feuern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɔɪ̯ɐn ]

Silbentrennung

feuern

Definition bzw. Bedeutung

  • heizen, ein Feuer machen und es unterhalten

  • mit Kraft werfen oder schmeißen

  • schießen, eine Waffe abfeuern, einen Schuss abgeben

  • schlagen, jemandem eine Ohrfeige geben

  • umgangssprachlich: entlassen, jemanden hinauswerfen, jemandem kündigen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „viuren“, althochdeutsch „fiurēn“. Das Wort ist seit der Zeit um 800 belegt. nach englisch (to) fire

Konjugation

  • Präsens: feuere, du feuerst, er/sie/es feuert
  • Präteritum: ich feu­er­te
  • Konjunktiv II: ich feu­er­te
  • Imperativ: feuer/​feuere! (Einzahl), feuert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­feu­ert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für feu­ern (Synonyme)

(irgendwohin) pfeffern (ugs., salopp):
mit Pfeffer bestreuen
unwillig und mit viel Kraft schleudern
schmeißen (ugs.):
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
schmettern:
laut Töne von sich geben/singen
mit Wucht schlagen/werfen
werfen (Hauptform):
Eier legen
erzeugen, verursachen, zu einer neuen Situation führen, zum Beispiel einen Schatten werfen oder Licht auf etwas werfen (siehe auch Redewendungen)
ballern (ugs.):
Drogen nehmen; intravenös Heroin konsumieren oder auch nasal chemische Drogen konsumieren
eine ballern: jemanden schlagen
schießen (Hauptform):
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
(jemandem) den Stuhl vor die Tür setzen (ugs., fig.)
(jemandem) den Vertrag nicht verlängern (variabel)
absägen (ugs., salopp):
mit einer Säge abtrennen
übertragen: aus dem Amt entfernen
(eiskalt) abservieren (ugs., salopp):
(jemanden) gewaltsam ums Leben bringen, töten
(jemanden) grob abweisen, feuern
achtkantig rauswerfen (ugs., variabel)
auf die Straße setzen (ugs., fig.)
entlassen:
jemandem die Arbeitsstelle kündigen
jemandem erlauben zu gehen
(sich jemandes) entledigen (geh.):
sich von etwas oder jemandem trennen
freisetzen (verhüllend):
etwas sich entwickeln lassen
etwas ungewollt entweichen lassen, herauslassen
freistellen (verhüllend):
jemandem die Möglichkeit bieten, sich frei für etwas zu entscheiden
jemanden (in der Regel vorübergehend) von einer Tätigkeit oder Verpflichtung befreien
hochkant(ig) rauswerfen (ugs., variabel)
im hohen Bogen rauswerfen (ugs., fig.)
(jemanden) kündigen (Hauptform):
das eigene Arbeitsverhältnis einseitig beenden
etwas/jemandem etwas kündigen: einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung einseitig beenden
(jemanden) loswerden (ugs.):
etwas aussprechen/sagen
etwas verkaufen
rausschmeißen (ugs., salopp):
einen Text aus etwas (beispielsweise einem Buch, Report, Gesetz) entfernen
jemanden (aus einer Arbeitsstelle) entlassen
rauswerfen (ugs.)
schassen (ugs.):
jemanden schimpflich entlassen

Weitere mögliche Alternativen für feu­ern

eine knallen
eine Ohrfeige geben
Feuer machen
heizen:
die Produktion von Hitze in Gang setzen oder unterhalten
mit überhöhter Geschwindigkeit fahren
hinauswerfen:
etwas nach draußen werfen
jemanden aus einem Raum werfen
knallen:
Ärger geben
brennen, wenn die Sonne stark scheint
schlagen:
anschlagen
ein akustisches Signal geben, Vogel: singen

Beispielsätze

  • Mich haben sie gestern aus dem Fußballverein gefeuert.

  • Musstest du ihm gleich eine feuern?

  • Hier feuert man noch mit Birkenholz.

  • Wenn er weiterhin zu spät kommt, wird er noch gefeuert.

  • Sie feuerte ihre Schultasche in die Ecke.

  • Der Libero feuerte den Ball direkt ins Tor.

  • Der Heckenschütze feuerte in die Menge.

  • Ich wurde eben gefeuert.

  • Ich wurde soeben gefeuert.

  • Sie wird gefeuert, nicht wahr?

  • Wusstest du, dass Tom gefeuert wurde?

  • Die Heimmannschaft versuchte verzweifelt, den Ausgleich zu erzielen, und feuerte einen Schuss nach dem anderen auf das gegnerische Tor ab.

  • Er ist wegen Diebstahls gefeuert worden.

  • Sie können mich nicht feuern, weil ich nämlich kündige!

