konventionell

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kɔnvɛnt͡si̯oˈnɛl ]

Silbentrennung

konventionell

Definition bzw. Bedeutung

  • auf herkömmlichen Techniken beruhend

  • aufgrund gesellschaftlicher Vereinbarung

  • gemäß geltenden Konventionen

Begriffsursprung

  • Etymologisch: nach französisch conventionnel seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts belegt, dem lateinisch conventionalis zugrunde liegt

  • strukturell: Ableitung von Konvention mit dem Ableitungsmorphem -ell

Steigerung (Komparation)

  1. konventionell (Positiv)
  2. konventioneller (Komparativ)
  3. am konventionellsten (Superlativ)

Anderes Wort für kon­ven­ti­o­nell (Synonyme)

altehrwürdig:
aufgrund des Alters Achtung und Ehrfurcht gebietend
althergebracht:
seit Langem üblich
altüberliefert
angestammt
gebräuchlich:
im Gebrauch; im gegenwärtigen Gebrauch befindlich; in bestimmter Häufigkeit verwendet
hergebracht
herkömmlich:
so, dass es den allgemeinen Gepflogenheiten entspricht; von jeher üblich
klassisch:
die antike Klassik betreffend
herkömmlich, traditionell, als Vorbild geltend
tradiert:
im Sinne einer Weitergabe des Althergebrachten
traditionell:
der Tradition entsprechend, der Tradition gemäß, über eine Tradition vermittelt
überkommen (geh.):
als Erbe erhalten, (ver)erben, überliefern
von Gefühlen ergriffen werden
überliefert
von Alters her (geh.)
alltäglich:
auf den Alltag bezogen
ohne Besonderheit; so normal, dass es zum Alltag gehört
an der Tagesordnung (fig.)
die Regel (sein)
gängig:
bezogen auf Ware: gut verkäuflich
einer Bewegung zugänglich brauchbar
gang und gäbe
geläufig:
gebräuchlich, üblich, Verwendung findend, häufig benutzt
jemandem geläufig sein: bekannt, vertraut
(ein)geübt (fig.):
aufgrund von (viel) Übung in etwas geschickt, etwas gut beherrschend
gewöhnlich:
keine besonderen Merkmale aufweisend
so, wie unter diesen Umständen meist oder immer
häufig:
vielfach vorkommend, viele Male, immer wieder auftretend
handelsüblich (fig.):
so, wie es am Markt oder in diesem Marktsegment gewöhnlich gehandhabt wird
von der Art, wie es am Markt normal und einfach zu kaufen ist
kein Einzelfall
man kennt das (von) (ugs., Redensart)
nicht selten
nichts Ungewöhnliches
normal:
im rechten Winkel/orthogonal
über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise
ortsüblich
tägliches Brot (sein)
üblich:
gewöhnlich oder häufig auftretend, normal
verbreitet:
bei sehr vielen Menschen oder in sehr vielen Fällen zu finden seiend
weit verbreitet
weitverbreitet:
sehr, allgemein verbreitet; an vielen Orten vorkommend
zum täglichen Brot gehören
(wie) auswendig gelernt
bietet keine Überraschungen
bietet wenig(e) Überraschungen
einfallslos:
ohne Einfall, ohne Idee
eklektizistisch (geh.):
den Eklektizismus betreffend, zum Eklektizismus gehörend
fantasiearm:
kein gutes Vorstellungsvermögen oder Kreativität besitzend, zeigend; arm an Fantasie
fantasielos:
frei von besonderen Vorstellungen, Gedanken oder Ideen; keine Kreativität aufweisend, zeigend
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
ideenarm:
wenig einfallsreich, an Erfindungsgabe mangelnd
ideenlos:
keine Einfälle für etwas besitzend
ohne Überraschungen
phantasiearm
phantasielos
schablonenhaft:
wie, in der Art und Weise einer Schablone, umrissartig
tumb:
töricht, einfältig, schlichten Geistes seiend
überraschungsarm
uninspiriert:
nicht inspiriert, ohne Inspiration
unkreativ:
nicht kreativ, ohne Kreativität
unoriginell
unschöpferisch
vorhersagbar
wenig originell
auf alte bewährte Weise
traditionsgebunden
vom alten Schlag (sein) (ugs.)
formell:
förmlich, unter (gewissenhafter) Beachtung der Form, der (äußeren) Form nach
geschäftlich:
die Erwerbstätigkeit betreffend
geschäftsmäßig:
auf rationale und sachliche Weise; auf eine Herangehensweise, die auf Effizienz, Kalkulierbarkeit, Rationalität und Professionalität abzielt
auf rein geschäftlicher, kommerzieller oder finanzieller Ebene, ohne persönliche, emotionale oder soziale Beziehungsaspekte einzubeziehen
offiziell:
den Sachverhalt betreffend, der als Fassade bekanntgegeben ist
in öffentlichem, oftmals formalem und feierlichem Rahmen
unpersönlich:
keine Steigerung, Sprachwissenschaft: auf kein bestimmtes Subjekt, keine Person bezogen
keinen eigenen Charakter, keine individuellen Züge aufweisend
altbekannt:
schon seit langer Zeit bekannt, mit etwas bereits vertraut
gewohnt:
so, wie man es kennt; so, dass man es nicht anders kennt

