gönnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡœnən]

Silbentrennung

gönnen

Konjugation

  • Präsens: ich gönne, du gönnst, er/sie/es gönnt
  • Präteritum: ich gönn­te
  • Konjunktiv II: ich gönn­te
  • Imperativ: gönne! (Einzahl), gönnt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­gönnt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für gön­nen (Synonyme)

(sich an etwas) gesund stoßen (ugs.)
(sich) an Land ziehen (ugs.)
(sich) unter den Nagel reißen (ugs.)
(ungerechtfertigterweise) in seinen Besitz bringen
abgreifen (ugs.):
(mit der Hand) untersuchen
an Kontaktpunkten Signale oder Spannungen registrieren; feststellen, dass sie existieren
abstauben (u.a. Sport) (ugs.):
etwas abstauben: Staub von etwas entfernen, etwas von Staub reinigen
jemanden ausschimpfen
an sich bringen
an sich nehmen
(sich) (ungerechtfertigterweise) aneignen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
einheimsen:
bekommen oder einsammeln; nach Hause (ins Heim) bringen
einsacken (ugs.):
in eine weiche Unterlage einsinken, in weichem Untergrund versinken
in sich zusammenfallen
einstreichen (ugs.):
einen Text reduzieren
etwas mit etwas bestreichen
(sich) einverleiben:
übernehmen, mit in etwas einbeziehen oder in etwas aufnehmen
zu seinem Wissen hinzufügen
erbeuten:
etwas widerrechtlich in seinen Besitz nehmen; Beute machen
erjagen:
durch Einsatz und Ausdauer bekommen
in einer Falle fangen oder mit einer Waffe niederstrecken, im Rahmen einer Verfolgung (Jagd) erlegen
(sich) grabschen (ugs.):
schnell nach etwas greifen, schnell irgendwohin greifen
(sich) greifen (ugs.):
das gewünschte Resultat zeigen
ein Musikinstrument durch Berührung: zum Klingen bringen
kapern (fig.):
sich eines Schiffs bemächtigen
übertragen: etwas übernehmen, sich in Besitz eines (fremden) Guts setzen
(sich) krallen (ugs.):
die Finger oder Ähnliches mithilfe der Krallen oder Fingernägel in etwas hineinbohren
die Hände/Finger krümmen, zu Krallen formen
(sich) reinpfeifen (ugs.):
ein Nahrungsmittel oder ein Getränk konsumieren
(sich) reinziehen (ugs.):
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: auf irgendeine Weise sinnlich erfahren bzw. ausprobieren (z.B. schmecken, fühlen)
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: essen (oder auch trinken)
(sich) schnappen (ugs.):
jemanden festnehmen
schnell nach etwas greifen
(sich) zueignen (juristisch):
(ein eigenes Werk) symbolisch ins geistige Eigentum eines anderen übertragen
(unentgeltlich) in fremdes Eigentum übertragen
zugespielt bekommen
(eine) Kleinigkeit springen lassen (positiv iron.) (ugs.)
(etwas) springen lassen (ugs.)
(Geld) in die Hand nehmen
(Geld) locker machen
(sich etwas) eine Kleinigkeit kosten lassen (ugs.)
(sich) (eine Sache) etwas kosten lassen
(sich) den Spaß etwas kosten lassen (ugs.)
(sich) in Unkosten stürzen (ugs., scherzhaft, übertreibend)
(tief) in die Tasche greifen (fig.)
(sich etwas) genehmigen:
insbesondere von behördlicher Seite erlauben, gestatten, akzeptieren, bewilligen
nachträglich seine Zustimmung erteilen
(sich etwas) leisten:
die finanziellen Möglichkeiten haben
etwas wagen, was möglicherweise gegen Regeln verstößt
(sich etwas) erlauben:
jemandem die Zustimmung oder die Möglichkeit geben
sich erlauben
(sich etwas) spendieren:
etwas (für jemanden) kostenlos zur Verfügung stellen, für jemanden etwas kaufen, für jemanden etwas bezahlen, etwas stiften
angedeihen lassen

Gegenteil von gön­nen (Antonyme)

miss­gön­nen:
jemandem etwas oder jemanden neidvoll absprechen
nei­den:
jemandem etwas nicht gönnen
ver­knei­fen:
eng, fest zusammenkneifen
etwas nicht tun, sich etwas nicht gestatten, bei dem man aber einen Impuls, Reiz verspürt, es zu tun
ver­sa­gen:
jemandem oder sich selbst etwas nicht gönnen/geben
nicht so funktionieren, wie es geplant war oder üblich ist

Redensarten & Redewendungen

  • jemandem das Salz in der Suppe nicht gönnen
  • jemandem keinen Bissen Brot gönnen

Beispielsätze

  • Jetzt gönne ich mir ein Bad.

  • Ich gönne es dir sehr, dass du diese gute Stelle bekommen hast.

  • Sie hatten so viel Pech im Leben; ich gönne ihnen den Lottogewinn.

  • Maria gönnte sich ein Schaumbad.

  • Du kannst nur so glücklich sein, wie du fähig bist, es anderen zu gönnen.

