kopulieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌkopuˈliːʁən ]

Silbentrennung

kopulieren

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Etymologisch: Entlehnung aus dem Lateinischen vom Verb copulāre „eng verbinden“

  • strukturell: Derivation (Ableitung) zum Substantiv Kopula mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ier und der Flexionsendung -en

Alternative Schreibweise

  • copulieren (Nbf.)

Konjugation

  • Präsens: kopuliere, du kopulierst, er/sie/es ko­pu­liert
  • Präteritum: ich ko­pu­lier­te
  • Konjunktiv II: ich ko­pu­lier­te
  • Imperativ: kopuliere/​kopulier! (Einzahl), ko­pu­liert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ko­pu­liert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ko­pu­lie­ren (Synonyme)

(den) Lachs buttern (derb, regional)
(ein) Rohr verlegen (derb, regional)
(eine) Nummer schieben (derb)
(mit jemandem) geschlechtlich verkehren (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) Geschlechtsverkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich)
(mit jemandem) im Bett landen (ugs.)
(mit jemandem) intim werden
(mit jemandem) Sex haben (ugs., Hauptform)
(mit jemandem) zugange sein (ugs., scherzhaft, verhüllend)
(miteinander) in die Kiste springen (ugs.)
(seinen) ehelichen Pflichten nachkommen (fachspr., juristisch, religiös)
(jemanden) begatten (fachspr., biologisch):
reflexiv, meist in Bezug auf Tiere: die geschlechtliche Vereinigung miteinander vollziehen
transitiv, in Bezug auf männliche (meistens tierische) Individuen: den Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Individuum (zumeist derselben Art) vollziehen
(jemanden) belegen (fachspr., Jägersprache, biologisch):
einen Platz, Rang belegen: einen Platz, Rang einnehmen
etwas belegen: den Beweis für etwas erbringen
(jemanden) beschlafen (geh., veraltet):
eine Entscheidung eine Nacht lang hinauszögern
mit jemandem schlafen, Geschlechtsverkehr haben
bimsen (derb):
auf jemanden einschlagen
etwas mit einem Bimsstein bearbeiten
(jemanden) bumsen (ugs.):
Geschlechtsverkehr ausüben
lautmalend für das Entstehen eines dumpfen, dröhnenden, von einem Aufprall hervorgerufenen, knallartigen Geräusches
(jemanden) decken (fachspr., Jägersprache, biologisch):
(Dach) mit der wasserabweisenden Außenschicht versehen
(Tisch) mit Tischdecke (oder auch nicht), Geschirr und Besteck fürs Essen vorbereiten
den Beischlaf vollziehen (fachspr., Amtsdeutsch)
einen wegstecken (derb)
erkennen (geh., biblisch):
biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
es kommt zum Geschlechtsverkehr (fachspr., Amtsdeutsch)
es kommt zum GV (fachspr., Amtsdeutsch)
ficken (vulg.):
hin- und herbewegen, reiben
Soldatensprache, Jugendsprache, transitiv: jemanden hart rannehmen
(jemanden) flachlegen (derb):
jemanden dazu bringen, mit der veranlassenden Person zu schlafen, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben
salopp: jemanden zusammenschlagen, jemanden bewusstlos schlagen, jemanden zu Boden strecken
(jemanden) knallen (derb):
Ärger geben
brennen, wenn die Sonne stark scheint
knattern (derb):
ein knallendes Geräusch stoßartig und in kurzen Intervallen erzeugen
kohabitieren (geh., sehr selten):
als Parteien miteinander arbeiten, ohne allzuviele programmatische Berührungspunkte zu haben
Geschlechtsverkehr ausüben
koitieren (fachspr., medizinisch):
den Koitus vollziehen; Geschlechtsverkehr haben
Liebe machen (selten, verhüllend)
mausen (ugs., regional):
landschaftlich, vulgär: Geschlechtsverkehr (Koitus) durchführen
umgangssprachlich: etwas entwenden, stehlen, klauen
nageln (derb):
ein charakteristisches, klopfendes Geräusch verursachen
eine Frau beschlafen
pimpern (derb):
umgangssprachlich, vulgär: koitieren
poppen (ugs.):
die Form verändern, das Wort wird bei der Veränderung eines Lebensmittels durch Hitze und Druck verwendet, wie es zum Beispiel bei der Herstellung von Popcorn geschieht
Effekt haben, gut sein
pudern (vulg., österr.):
koitieren
Puder auftragen
(jemanden) rammeln (derb):
Fachsprache der Jäger, besonders bei Hasen und Kaninchen: sich paaren
Geschlechtsverkehr haben
(mit jemandem) schlafen (Hauptform):
Geschlechtsverkehr ausüben
sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
schnackseln (ugs.):
süddeutsch, österreichisch koitieren, kopulieren, Geschlechtsverkehr haben
Sex machen (Kindersprache)
sich (körperlich) lieben
(es mit jemandem) treiben (ugs., verhüllend):
(Blech) in eine bestimmte Form hämmern
(Blüten und so weiter, auch medizinisch) physiologische Reaktionen hervorbringen
(sich mit jemandem) vergnügen (verhüllend):
Freude machen/erzeugen
Spaß haben, sich die Zeit vertreiben, sich eine Freude machen
Verkehr haben (fachspr., Amtsdeutsch)
(sich mit jemandem) verlustieren (geh., veraltet):
sich auf angenehme, vergnügte Art die Zeit vertreiben; Freude, Spaß, Vergnügen an etwas oder jemandem finden
(jemanden) vernaschen (ugs., scherzhaft):
genüsslich und komplett aufessen; verputzen
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
vögeln (ugs., salopp):
salopp: den Geschlechtsakt vollziehen
stark veraltet bzw. untergegangen: aus dem Vogelflug weissagen