Gegenteil von kon­ven­ti­o­nell (Antonyme)

un­kon­ven­ti­o­nell:
auf unübliche Weise, vom Gewöhnlichen abweichend
ohne ein förmliches Verhalten

Beispielsätze

  • Die Beziehung zwischen den beiden Bestandteilen eines sprachlichen Zeichens sind in vielen Fällen arbiträr, aber konventionell geregelt.

  • Die Veranstaltung soll auf ganz konventionelle Weise durchgeführt werden.

  • Schiffe mit konventioneller Motorentechnik werden von atomgetriebenen unterschieden.

  • Die Allerweltsweisheit lehrt, dass es besser für das Ansehen ist, auf konventionelle Art zu versagen, als auf ungewöhnliche Art Erfolg zu haben.

  • Maria hat sehr konventionelle Ideen.

  • Individualisten gehen keine konventionellen Wege.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber das 2026er-Auto wird ziemlich konventionell sein, denn so wollen wir es haben.

  • Bei den konventionellen konnten immerhin acht Produkte mit „sehr gut“ abschneiden, drei mit „gut“, drei mit „befriedigend“.

  • Auf ausgefeilte Psychologie zwischen den Figuren setzt diese Inszenierung in den ganz konventionellen Figurenarrangements ohnedies nicht.

  • Abgeordneter Mag. Reinhard Teufel (FP) sagte, es brauche auch konventionell wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe.

  • Anfang der Achtzigerjahre wurde die NDW zusehends konventioneller und kommerzieller.

  • Als Einstiegsmotorisierung rundet ein konventioneller 1,2-Liter-Benziner das Antriebsangebot nach unten ab.

  • Also stärken wir letztlich die konventionelle, umweltschädliche Landwirtschaft.

  • Auch familiäre Verpflichtungen geben den meisten Schweizern einen konventionellen Tagesrhythmus vor.

  • Auch konventionelle FinanzanalystInnen gehen inzwischen von der Gefahr einer «Carbon Bubble», einer «Kohlenstoffblase», aus.

  • Aber eben auch 7000 € teurer, als vergleichbare konventionelle Konzepte.

  • Aber ich kann sagen, dass das Design ein bisschen konventioneller ist als im Vorjahr.

  • Mit dem Vorteil, dass die Veranstaltung gleichzeitig die Erneuerbaren und die konventionellen Energieträger abbildet.

  • Allein das Achsgetriebe des X5 M wiegt 13 Kilogramm mehr als das konventionelle der übrigen X5-Varianten.

  • Gerade mit der konventionellen Sechsgang-Handschaltung arbeitet der Vierzylinder prächtig zusammen.

  • Im Vergleich zu konventionellen Technologien bieten Faserlaser gewaltige Einsparpotenziale und generieren immer neue Anwendungen.

