Eugenik

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɔɪ̯ˈɡeːnɪk]

Silbentrennung

Eugenik

Begriffsursprung

„Der Ausdruck eugenics wird Ende des 19. Jh. von Francis Galton, einem Vetter Darwins, aus gr. εὐγένεια (Wohlgeborenheit) für die von ihm initiierte Wissenschaft von der Verbesserung des Erbgutes (1883) geprägt.“ Es handelt sich um das Substantiv zu dem griechischen Adjektiv eugenēs: "wohlgeboren", "von edler Abstammung", bestehend aus eu: "gut" und genesis: "Werden", "Entstehen", "Schöpfung"

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Eugenik
Genitivdie Eugenik
Dativder Eugenik
Akkusativdie Eugenik

Anderes Wort für Eu­ge­nik (Synonyme)

Erbgesundheit
Erbhygiene
Eugenetik
Rassenhygiene (derb):
nationalsozialistischer Sprachgebrauch während des Dritten Reiches: Gesamtheit der Maßnahmen, die gemäß der nationalsozialistischen Ideologie notwendig waren, um vermeintlich genetisch festgelegte Eigenarten einer Volksgruppe (besonders der Arier) zu bewahren und die Mischung der Erbanlagen mit denen anderer Volksgruppen zu verhindern
Zucht:
die kontrollierte Vermehrung von Pflanzen oder Tieren mit dem Ziel, die gewünschten Eigenschaften an die Nachkommen weiterzuvererben
Disziplin und Gehorsam

Sinnverwandte Wörter

Eu­tha­na­sie:
bewusstes Herbeiführen des Todes eines Menschen durch die Gabe von Medikamente oder einen Abbruch der Behandlung
Erleichterung des Sterbens durch schmerzlindernde Medikamente und Pflege
Ge­nea­lo­gie:
Darstellung der Abstammung von Personen oder Personengruppen
Disziplin, die sich mit der Erforschung der Abstammung von Personen oder Personengruppen befasst
Se­lek­ti­on:
Aussonderung einer Teilmenge nach bestimmten Kriterien
Biologie: natürliche Auslese der am besten an ihre Umwelt angepassten Lebewesen
Vererbungslehre

Beispielsätze

  • Es ist ein wenig bekannter Fakt, dass der Wissenschaftler Nikola Tesla ein Befürworter der Eugenik war.

  • In der modernen Medizin wird der Begriff "Eugenik" nicht mehr verwendet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Anders als in Huxleys auf Eugenik beruhendem Utopia ist Vergnügen eine Pflicht und freudlos.

  • Präventionswahn – neue Formen der Eugenik.

  • Rechtes Gedankengut, wie Klassendenken und Eugenik, weist sie von sich.

  • Am katastrophalen Ende bemächtigten sich die Nationalsozialisten der Eugenik.

  • Markl hingegen verurteilt in diesem Zusammenhang Vokabeln wie Dammbruch und "neue Eugenik".

  • Er warnte vor einer "Eugenik als Vorsichtsmaßnahme", die um jeden Preis die Geburt eines behinderten Kindes verhindern will.

  • Der Gynäkologieprofessor Hermann Hepp, Mitverfasser des Papiers, räumte ein, dass in der PID die "Potenz hin zur Eugenik" stecke.

  • Ist eine Eugenik qua Kosten/Nutzen-Analyse nicht die allerverächtlichste, die vorstellbar ist?

  • Die Zustimmung war später allgemein, als das Konzept seiner Eugenik Anfang des 20. Jahrhunderts Fuß faßte.

  • Seine Warnungen vor "faschistischer Eugenik" und der "Explosivität dieser Überlegungen" erfolgen im Text zu sporadisch und spät.

  • Die Behindertenverbände warnen vor Diskriminierung und einer Eugenik durch die Hintertür.

Häufige Wortkombinationen

  • faschistische Eugenik, nationalsozialistische Eugenik

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Eu­ge­nik?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Eu­ge­nik be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem U und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Eu­ge­nik lautet: EEGIKNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Unna
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Ingel­heim
  7. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ulrich
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Ida
  7. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Uni­form
  3. Golf
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. India
  7. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Eugenik

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Eu­ge­nik ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Eu­ge­ni­ker:
Vertreter der Eugenik
eu­ge­nisch:
die Eugenik betreffend, zu ihr gehörend

Buchtitel

  • Evolution, Eugenik und Transhumanismus Eric Markhoff | ISBN: 978-3-34730-441-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Eugenik. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Eugenik. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Michael Wunder: Was heißt Eugenik?. In: [online] https://gedenkort-t4.eu/de/gegenwart/was-heisst-eugenik [12.07.2014]
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  3. nzz.ch, 24.09.2019
  4. kritisches-netzwerk.de, 07.01.2018
  5. basellandschaftlichezeitung.ch, 24.11.2016
  6. zeit.de, 15.09.2010
  7. welt.de, 13.06.2002
  8. Die Welt 2001
  9. Berliner Zeitung 2000
  10. Junge Freiheit 1998
  11. Die Zeit (11/1997)
  12. Rheinischer Merkur 1997
  13. Die Zeit 1996