fertigmachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɛʁtɪçˌmaxn̩ ]

Silbentrennung

fertigmachen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen

  • Jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen.

  • Jemanden fertigmachen: absichtlich stark psychisch verletzen.

  • Umgangssprachlich, sich selbst negative Eigenschaften oder Schuld zuschreiben und sich damit selbst quälen.

  • Umgangssprachlich, sich zurechtmachen für gesellschaftlichen Kontakt oder ausrüsten für eine bestimmte Tätigkeit.

Begriffsursprung

Zusammengesetzt aus fertig und machen.

Konjugation

  • Präsens: mache fertig, du machst fertig, er/sie/es macht fertig
  • Präteritum: ich mach­te fer­tig
  • Konjunktiv II: ich mach­te fer­tig
  • Imperativ: mach fertig! / mache fertig! (Einzahl), macht fertig! (Mehrzahl)
  • Partizip II: fer­tig­ge­macht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für fer­tig­ma­chen (Synonyme)

(jemandem) schwer auf der Seele liegen
(jemandem) schwer im Magen liegen
(jemanden) bedrücken (Hauptform):
traurig oder auch nachdenklich machen, weil etwas Unangenehmes auf jemandem lastet
betrüben (geh.):
traurig stimmen
(jemanden) deprimieren:
in eine depressive, niedergeschlagene, freudlose Stimmung versetzen
einen (seelischen) Tiefschlag versetzen
(jemanden) grämen (dichterisch):
bei jemandem Kummer, Traurigkeit verursachen
traurig, bekümmert sein
traurig stimmen
(jemandem) die Leviten lesen (fig.)
(jemandem) ordentlich die Meinung sagen
(jemanden) in den Senkel stellen (ugs., landschaftlich)
anblasen (ugs., landschaftlich):
auf jemanden/auf etwas blasen
beginnen, auf einem Blasinstrument zu blasen; ganz leicht blasen
anfahren (ugs.):
ein Ziel beim Fahren haben, einen Ort anzielen
eine Lagerstätte erschließen
angiften (ugs.):
(jemanden) auf eine boshafte Art, mit hasserfüllten, beleidigenden Worten ansprechen
anherrschen (geh.):
jemanden anherrschen: jemanden laut (unfreundlich) tadeln
anmeckern (ugs.)
anpfeifen (ugs., landschaftlich)
anpflaumen (ugs.)
anranzen (ugs., landschaftlich):
grob, unhöflich tadeln
anschnauzen:
transitiv: mit groben Worten laut zurechtweisen
ausschimpfen (ugs.):
jemanden mit lauter Stimme zurechtweisen, jemandem mit lauter Stimme Vorwürfe machen
rüffeln:
mit einer kritischen Äußerung deutlich zurechtweisen
rundmachen (ugs., landschaftlich)
schelten (geh., veraltend):
anklagen
ausschimpfen, schmähen
zur Minna machen (ugs., veraltend)
zur Sau machen (ugs.)
zur Schnecke machen (fig.)
(scharf) zurechtweisen (Hauptform):
transitiv: jemandem heftige Vorwürfe machen
veraltet, transitiv: jemandem den richtigen Weg zeigen
zusammenfalten (ugs., landschaftlich):
(Hände, Flügel) flächig aneinanderlegen
(Papier, Karton, Textilien) mehrfach so knicken, umbiegen, zusammenlegen, dass sich die Fläche, das Volumen verringert
zusammenscheißen (vulg.):
kräftig ausschimpfen, mit scharfen Worten zurechtweisen
(jemandem) (eine) Niederlage beibringen
(jemandem) (eine) Niederlage zufügen (geh.)
(jemandem) den Rest geben (ugs.)
(jemandem) die Luft abdrehen (ugs., fig.)
(jemanden) an die Wand klatschen (ugs., fig.)
allemachen (ugs.):
(gewaltsam) ums Leben bringen; töten
besiegen:
den Sieg über jemanden erringen
etwas unter Kontrolle bekommen
bezwingen:
jemand oder etwas überwältigen; in einem Kampf besiegen
übertragen: ein Hindernis überwinden
kleinkriegen (ugs., fig.):
absichtlich psychisch stark verletzen
niederringen:
nach (längerem) Kampf besiegen; im Ringkampf niederwerfen
nicht zum Ausdruck/Ausbruch kommen lassen
