genehmigen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈneːmɪɡn̩ ]

Silbentrennung

genehmigen

Definition bzw. Bedeutung

  • insbesondere von behördlicher Seite erlauben, gestatten, akzeptieren, bewilligen

  • nachträglich seine Zustimmung erteilen

  • sich erlauben, etwas zu sich zu nehmen oder allgemein etwas zu genießen

Begriffsursprung

Genehmigen trat an die Stelle des älteren Ausdrucks (für) genehm halten. Möglicherweise ist es eine aus der Amtssprache stammende Verdeutschung des französischen Wortes agréer (annehmen, gutheißen, zulassen).

Konjugation

  • Präsens: genehmige, du genehmigst, er/sie/es ge­neh­migt
  • Präteritum: ich ge­neh­mig­te
  • Konjunktiv II: ich ge­neh­mig­te
  • Imperativ: genehmige! (Einzahl), ge­neh­migt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­neh­migt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ge­neh­mi­gen (Synonyme)

(die) Zustimmung geben
(einer Sache) seine Zustimmung erteilen
(sein) Okay geben (ugs.)
(sein) Placet geben (geh.)
(sein) Plazet geben (geh.)
(seinen) Segen geben
abnicken (ugs.):
meist ohne Einwände und/oder Kritik sein Einverständnis geben
absegnen:
einen Plan, ein Vorhaben bewilligen
billigen:
etwas befürworten, begrüßen, gutheißen
etwas genehmigen
(die) Erlaubnis erteilen
einwilligen:
seine Zustimmung zu etwas geben
erlauben:
jemandem die Zustimmung oder die Möglichkeit geben
grünes Licht geben (ugs.)
in Kraft setzen
verabschieden (fachspr.):
durch spezielle Handlungen gegenüber einer abreisenden Person dieser Grüße und Wünsche mit auf den Weg geben
durch spezielle Handlungen gegenüber einer Person dieser deutlich machen, dass man sich von ihr entfernen wird
zustimmen:
erklären, dass man mit einer schriftlich oder mündlich gemachten Aussage in Übereinstimmung steht, dass man den Inhalt anerkennt
(einen) über den Durst trinken (ugs., variabel)
(sich) die Hucke vollsaufen (ugs.)
(sich) die Kante geben (ugs.)
(sich) einen auf die Lampe gießen (ugs., fig.)
(sich) einen hinter die Binde kippen (ugs., fig.)
(sich) einen zur Brust nehmen (ugs.)
(sich) sinnlos betrinken
(sich) volllaufen lassen (ugs.)
(sich) zulaufen lassen (ugs.)
(sich) zusaufen (ugs.)
(sich) abschießen (ugs.):
ein Projektil, eine Rakete/Granate, einen Pfeil (ein Geschoss) aus einer Waffe feuern
jemanden durch unlautere Praktiken, nicht ganz faire Methoden, aus der Position entfernen, die jemand innehat
(sich einen) ballern (ugs.):
Drogen nehmen; intravenös Heroin konsumieren oder auch nasal chemische Drogen konsumieren
eine ballern: jemanden schlagen
bechern (ugs.):
umgangssprachlich, scherzhaft: sehr viel Alkohol trinken
(sich) besaufen (ugs.):
Alkohol zu sich nehmen
(sich) betrinken:
größere Mengen von Alkohol zu sich nehmen und sich dadurch berauschen
bürsteln (ugs., österr.)
feiern (jugendsprachlich, verhüllend):
an einem Fest oder einer Party teilnehmen oder sie selbst veranstalten
etwas wertschätzen und dem Ausdruck geben
ins Glas schauen (ugs.)
saufen (ugs.):
meist alkoholische Getränke in großen Mengen konsumieren
trinken
süppeln (ugs.)
(viel Alkohol) trinken:
Alkohol zu sich nehmen, auch regelmäßiges Trinken im Sinne von Alkoholismus
orale Aufnahme einer Flüssigkeit
tschechern (ugs., ostösterreichisch, salopp):
Ostösterreich; salopp: (gewohnheitsmäßig) viel Alkohol konsumieren
(einen) verlöten (ugs., regional):
etwas mit kurzzeitig verflüssigtem Metall verbinden
zechen (ugs.):
(meist in der Gruppe) übermäßig viel Alkohol trinken
(sich) zudröhnen (ugs.):
sich (durch Alkohol, Drogen oder auch Musik) berauschen, so dass man nicht mehr vernünftig agieren/reagieren kann
(sich) zuschütten (ugs.):
schüttend mit einer Masse füllen oder abdecken
sich voll betrinken
(eine) Kleinigkeit springen lassen (positiv iron.) (ugs.)
(etwas) springen lassen (ugs.)
(Geld) in die Hand nehmen
(Geld) locker machen
(sich etwas) eine Kleinigkeit kosten lassen (ugs.)
(sich) (eine Sache) etwas kosten lassen
(sich) den Spaß etwas kosten lassen (ugs.)
(sich) in Unkosten stürzen (ugs., scherzhaft, übertreibend)
(tief) in die Tasche greifen (fig.)
(sich etwas) leisten:
die finanziellen Möglichkeiten haben
etwas wagen, was möglicherweise gegen Regeln verstößt
(jemanden etwas) tun lassen
(etwas) gestatten (geh.):
jemandem etwas erlauben
(sich etwas) spendieren:
etwas (für jemanden) kostenlos zur Verfügung stellen, für jemanden etwas kaufen, für jemanden etwas bezahlen, etwas stiften

Redensarten & Redewendungen

  • sich einen genehmigen

Beispielsätze

  • Heute haben wir uns mehr Zigaretten als gewöhnlich genehmigt.