  • „Jetzt gönnen wir uns erst einmal ein kleines Schnäpschen“, sagte Onkel Fritz, indem er die Gläser füllte und sie auf den Tisch stellte, „und dann geht’s los.“

  • Wir werden nicht vor Neid verbrennen, wenn wir dem Anderen etwas gönnen.

  • Tom gönnt uns nicht einen Bissen Brot.

  • Man muss auch gönnen können.

  • Wer sich aber zum Mittagessen einen Schweinsbraten gönnt, der ist sich der Tatsache wohl bewusst heute so richtig gesündigt zu haben.

  • Wir sollten uns eine Pause gönnen.

  • Am Abend gönnte der Sturm Mensch und Tier eine kleine Verschnaufpause.

  • Tom gönnt Toni Licht und Sonne nicht.

  • Das habe ich mir gegönnt.

  • Hey, gönne Tom eine Pause.

  • Wir mögen keinem gerne gönnen, dass er was kann, was wir nicht können.

  • Er gönnt Tom nicht das Schwarze unter den Fingernägeln.

  • Nimm von allem das Beste und gönne den anderen den Rest.

  • Was einem nicht gegönnt wird, schmeckt am besten.

  • Das Essen gönne ich euch, aber die Zeit dazu nicht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ansonsten hätten die Corona-Leugner einen Spaß, den man ihnen auch aus Gründen des Gesundheitsschutzes einfach nicht gönnen möchte.

  • Die Käufer gönnen sich eine Pause!

  • Aber eine besondere Erfahrung und ein einmaliges Erlebnis ist so ein Abend alle Male – wenn man sich mal richtig etwas gönnen will.

  • Als meine Launch PS4 vor drei Monaten abrauchte, hab ich mir die Pro gegönnt.

  • Rapid ist der Erfolg im Europacup wirklich zu gönnen, denn Siege des Rekordmeisters helfen auch dem österreichischen Fußball.

  • Also gönnen wir unseren alpinen Anreinern doch auch mal ein sportliches Erfolgserlebnis!

  • Aber eine Trophäe vorab will man den Genossen nicht gönnen.

  • Ich schätze Sebastian unheimlich und habe es ihm sehr gegönnt.

  • Danach durften sich die Festbesucher das Vergnügen einer kurzen Kutschenfahrt gönnen, was sehr gerne angenommen wurde.

  • Und merke: Ein paar Unternehmen von europäischem oder sogar globalem Rang sollten wir uns schon noch gönnen.

  • Aber einmal im Jahr darf man sich auch mal selber eine Feier gönnen.

  • Was wir ihnen natürlich nicht gönnen.

  • Strauch will seinem Körper trotzdem mehr Ruhe gönnen.

  • Schaaf hatte es sich leisten können, müden Fachkräften wie Micoud oder Charisteas eine Pause zu gönnen.

  • Er hat wohl verstanden, dass Alt ihm den voyeuristischen Blick auf das Intime nicht gönnen will, weil das trivial wäre.

  • Am 1. August 2001 werde ich mir ein neues Auto gönnen.

  • Es sei ihm gegönnt.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf gön­nen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb gön­nen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 1 × E, 1 × G & 1 × Ö

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × G
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von gön­nen lautet: EGNNNÖ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Umlaut-Offen­bach
  3. Nürn­berg
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Öko­nom
  3. Nord­pol
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Oscar
  3. Echo
  4. Novem­ber
  5. Novem­ber
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

gönnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort gön­nen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­gunst:
veraltet: Einstellung, jemandem etwas nicht zu gönnen
ab­span­nen:
sich eine Zeit der Erholung gönnen
aus­ru­hen:
(nach einer Anstrengung) Ruhe gönnen
aus­span­nen:
sich eine Zeit der Ruhe gönnen
Fei­er­abend­bier:
Bier, das man sich nach getaner Arbeit, zum Feierabend, gönnt
Groß­mü­tig­keit:
Eigenschaft einer Person, anderen etwas gönnen und leicht vergeben zu können
gut­ge­hen:
es sich gutgehen lassen: (für eine gewisse Zeit) angenehm leben, sich etwas gönnen
nei­den:
jemandem etwas nicht gönnen
Neid­ham­mel:
umgangssprachlich: jemand, der einem anderen etwas nicht gönnt, neidische Person
ver­po­se­ma­tu­ckeln:
norddeutsch: sich etwas gönnen, konsumieren

Buchtitel

  • Frau gönnt sich ja sonst nichts Marie Matisek | ISBN: 978-3-42678-912-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: gönnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: gönnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10193294, 9641138, 9125346, 9116076, 8496218, 8295454, 8292747, 7740454, 7291612, 7060452, 6851782, 6644838, 6018394, 5336142, 5315378, 5087644 & 5081378. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. finanztreff.de, 19.12.2020
  2. finanznachrichten.de, 30.01.2019
  3. schwarzwaelder-bote.de, 09.12.2018
  4. 4players.de, 17.06.2017
  5. diepresse.com, 24.09.2015
  6. spiegel.de, 07.01.2014
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  9. pnp.de, 12.08.2007
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  13. berlinonline.de, 21.12.2003
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  17. Die Zeit 1995