss.

  • Heute rauscht der Regen und es lärmt der Wind.

  • Es rauscht das Meer.

  • Das Meer rauscht.

  • Ich habe schon mehr Blätter rauschen hören.

  • Das riesige Flugzeug rauschte in einem fast senkrechten Steilflug hinunter.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim letzten Weltcup-Rennen vor Olympia in Königssee (De) sind Hafner/Rebsamen genau auf diesen achten Platz gerauscht.

  • Ähnlich wie in der GTA-Serie rauschen besonders starke Spezial-Infizierte an den Ort der Aufregung.

  • Am SMI-Ende rauschen Julius Bär um mehr als 6 Prozent in die Tiefe.

  • In der Wüste ist es so still, dass man das Blut in der Adern rauschen hört?, schwärmt Rita Braß.

  • Mit fast 70000 Tonnen im Bauch war die Prestige durch Ost- und Nordsee gerauscht, bevor sie vor der spanischen Küste ein Sturm zerbrach.

  • Die nachfolgenden ICE-Generationen rauschen dagegen auf Rädern durch die Lande, die aus einem Stück gefertigt sind.

Häufige Wortkombinationen

  • der Wald rauscht, die Bäume rauschen, es rauscht im Lautsprecher, es rauscht in den Ohren, das Meer rauscht, die Brandung rauscht, der Bach rauscht, die Geschosse rauschen, das Wasser rauscht

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf rau­schen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm rau­schen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von rau­schen lautet: ACEHNRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

rauschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rau­schen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

lis­peln:
dichterisch, bildlich: leise rauschen, wispern

Buchtitel

  • Es flüstert und rauscht Josef Guggenmos | ISBN: 978-3-40775-644-2
  • Hörst du das Meer rauschen Merle Martens | ISBN: 978-2-49671-346-6
  • Horch mal, was da rauscht! Clemens Kuhnitzsch | ISBN: 978-3-98726-088-9
  • Tödlich rauscht die Brandung Kate Penrose | ISBN: 978-3-59670-999-1
  • Wenn die Bäume lieblich rauschen Joseph von Eichendorff | ISBN: 978-3-95799-069-3

Film- & Serientitel

  • Ewig rauschen die Gelder (Fernsehfilm, 2005)
  • Schilf, Schilf, rausche (Kurzfilm, 2018)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: rauschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: rauschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1892901, 12081414, 11311789, 8901303, 8638906, 8638903, 8633623, 5251135, 5185103, 4996746, 3584334, 3521626, 2020588, 2020577, 1984172 & 1951226. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. blick.ch, 05.02.2018
  3. pcgames.de, 30.01.2015
  4. wallstreet-online.de, 24.02.2009
  5. rhein-main.net, 11.10.2007
  6. sueddeutsche.de, 21.01.2003
  7. Welt 1998