  • Der Anbau einer neuen Werkshalle wurde vom Bauamt nicht genehmigt.

  • Ein Rechtsgeschäft, das ein Minderjähriger ohne Einwilligung seines gesetzlichen Vertreters tätigt, wird wirksam, wenn der gesetzliche Vertreter es genehmigt.

  • Das Ordnungsamt hat die Sanitärräume in diesem Restaurant nicht genehmigt.

  • Nach dem Essen habe ich mir noch ein Eis genehmigt.

  • Sie genehmigte das.

  • Sie hat es genehmigt.

  • Er genehmigte das.

  • Er hat es genehmigt.

  • Tom stand mitten in der Nacht auf, um sich einen Mitternachtsimbiss zu genehmigen.

  • Es wird ziemlich unmöglich sein, diesen Plan genehmigt zu bekommen.

  • Gehen wir uns ein Bier genehmigen.

  • Wurde dein Urlaubsantrag schon von deinem Chef genehmigt?

  • Du musst meine Rechnung genehmigen.

  • Tom genehmigte sich schnell einen Bissen.

  • Der Direktor genehmigte unseren Plan.

  • Tom hat es genehmigt.

  • Tom genehmigte sich noch einen kleinen Bourbon.

  • Unter strengen Auflagen wurden die Waffenlieferungen schließlich genehmigt.

  • Welcher Ausschuss hat die Arbeiten genehmigt?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alles was nicht genehmigt ist, gehört auch nicht ins Stadion.

  • Am 16. August 1905 genehmigte das Bergamt die Bohrungen zur Suche nach Kalisalz in Menteroda.

  • Alle Exporte solcher Mittel aus der Europäischen Union sollen künftig erfasst und genehmigt werden.

  • Allein nur für die Öffnung der Strände in Encarnación hat das Sanitärportfolio etwa 90 Tage gedauerte, um das Protokoll dann zu genehmigen.

  • Auch die die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen wird nur in Ausnahmefällen genehmigt.

  • Aber, so heißt es sinngemäß aus der Kreisverwaltung: Sofern sie baurechtlich möglich sind, werden die Wohnungen genehmigt.

  • Am 11. März will die Behörde Insidern zufolge darüber befinden, ob sie den ersten Bitcoin-ETF genehmigt.

  • Allerdings war die Rennstrecke nicht genehmigt und damit illegal.

  • Aber auch für Projekte in Guatemala, Kenia, Mexiko und dem Senegal wurden Investitionsgarantien genehmigt.

  • Allein im ersten Halbjahr 2013 wurde noch die Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von 13 Millionen Euro nach Ägypten genehmigt.

  • Die meisten Fallpauschalpreise sind nicht genehmigt.

  • Am späten Vormittag genehmigte dann Justizministerin Snezana Malovic mit ihrer Unterschrift endgültig die Überstellung von Hadzic.

  • Ich hätte mir ebenfalls eine behördlich genehmigte, feuerwehrtaugliche Zufahrt geschaffen.

  • Der Senat hat die zusätzlichen Mittel über zwei Milliarden Dollar für die in den USA beliebte Abwrackprämie genehmigt.

  • Das Umweltamt habe die Aktion genehmigt, sagt Böhm.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ge­neh­mi­gen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × G, 2 × N, 1 × H, 1 × I & 1 × M

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × N, 1 × H, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, H und I mög­lich.

Das Alphagramm von ge­neh­mi­gen lautet: EEEGGHIMNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Nürn­berg
  4. Essen
  5. Ham­burg
  6. Mün­chen
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Nord­pol
  4. Emil
  5. Hein­reich
  6. Martha
  7. Ida
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Novem­ber
  4. Echo
  5. Hotel
  6. Mike
  7. India
  8. Golf
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

genehmigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ge­neh­mi­gen ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ge­lehnt:
zurückgewiesen, nicht genehmigt
ap­pro­bie­ren:
genehmigen von Schulbüchern
Be­ur­kun­dung:
Abfassungsform einer Urkunde, bei der der Inhalt von einem Notar oder einer sonstigen Urkundsperson in eine Niederschrift aufgenommen, den Beteiligten vorgelesen und von diesen genehmigt und zusammen mit der Urkundsperson unterschrieben wird
be­wil­li­gen:
die Bewilligung geben; (insbesondere einem Antrag offiziell) die Zustimmung/Erlaubnis gewähren, billigen, genehmigen
durch­brin­gen:
erreichen, dass etwas genehmigt wird
Ein­wil­li­gung:
die Handlung, etwas zu genehmigen, das einen betrifft (normalerweise nach einer Bitte oder Anfrage)
ra­ti­fi­zie­ren:
etwas rechtskräftig bestätigen, genehmigen
zu­schla­gen:
transitiv, jemandem etwas zuschlagen: jemandem etwas geben, genehmigen, zuerteilen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: genehmigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: genehmigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10041751, 10041748, 9985739, 9985313, 9014640, 8897863, 8822695, 8634270, 8307250, 6952826, 6681831, 6615421, 6575426, 5526275 & 3490960. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. LEO
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  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Welt 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995