lützel

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈlʏt͡sl̩]

Silbentrennung

lützel

Definition bzw. Bedeutung

Oberdeutsch, im allgemeinen Sprachgebrauch ausgestorben: ursprünglich: klein (an Größe), gegenwärtig: zahlenmäßig gering, nicht solide, nicht in Ordnung.

Begriffsursprung

  • Das Wort lebt auch im Berndeutsch (Schweiz) weiter, wo es die Bedeutung schwach, einfach, armselig, baufällig und Ähnliches hat.

  • Mittelhochdeutsch „lützel, lüzzel“, althochdeutsch „luzil, luzzil, luccil, luzzel, liuzil“. Im Niederdeutschen entspricht diesem Wort das Adjektiv lütt. Beide Formen sind dem englischen little verwandt. Das Adjektiv lützel ist seit dem 17. Jahrhundert im allgemeinen Sprachgebrauch ausgestorben. Es lebt noch in Eigennamen und Toponymen wie Lützel (Stadtteil von Koblenz, eigentlich Klein-Koblenz), Luxemburg (früher: Lützelburg oder Lützelenburg, kleine Burg), Lützelsachsen oder Lützelsoon weiter.

Anderes Wort für lüt­zel (Synonyme)

klein:
als Kleinbuchstabe, in Kleinbuchstaben oder mit kleinem Anfangsbuchstaben
unbedeutend
lütt:
norddeutsch, umgangssprachlich: klein

Übersetzungen

  • Englisch: little
  • Französisch:
    • petite (weiblich)
    • petit (männlich)
  • Katalanisch:
    • petita (weiblich)
    • petit (männlich)
  • Spanisch:
    • pequeña (weiblich)
    • pequeño (männlich)

Was reimt sich auf lüt­zel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv lüt­zel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × T, 1 × Ü & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × T, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von lüt­zel lautet: ELLTÜZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Umlaut-Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Zwickau
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Über­mut
  3. Theo­dor
  4. Zacharias
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Tango
  5. Zulu
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

lützel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort lüt­zel kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lützel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lützel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  1. Friedrich Ludwig Karl Weigand: Deutsches Wörterbuch. 3., verbesserte und vermehrte Auflage. Rickersche Buchhandlung, Gießen 1878
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  3. Wilfried Seibicke: Wie sagt man anderswo? Landschaftliche Unterschiede im deutschen Sprachgebrauch. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1983, ISBN 3-411-01978-6, DNB 830381767