dröge

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈdʁøːɡə]

Silbentrennung

dröge

Definition bzw. Bedeutung

  • langweilig, uninteressant

  • trocken

Begriffsursprung

Das Adjektiv dröge geht auf das mittelniederdeutsche dröge ‚trocken‘ zurück.

Steigerung (Komparation)

  1. dröge (Positiv)
  2. dröger (Komparativ)
  3. am drögesten (Superlativ)

Anderes Wort für drö­ge (Synonyme)

amusisch
blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
eintönig:
ohne oder arm an Abwechslung
fad (ugs., österr.):
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
fantasielos:
frei von besonderen Vorstellungen, Gedanken oder Ideen; keine Kreativität aufweisend, zeigend
farblos:
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
geisttötend
grau:
ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
übertragen: eigenschaftslos
grau in grau
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
langatmig:
ausführlich, viel zu sehr ins Detail gehend
langweilig:
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
monoton:
eintönig, einförmig, langweilig
Mathematik, von Funktionen oder Zahlenfolgen: ständig steigend oder ständig fallend
nüchtern (Hauptform):
mit leerem Magen
ohne Alkohol im Blut
öde:
frei von Anregungen oder interessanten Inhalten
gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar
phantasielos
prosaisch:
gehoben, abwertend: nüchtern, ohne Fantasie, ohne Poesie
in Prosa verfasst
reizlos:
ohne Anziehungskraft, ohne Reiz
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spannungsarm:
nur wenig Spannung (Erregung, Neugier, Interesse) hervorrufend
über eine geringe elektrische Spannung verfügend
steif:
heftig, stark bewegt
in übertragener Bedeutung auf eine Geisteshaltung bezogen: unpersönlich, förmlich, ohne Ausstrahlung und Charisma
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
trist:
so, dass es wenige Reize ausübt; langweilig, öde, karg
von schlechter, niedergedrückter Stimmung; traurig
trocken:
(nach Alkoholproblem) keinen Alkohol mehr trinkend
dürr, verdorrt, verdörrt
trostlos:
deprimierend schlecht
durch nichts und niemanden Trost findend; verzweifelt
uninspiriert
wenig aufregend

Sinnverwandte Wörter

dürf­tig:
für einen bestimmten Zweck nicht ausreichend oder genügend
materielle Armut bezeugend, ärmlich, karg

Beispielsätze

  • Sie hat einen herrlich drögen Humor.

  • Fix dröge Luft hier, wie wäre es mit einem kleinen Bierchen?

  • Dieser Vortrag gestern war furchtbar dröge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Sozialdemokrat erscheint vielen Leuten – wohl vor allem wegen seiner einschläfernden Stimme und monotonen Sprache – ziemlich dröge.

  • Einerseits gut für Fans von Altbewährtem, andererseits auch etwas dröge für Spieler, die mal etwas wirklich (!) Neues von Pokémon erwarten.

  • Die Idee eines drögen Angstelltendaseins mit kleinem Einkommen reizt da die wenigsten.

  • In der Ausstellung werden sie nicht als dröge Deutschstunde, sondern als kindertauglicher „Rummel der Redensarten“ inszeniert.

  • Auch die Technik, früher bei VW bisweilen dröge und – sagen wir mal – traditionspflegend, gibt sich schon länger modern und zeitgemäß.

  • Aber zumindest sorgt die Mechanik in lokalen Mehrspieler-Duellen für etwas mehr Würze in den ansonsten eher drögen Kletterpartien.

  • An der Stelle, bevor Plasberg eingreifen kann, kam endlich Aufregung in die bis dahin dröge Debatte.

  • Insgesamt eine dröge Veranstaltung - es sei denn, man sieht die Welt durch die Ailton-Brille.

  • Das dröge Liebesglück wird beim recht heiter wirkenden Lied von Co-Sängerin Nadine Renneisen also nicht besungen wie bei anderen Pop-Acts.

  • Saure-Gurken-Zeit, Sommerloch: Egal, wie man die drögen Urlaubstage der Politik nennt, sie sind ein Graus für Journalisten.

  • Über 100 Dollar sollen die winzigen Glitzerdinger kosten, da ist mehr nötig, als eine dröge Pressekonferenz.

  • Der Titel war eher dröge: „Technologieführerschaft durch strategische Akquisitionen und Kooperationen“.

  • Was auch immer es ist, es ist eine einzigartige Musik, die da jenseits von schalem MTV-Punk und drögem Akademie-Jazz zu hören ist.

  • Ein Name klinge freundlicher als dröge Zahlenkolonnen und sei leichter zu merken.

  • Dabei geht es hier auf den ersten Blick um ein eher dröges Thema: Konzerne.

  • Dadurch wurde das Stück dann doch recht dröge, vor allem, weil es mit der Nicht-Beschädigung nicht klappte.

  • Jetzt entschied sich die Fachhochschule Neu-Ulm, den oft eher drögen Unterricht in der Betriebswirtschaft ein wenig bunter zu gestalten.

  • Gladbachs Trainer macht die oft dröge Talkrunde immer wieder zu einer heiteren Angelegenheit.

  • Wie vor vier Jahren, als Gysi den ansonsten ziemlich drögen Wahlkampf der Genossen dominierte wie kein anderer.

  • Oder vielleicht gar einen Tausch: schicke Schumi-Kappe gegen dröge Dienstmütze.

  • Mit der Zeit wird der Star-Auftrieb aber ein bisschen dröge.

  • Alles ist furchtbar ernst und dröge.

  • Buchvorstellungen sind meist dröge Angelegenheiten.

  • Dabei ist das, was auf der Bühne passiert, durchaus nicht didaktisch dröge, soziologisch überspannt oder platt.

  • Sie schleicht sich in die Mitte des Paares, zieht den drögen Ben (Dominique Horwitz) ins Bett und läßt sich schwängern.

  • Raley weiß es, und sie weiß auch, daß der Weg zur Erfüllung letztendlich einem drögen Motto unterliegt: Üben, üben üben.

  • Dennoch haben die drögen Auslandsprogramme eine feste Radio- und Fernsehgemeinde.

  • Die Narren in München erwartet eine dröge Zukunft.

Übersetzungen

Was reimt sich auf drö­ge?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm drö­ge be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × Ö & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × G, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem Ö mög­lich.

Das Alphagramm von drö­ge lautet: DEGÖR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Offen­bach
  4. Gos­lar
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Richard
  3. Öko­nom
  4. Gus­tav
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Romeo
  3. Oscar
  4. Echo
  5. Golf
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

dröge

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort drö­ge kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: dröge. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: dröge. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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