  • Ich glaube, dass Tom gefeuert werden wird.

  • Niemand wurde bis jetzt gefeuert.

  • Vielleicht sollten Sie ihn einfach feuern.

  • Meine große Schwester feuert einen jungen Sumoringer an.

  • Tom und Maria haben sich mit Pfizer impfen lassen, um nicht gefeuert zu werden.

  • Das Schlachtschiff feuerte eine Salve zum Salut.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber dass sie den deutschen Kicker Dominik Eberle nach nur einem Spiel feuern, finde ich zu hart.

  • Alle, die sich nicht an die halten, so die Drohung des Superstars, werden gefeuert.

  • Aber feuern ohne Beweise geht gar nicht, das würde vor Gericht auch einkassiert werden.

  • Als „Green on Blue Attack“ werden die Zwischenfälle bezeichnet, bei denen afghanische Sicherheitskräfte vorsätzlich auf US-Soldaten feuern.

  • Anschliessend sollen extrem leistungsfähige Laser von der Erdoberfläche auf den Schwarm der kleinen Sonden im Orbit feuern.

  • Schüsse werden auf Gäste der Restaurants Carillon und Le Petit Cambodge gefeuert, die sich an Außentischen niedergelassen haben.

  • Also habe er aus dem Fenster seiner Wohnung im zweiten Stock gefeuert.

  • Arnautovic sollte vom ÖFB gefeuert werden.

  • «Es hörte sich aber so an, als seien die meisten Schüsse in die Luft gefeuert worden und nicht direkt auf Menschen», erklärte ein Bürger.

  • Japan kämpft gegen Kernkraftklüngel Premier Naoto Kan hat höchste Atombeamte gefeuert.

  • Darüber hinaus ist der CEO - anders als berichtet - überhaupt nicht in der Lage, den Aufsichtsrat zu feuern.

  • Und wurde entlassen.Bei den anderen sieht es nicht besser aus: Klaus Augenthaler wurde erst in Nürnberg, dann in Leverkusen gefeuert.

  • Dann feuern sie wahllos auf die in den Straßen lungernden Kinder.

  • Im Friseursalon wird sie beschimpft und dann gefeuert, alle scheinen ihr gegenüber feindselig.

  • Nach dem handfesten Krach spekuliert die FAS gar, die Verlagsleitung könne den "unbotmäßigen Chefredakteur" Hans Werner Kilz feuern.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf feu­ern?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb feu­ern be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von feu­ern lautet: EEFNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Unna
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Ulrich
  4. Emil
  5. Richard
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

feuern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort feu­ern kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­schie­ßen:
ein Projektil, eine Rakete/Granate, einen Pfeil (ein Geschoss) aus einer Waffe feuern
be­schie­ßen:
mit einer Waffe (Schusswaffe) auf jemanden feuern (schießen)
Bord­schüt­ze:
Schütze, der mit einem Maschinengewehr oder einer Maschinenkanone aus dem Flugzeug feuert
Ha­ken­büch­sen­schüt­ze:
Person, die mit einer Hakenbüchse feuert
Heck­schüt­ze:
Schütze, der so platziert ist, dass er aus dem Heck eines Flugzeugs feuert
hoch­schie­ßen:
in die Luft feuern, (ein Projektil) abschießen
Spie­gel­neu­ron:
Hirnzelle, die sowohl bei der Beobachtung einer Handlung als auch bei deren eigener Ausführung feuert

Buchtitel

  • feuer, wasser, luft, erde Gottfried Bachl | ISBN: 978-3-70224-205-3

Film- & Serientitel

  • Er ist gefeuert – Sie ist geheuert (Fernsehfilm, 1984)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: feuern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: feuern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12402441, 12402437, 12328981, 12326766, 12193614, 11937600, 11875457, 11795381, 11795377, 11360680, 11318517, 11188796 & 10544820. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. Duden Online
  3. bild.de, 13.10.2022
  4. moviepilot.de, 16.12.2020
  5. pcgames.de, 24.09.2019
  6. finanznachrichten.de, 22.06.2017
  7. nzz.ch, 12.04.2016
  8. handelsblatt.com, 14.11.2015
  9. mopo.de, 24.10.2014
  10. heute.at, 17.05.2013
  11. ivz-online.de, 22.03.2012
  12. ftd.de, 05.08.2011
  13. zdnet.de, 28.06.2007
  14. sueddeutsche.de, 11.02.2006
  15. welt.de, 14.05.2005
  16. fr-aktuell.de, 21.01.2004
  17. f-r.de, 17.03.2003
  18. Rhein-Neckar Zeitung, 19.07.2002
  19. BILD 1998
  20. BILD 1997
  21. Stuttgarter Zeitung 1996
  22. Süddeutsche Zeitung 1995