niederzwingen:
mit Gewalt zu Boden drücken; nach Kampf besiegen
plätten (ugs.):
nord- und mitteldeutsch: bügeln
platt machen
platt machen (ugs.)
schlagen:
anschlagen
ein akustisches Signal geben, Vogel: singen
wegpusten (ugs.):
erschießen
Luft auf etwas blasen und es damit vom Ort, an dem es ist, entfernen
(den) Sack zumachen (ugs., fig.)
(etwas) hinter sich bringen
abschließen:
das Öffnen durch Unbefugte mit einem Verschließmechanismus blockieren
einen Vertrag, Handel oder Ähnliches vereinbaren durchführen
beenden:
mit etwas aufhören, etwas zum Abschluss bringen, eine Tätigkeit einstellen
beschließen:
etwas beenden, abschließen
etwas entscheiden, eine Entscheidung treffen, einen Beschluss fassen
erledigen:
etwas fertig machen; zu Ende bringen; eine Arbeit tun, die noch aussteht
Ganovenslang: jemanden umbringen
fertig machen (ugs.)
fertig stellen
fertigstellen:
etwas zu Ende bringen; fertig machen
finalisieren (geh.)
in trockene Tücher bringen
unter Dach und Fach bringen
vollenden (geh.):
etwas gänzlich fertigstellen
zu Ende bringen
zu Ende führen
aufs Korn nehmen (ugs.)
drangsalieren:
unter Druck setzen, in Not bringen
kujonieren (geh.):
böse zusetzen, unwürdig behandeln, tyrannisieren
mobben:
eine Person in der Öffentlichkeit schikanieren, intrigieren oder terrorisieren
piesacken:
über einen längeren Zeitraum bewusst quälen
schikanieren (Hauptform):
eine Person (in der Öffentlichkeit) terrorisieren, gegen sie intrigieren oder sie mobben; auch: mit unnötigen Aufgaben (Schikanen) quälen
schurigeln (ugs.):
umgangssprachlich: (jemanden) grundlos, willkürlich über längere Zeit quälen
triezen:
jemanden sehr ärgern oder quälen, so dass es ihm körperlich oder seelisch stark zusetzt
zur Sau machen (derb, fig.)
demoralisieren:
jemandes Moral (Stimmung, Kampfgeist) zerstören, jemandem den Mut nehmen
desavouieren (geh.):
leugnen, widersprechen, nicht anerkennen
vor allen anderen bloßstellen, herabwürdigen, im Stich lassen, brüskieren
erniedrigen:
etwas umgestalten, so dass es niedriger wird
jemanden (moralisch) abstufen, abwerten
(an jemandem) nicht spurlos vorübergehen (ugs., fig.)
(eine) Belastung darstellen (für)
(jemandem) an die Nieren gehen (ugs., fig.)
(jemandem) aufs Gemüt schlagen (ugs.)
(jemandem) nicht in den Kleidern hängenbleiben (ugs., fig.)
(jemandem) zu schaffen machen
(jemanden) nicht kaltlassen (ugs.)
(sehr) betroffen machen
(jemanden) aufwühlen:
den Geist in Unruhe versetzen
loses Material in die Höhe bewegen; bei Erde: beiseiteschieben, um an eine tiefere Schicht zu gelangen; bei Wasser: Wellen erzeugen
aus dem (seelischen) Gleichgewicht bringen
(jemanden) belasten:
bewirken, dass etwas eine störende oder schädliche Wirkung auf etwas hat
jemandem oder etwas eine Last durch finanzielle Mittel auferlegen
(jemanden) erschüttern:
in schwingende Bewegung bringen
übertragen: jemanden emotional beunruhigen
etwas machen mit einem (ugs., euphemistisch)
(jemanden ziemlich) mitnehmen (ugs.):
behalten, zu seinem Besitz machen (beispielsweise kostenlose Ware)
jemanden oder etwas so stark belasten, dass es negative Folgen hat
(jemandem) zusetzen (geh.):
bei einem Geschäft Geld verlieren
durch etwas verstopfen
(jemanden) alle machen (ugs.)
(jemanden) zur Strecke bringen (auch figurativ)
(jemanden) kaputtmachen (derb):
etwas zerstören
sich ganz oder teilweise ruinieren

Sinnverwandte Wörter

zu­sam­men­schla­gen:
aus Holz notdürftig konstruieren
durch körperliche Gewalt massiv verletzen

Beispielsätze

  • Ich muss den Bericht bis morgen noch fertigmachen.