Sinnverwandte Wörter

be­sprin­gen:
sich nach dem Sprung am Rücken des (weiblichen) Tieres festhalten, um den Akt der Begattung durchzuführen
be­stei­gen:
auf einem Reittier Platz nehmen
den Geschlechtsakt vollführen (bei Tieren)
Männ­chen:
männliches Tier
meist norddeutsch: kleiner Mann; auch für stilisierte, bildliche oder figürliche Darstellungen eines Menschen
paa­ren:
den Geschlechtsakt ausüben, kopulieren (bei Tieren, bei Menschen: umgangssprachlich, abwertend)
zu einem Paar zusammenstellen, zusammenführen, zusammenfügen (bei Dingen)
pfrop­fen:
Obstbäume oder Weinreben durch ein Reis einer besseren Sorte veredeln
trau­en:
das Gefühl haben, sich darauf verlassen zu können, dass etwas oder jemand so handeln oder funktionieren wird, wie man es sich vorstellt
etwas wagen
ver­mäh­len:
sich heiraten
verheiraten

Gegenteil von ko­pu­lie­ren (Antonyme)

oku­lie­ren:
einen Spross mit Knospen einer Edelsorte auf eine Mutterpflanze pflanzen

Beispielsätze

  • An dieser Stelle, wo die Verdickung noch sichtbar ist, wurde der Baum kopuliert.

  • Fast wäre ich über zwei kopulierende Hunde gestolpert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und dann gibt es viele Gemälde, in denen ordentlich kopuliert und geknutscht wird, stilistisch ist af Enehielm nah bei den Neuen Wilden.

  • Da stellen Frauen Rekorde auf, mit 1000 Männern am Tag kopuliert zu haben.

  • Die Wissenschaftler beobachteten dementsprechend, dass eine Schnecke mindestens dreimal im Abstand von jeweils einem Tag kopulieren kann.

  • In der Erdgeschichte waren es die kleinen Pfützen, in denen heftig kopuliert wurde, was schliesslich zur Entstehung neuer Arten führte.

  • Der Kollege über mir hatte heftigste Flatulenzen, ein Pärchen in dem Zimmer hat die ganze Nacht kopuliert.

  • Die Geschmeidigkeit von Disco kopulierte mit der rüden Attitüde von Punk.

  • War es die Lust am Sex oder der Wunsch nach Nachwuchs, der unsere Vorfahren kopulieren ließ?

  • Durften die sterilen Männchen länger kopulieren, zählten die Forscher dann einfach weniger Nachkommen.

  • Während die meisten Tiere nur während ihrer Brunftzeiten kopulieren, sind geschlechtsreife Menschen im Prinzip ständig paarungsbereit.

  • Coolidge-Effekt nennen Biologen den wachsenden Widerwillen von Männchen, immer wieder mit derselben Sexualpartnerin zu kopulieren.

  • In den Toiletten wurde Kokain gezogen, auf der Galerie ausgiebig kopuliert.

  • Aber ob als fiedelnder Lümmel oder als Zitronenfalter - sie kommen über uns: In der Musikbranche sind "E" und "U" munter am kopulieren.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ko­pu­lie­ren?

Anagramme

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ko­pu­lie­ren be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × P, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem O, U und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ko­pu­lie­ren lautet: EEIKLNOPRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Pots­dam
  4. Unna
  5. Leip­zig
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Paula
  4. Ulrich
  5. Lud­wig
  6. Ida
  7. Emil
  8. Richard
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Papa
  4. Uni­form
  5. Lima
  6. India
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

kopulieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ko­pu­lie­ren kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fick­sze­ne:
Situation und/oder Aufnahme, in der ein Paar kopuliert
paa­ren:
den Geschlechtsakt ausüben, kopulieren (bei Tieren, bei Menschen: umgangssprachlich, abwertend)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kopulieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kopulieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. taz.de, 15.08.2017
  3. n24.de, 20.10.2015
  4. spiegel.de, 14.02.2013
  5. nzz.ch, 25.08.2010
  6. taz.de, 08.03.2009
  7. fr-online.de, 22.03.2007
  8. Die Zeit (46/2004)
  9. archiv.tagesspiegel.de, 07.01.2004
  10. Die Zeit (27/1999)
  11. Die Zeit (24/1998)
  12. Berliner Zeitung 1998
  13. Berliner Zeitung 1996