infam

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪnˈfaːm ]

Silbentrennung

infam

Definition bzw. Bedeutung

  • niederträchtig, abscheulich, böswillig, bösartig

  • umgangssprachlich: fürchterlich, stark; sehr

Begriffsursprung

Eventuell über französisch infamé, von lateinisch: infamis = berüchtigt, verrufen; aus verneinender Vorsilbe in- und fama = Ruf, Gerücht, vergleiche famos, französisch: fameux und englisch: famous.

Abkürzung

  • inf.

Steigerung (Komparation)

  1. infam (Positiv)
  2. infamer (Komparativ)
  3. am infamsten (Superlativ)

Anderes Wort für in­fam (Synonyme)

arglistig:
in der Art und Weise einer Arglist, hinterlistig, heimtückisch
bösartig:
böse, schlecht geartet
böse:
moralisch falsch, nicht gut; bösartig
schädlich oder gefährlich
böswillig:
mit einer bösen Absicht handelnd, keine guten Absichten habend
boshaft:
mit böser Absicht; mit der Absicht, anderen zu schaden
mit großem Spott
dolos (fachspr., juristisch):
arglistig, böswillig, vorsätzlich, betrügerisch, heimtückisch
fies:
charakterlich abstoßend
Ekel erregend oder auch nur: unangenehm
garstig:
adjektivischer Gebrauch: sehr unfreundlich
adverbialer Gebrauch: sehr
gehässig:
jemand anderem Übles wünschend
gemein:
dem anderen übelwollend, fies, schofel
eine Eigenschaft habend, die mehreren gemeinsam ist
hinterfotzig:
nach außen hin freundlich, aber mit bösen Absichten
hundig (österr.)
hundsgemein:
sehr gemein, in hohem Grade gemein
maliziös (bildungssprachlich):
über Bemerkungen, Kommentare: so formuliert/dargestellt/ausgedrückt, dass es (auch ohne viele böse Worte) abwertet oder verletzt
mies (ugs.):
unwohl, übel, elend
mit finsteren Absichten
niederträchtig:
auf bewusste Weise böse, hinterlistig, boshaft
perfid:
pejorativ (abwertend): hinterhältig, hinterlistig, heimtückisch
perfide:
mit Niedertracht und in hinterhältiger Weise
ruchlos:
ohne Skrupel, niederträchtig
schäbig:
kleinlich, geizig
übertragen meist für Personen: gewöhnlich, zwielichtig, von zweifelhaftem Ruf, moralisch anfechtbar sein
schändlich:
in sehr negativer Art und Weise
Schande bringend
schofel (ugs.):
umgangssprachlich abwertend: in empörender, verachtenswürdiger oder ähnlicher Art und Weise böse, minderwertig, niederträchtig, schäbig
umgangssprachlich abwertend:in beschämender Weise kleinlich, geizig
schuftig:
in Gesinnung und Handlungen niederträchtig
schurkisch
übel:
Medizin: schlecht, krank, unwohl (seiend)
Moral/Ethik/abwertend: unmoralisch, schlecht, verwerflich, verdorben
übelgesinnt
übelwollend
über Leichen gehend (ugs.)
üblen Sinnes (geh.)
verabscheuenswert
verabscheuungswürdig:
so geartet, dass Abscheu/Ablehnung ausgelöst werden sollte
verrucht (veraltend):
von schlechtem Ruf

Beispielsätze

  • Er hat bei seiner Schilderung wieder infam übertrieben.

  • Dies war wieder eine seiner infamen Lügen.

  • Besser wäre es gewesen, im richtigen Moment die Beziehung zu einer solch infamen Person abzubrechen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die 1930er Jahre wurden als berüchtigtes Jahrzehnt (“Década infame“) bezeichnet, in dem die Scheindemokratie ihren Höhepunkt erreichte.

  • Sich hinter automatisierten E-Mails zu verstecken und aus Pföhler den alleinigen Sündenbock zu machen, ist infam.

  • Auf Kosten von Frauen, deren Rechte hier auf infame Weise zur Disposition gestellt werden.

  • Die Anschuldigungen seien „absurd und infam“, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“ am Freitag.

  • In einer Ö1-Konfrontation fand daraufhin Wolf Vitouchs "belegfreien Vorwurf des destruktiven Journalismus infam".

  • Das Verhalten der Gegenseite könne nur als infam bezeichnet werden.

  • Unabhängig davon, ob Erdogans Leute dies auch witzig finden oder für infam halten.

  • Antwort schreiben Nicht jeder hat diese Worte an Stammtischen benutzt, eine infame Unterstellung die sein verzerrtes Weltbild widerspiegelt.

  • Seine Presseagentin Leslee Dart erklärte am Sonntag, Allen habe Farrows Artikel gelesen und ihn „falsch und infam“ gefunden.

  • "Die Beschuldigungen sind haltlos, infam und weit von der Realität entfernt", betont der 46-Jährige.

  • Mit ihren "infamen und mutwilligen falschen Vorwürfen" habe sie sein Ansehen und seine politische Karriere ruiniert.

  • Auf diesem Hintergrund ist die schwarz-gelbe Streichorgie zu Lasten der sozial Schwachen infam.

  • Als "infame Unterstellungen" wies OB Ude heftige Vorwürfe von Hans Podiuk zurück.

  • Die "Verbrechen der USA" seien "systematisch, konstant, infam und unbarmherzig".

  • Schröder nannte Vorwürfe der Union "infam", das Auswärtige Amt habe bewußt Menschenhandel und Zwangsprostitution vorangetrieben.

  • Der Angeklagte bestreitet das energisch und stellt sich vor Gericht als Opfer einer infamen Liebesintrige dar.

  • Vielmehr sei er "Opfer einer infamen Intrige" und müsse jetzt als Sündenbock herhalten für alle Probleme am Institut.

  • Während die Babcock- Mitarbeiter vor dem Nichts stehen, hatte er sich mit diesem infamen Schachzug einen neuen Job gesichert.

  • Simone Borgstedt findet diesen Jugendwahn infam und hat ungewöhnliche Hilfe angenommen: Sie lässt sich coachen.

  • Diese Kritik ist schlicht infam und lächerlich.

Übersetzungen

Was reimt sich auf in­fam?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm in­fam be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × F, 1 × I, 1 × M & 1 × N

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von in­fam lautet: AFIMN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Frank­furt
  4. Aachen
  5. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Fried­rich
  4. Anton
  5. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Fox­trot
  4. Alfa
  5. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

infam

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort in­fam kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

In­fa­mi­tät:
kein Plural: die Eigenschaft, infam (niederträchtig) zu sein
meistens Plural: infame, niederträchtige Handlung
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: infam. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: infam. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2179115. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. fr.de, 05.10.2023
  4. welt.de, 06.08.2021
  5. queer.de, 18.10.2020
  6. welt.de, 11.10.2019
  7. derstandard.at, 02.01.2018
  8. spiegel.de, 15.06.2017
  9. tagesspiegel.de, 14.04.2016
  10. focus.de, 10.02.2015
  11. tagesspiegel.feedsportal.com, 03.02.2014
  12. feedsportal.com, 12.03.2013
  13. spiegel.de, 15.05.2012
  14. ftd.de, 09.06.2010
  15. sueddeutsche.de, 27.12.2007
  16. stern.de, 24.05.2006
  17. welt.de, 16.02.2005
  18. welt.de, 28.04.2005
  19. sueddeutsche.de, 07.03.2003
  20. sueddeutsche.de, 06.07.2002
  21. daily, 07.03.2002
  22. sz, 08.09.2001
  23. DIE WELT 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. BILD 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Die Zeit 1995