  • Meine Frau braucht immer eine halbe Stunde, um sich fertigzumachen.

  • Mach dich doch nicht immer fertig. Dich trifft keine Schuld.

  • Der Chef hat sich vor den anderen Mitarbeitern richtig fertiggemacht.

  • Den Scheißkerl machen wir fertig!

  • Ich habe auch keine Lust dazu, aber es muss fertiggemacht werden.

  • Das muss heute fertiggemacht werden.

  • Hast du es fertiggemacht?

  • Der Grund, warum ich das nicht fertiggemacht habe, ist, dass ich dazu keine Lust hatte.

  • Ihr habt eure Hausaufgabe noch nicht fertiggemacht?

  • Ich muss noch meine Hausaufgaben fertigmachen.

  • Ich wollte es fertigmachen, aber es hat angefangen zu regnen.

  • Es wird Stück für Stück fertiggemacht werden.

  • Wir werden es fertigmachen, aber nicht heute.

  • Es wird auf morgen fertiggemacht.

  • Ich muss meine Hausaufgaben fertigmachen.

  • Tom ging dazwischen, als sein Freund fertiggemacht wurde.

  • Solltest du dich nicht für die Schule fertigmachen?

  • Das hätten wir gestern fertigmachen müssen.

  • Ich kann mich nicht rechtzeitig fertigmachen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das hat mich richtig fertiggemacht.

  • Mehrmals habe der Angeklagte schon während des Spiels gedroht gehabt, er werde ihn nach dem Match „fertigmachen“, bestätigte der 29-Jährige.

  • Die Ermittlergruppe wolle ihn mit ihren Ergebnissen "um jeden Preis fertigmachen" und die Polizei entlasten.

  • In dieser Forderung schwingt der Vorwurf mit, Frauen würden sich ständig gegenseitig fertigmachen.

  • Wer schon nur den Mahnfinger erhob, wurde fertiggemacht.

  • Er habe die Frau allerdings nicht "fertigmachen" wollen.

  • Ich habe es gehasst zu verlieren, Niederlagen haben mich fertiggemacht.

  • Onlinepranger gegen Lokale „Die wollen uns wohl fertigmachen

  • Insgeheim habe ich mir dann überlegt: Was kann Frau Brasch am meisten fertigmachen?

  • Trump würden wir fertigmachen

  • Denn die Kandidaten der Republikaner werden sich gegenseitig fertigmachen.

  • Es fordert Gelassenheit, sich von dieser Zahl nicht fertigmachen zu lassen.

  • Das ist lauf- und ideenintensiv, aber es kann einen Gegner auch schnell fertigmachen.

  • Sie bleibt dabei: Ihr Gegner sei nervös gewesen, das habe ihn fertiggemacht.

  • Beim Cybermobbing werden die Opfer mit Hilfe elektronischer Medien fertiggemacht.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb fer­tig­ma­chen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R, G und A mög­lich.

Das Alphagramm von fer­tig­ma­chen lautet: ACEEFGHIMNRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Gos­lar
  7. Mün­chen
  8. Aachen
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Gus­tav
  7. Martha
  8. Anton
  9. Cäsar
  10. Hein­reich
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Tango
  5. India
  6. Golf
  7. Mike
  8. Alfa
  9. Char­lie
  10. Hotel
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

fertigmachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fer­tig­ma­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

fi­cken:
vulgär, transitiv: jemanden hereinlegen, jemanden fertigmachen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fertigmachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fertigmachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11645092, 11394210, 11168417, 10642200, 10258107, 10164374, 9981428, 9689798, 9628363, 9481535, 8997701, 8399949, 8310105, 7448986 & 6891975. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  8. faz.net, 27.08.2019
  9. bo.de, 27.05.2016
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  11. taz.de, 16.06.2015
  12. welt.de, 06.05.2015
  13. fm4.orf.at, 14.06.2014
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  16. tagesspiegel.de, 26.10.2007
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  18. BILD 2000
  19. Tagesspiegel 1999
  20. Junge Welt 1999
  21. Junge Freiheit 1998
  22. Berliner Zeitung 1998
  23. TAZ 1997
  24. TAZ 1996
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 23.04.1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995