justieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ jʊsˈtiːʁən ]

Silbentrennung

justieren

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ursprünglich in der Bedeutung, von mittellateinisch iustāre „berichtigen“ im 16. Jahrhundert entlehnt; zu iūstus „gerecht, dem Recht gemäß“, verwandt mit Jura, vergleiche just.

Konjugation

  • Präsens: justiere, du justierst, er/sie/es jus­tiert
  • Präteritum: ich jus­tier­te
  • Konjunktiv II: ich jus­tier­te
  • Imperativ: justier/​justiere! (Einzahl), jus­tiert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: jus­tiert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für jus­tie­ren (Synonyme)

ausrichten:
eine Nachricht überbringen, weitergeben
eine Richtung geben, justieren
eichen:
attributiv: aus Eichenholz bestehend oder gemacht
einrichten:
das häusliche Umfeld oder einen anderen Ort, an dem man sich aufhält, herrichten, ausgestalten, möblieren
etwas gründen, neu schaffen
einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
fluchten:
defektiv]]}} etwas so bearbeiten, dass Unterschiede beseitigt werden, beispielsweise durch Hobeln; etwas so bearbeiten, dass es in einer geraden Linie steht
kalibrieren:
von Messgeräten: ein Messgerät durch Messung von Vorgängen, die bekannte Werte haben, einstellen, ohne dabei in den Messprozess einzugreifen
konfigurieren:
etwas formen, gestalten

Beispielsätze

  • Vorher werden die Münzen jeweils justiert.

  • Lass mich das kurz justieren.

  • Diesen Sitz kann man justieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber man muss sehr genau justieren«, sagte Mauro Gianetti, Teamchef von Pogačars Rennstall UAE Emirates, zu »nd«.

  • Danach gilt es alle Schrauben nachzuziehen, die Reifen aufzupumpen und gegebenenfalls die mechanischen Scheibenbremsen zu justieren.

  • Gemeinsam mit dem Reiseradler justiert er die Bremskraft.

  • Angesichts steigender Fallzahlen hat die Schweiz ebenfalls ihre Einreisebestimmungen neu justiert.

  • Auch für Streaming-Apps ließ sich das Bild nicht justieren, zumindest die Bildschirmhelligkeit (Backlight) war da aber einstellbar.

  • Denn nur dann kann eine Führungskraft im Bedarfsfall ihr Verhalten neu justieren und ihren Mitarbeiter die gewünschte Orientierung geben.

  • Aber nach dem Aufsetzen versuchte der Pilot, die Maschine wieder auf der Landebahn zu justieren.

  • Die Notenbank hatte bereits im September ihre Geldpolitik neu justiert.

  • Dann steuert der Mikrocontroller einen Modellbauservo um den Laser zu justieren.

  • Die Eidgenossen müssen ihre Nähe zur EU neu justieren.

  • Damit bleibt das Unternehmen seinen Kernthemen Cleantech und Innovation treu, justiert aber den Marktfokus.

  • «Wir haben mit diesem Wasservorhang einen Prototyp gebaut, den wir erst vor Ort testen und justieren konnten», sagt der Leiter Spielbetrieb.

  • Der Rest sei "neu justiert worden".

  • Man merkt zunehmend, dass dort justiert werden muss", kritisierte Seifert.

  • Bis er erfuhr: Das müssen die Abgeordneten nicht selbst justieren, es gibt Helfer im Hintergrund, die sich darum kümmern.

  • "Augen zu!", kommandiert er, justiert mit der Fernbedienung das Licht.

  • Die Sattelposition stimmt, der Lenker ist perfekt justiert, aber nach langen Touren brennen Ihre Füße schlimmer als Tabasco auf der Zunge?

  • Deshalb müsse das Sozialsystem "heute neu justiert werden".

  • Scherben zusammenkehren, Ziele neu justieren und "durch".

  • Die ist nicht richtig justiert, so dass man oft nur sein Ohr sieht.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf jus­tie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb jus­tie­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × J, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × J, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von jus­tie­ren lautet: EEIJNRSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Jena
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Julius
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Juliett
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Tango
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

justieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort jus­tie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­schie­ßen:
Schusswaffen ausprobieren und justieren
aus­wä­gen:
(eine Waage, ein Instrument) prüfen und justieren
kom­pen­sie­ren:
einen Kompass justieren, "einnorden"
stel­len:
einstellen, etwas justieren
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: justieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: justieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10738588 & 8346089. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. nd-aktuell.de, 14.04.2023
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  24. Die Welt 2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Junge Welt 2000
  27. Welt 1999
  28. Tagesspiegel 1998
  29. Berliner Zeitung 1997
  30. Die Zeit 1995