  • Der neue 8-Gbit-NAND-Flash von Samsung hält fünfmal so viele Löschzyklen aus wie konventionelle Flash-Speicher.

  • "Und wenn ein neues Abkommen nicht zustande kommt, dann haben wir die Aufrüstung, sowohl nuklear wie auch konventionell", warnte Schmidt.

  • Die Koexistenz von gentechnischer, konventioneller und biologischer Landwirtschaft in Europa bleibt weiterhin unsicher.

  • Den "vernetzten Strukturen" der organisierten Kriminalität sei mit konventionellen Methoden nicht beizukommen.

  • Zwar haben Sie einen der beiden Wettbewerbe gestrichen, aber strukturell sieht Ihr Festival durchaus konventionell aus.

Übersetzungen

  • Englisch: conventional
  • Esperanto: konvencia
  • Französisch: conventionnel
  • Italienisch: convenzionale
  • Mazedonisch: конвенционален (konvencionalen)
  • Niedersorbisch: konwencionelny
  • Obersorbisch: konwencionelny
  • Russisch:
    • общепринятый
    • обычный
    • традиционный
  • Schwedisch: konventionell
  • Serbisch:
    • конвенционални (konvencionalni)
    • уобичајен (uobičajen)
  • Serbokroatisch: конвенционални (konvencionalni)
  • Slowakisch: konvenčný
  • Slowenisch: konvencionalen
  • Spanisch: convencional
  • Tschechisch: konvenční
  • Ungarisch:
    • megszokott
    • bevett
    • közkeletű
    • konvencionális

Was reimt sich auf kon­ven­ti­o­nell?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Adjektiv kon­ven­ti­o­nell be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 2 × L, 2 × O, 1 × I, 1 × K, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 2 × O, 1 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × L, 1 × K, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, zwei­ten N, I und zwei­ten O mög­lich.

Das Alphagramm von kon­ven­ti­o­nell lautet: EEIKLLNNNOOTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Nürn­berg
  4. Völk­lingen
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Offen­bach
  10. Nürn­berg
  11. Essen
  12. Leip­zig
  13. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Nord­pol
  4. Vik­tor
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Otto
  10. Nord­pol
  11. Emil
  12. Lud­wig
  13. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Novem­ber
  4. Vic­tor
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Tango
  8. India
  9. Oscar
  10. Novem­ber
  11. Echo
  12. Lima
  13. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  11. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

konventionell

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort kon­ven­ti­o­nell kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Die Entwicklung der Strategie: Von konventionell zu nuklear DRISS LARAFI | ISBN: 978-6-20741-344-7
  • Fuzzy-Logik als Alternative zu konventionellen Lösungsansätzen Qian Zhang | ISBN: 978-3-34682-875-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: konventionell. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: konventionell. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10676221, 10369547 & 1891401. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  3. motorsport-total.com, 20.01.2023
  4. kreiszeitung.de, 05.09.2022
  5. volksblatt.at, 27.07.2021
  6. ots.at, 22.10.2020
  7. spiegel.de, 21.08.2019
  8. rp-online.de, 08.03.2018
  9. blickamabend.ch, 26.08.2017
  10. welt.de, 08.07.2016
  11. woz.ch, 27.08.2015
  12. zeit.de, 05.10.2014
  13. motorsport-magazin.com, 25.01.2013
  14. handelsblatt.com, 16.04.2012
  15. feedsportal.com, 26.01.2011
  16. ftd.de, 06.05.2010
  17. g-o.de, 05.06.2009
  18. elektroniknet.de, 25.07.2008
  19. fr-online.de, 16.06.2007
  20. fr-aktuell.de, 10.03.2006
  21. berlinonline.de, 18.03.2005
  22. berlinonline.de, 04.09.2004
  23. archiv.tagesspiegel.de, 07.11.2003
  24. sueddeutsche.de, 20.12.2002
  25. sz, 20.10.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. DLF - aus Naturwissenschaft und Technik 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995