aussprechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌʃpʁɛçn̩ ]

Silbentrennung

aussprechen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen Satz zu Ende sprechen

  • etwas nicht für sich behalten, sondern laut sagen

  • Laute, Worte und Sätze so akustisch gestalten, dass diese hörbar und je nach Sprache verständlich sind

  • sich aussprechen: einen Streit durch ein Gespräch beilegen

  • Sich für/gegen etwas aussprechen: etwas befürworten, etwas zustimmen / etwas ablehnen.

  • sich für/gegen jemanden aussprechen: eine Personalie befürworten/ablehnen

Begriffsursprung

Ableitung zu sprechen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) aus-.

Konjugation

  • Präsens: spreche aus, du sprichst aus, er/sie/es spricht aus
  • Präteritum: ich sprach aus
  • Konjunktiv II: ich spräche aus
  • Imperativ: sprich aus! (Einzahl), sprecht aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­spro­chen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­spre­chen (Synonyme)

andeuten:
durch einen Hinweis zu verstehen geben, ohne es direkt auszusprechen
unvollständig darstellen, aber das Ganze erkennen lassen; nicht vollständig ausführen
anregen:
dem Wunsch, dass etwas Bestimmtes geschieht, Ausdruck geben
ein Geschehen fördern
antragen:
jemandem einen Dienst, eine Position oder Vergünstigung anbieten
empfehlen:
anzuraten, geraten, nutzbringend, nützlich, von Vorteil sein
einen guten Eindruck hinterlassen
näherbringen:
bei jemandem Verständnis für oder Interesse an etwas wecken
nahelegen:
etwas nahelegen: als wahrscheinlich erscheinen lassen
jemandem etwas nahelegen: jemandem etwas (höflich aber bestimmt) empfehlen, anraten
vorschlagen:
einen Vorschlag machen; eine Empfehlung machen, die abgelehnt werden kann
(sich) hinter etwas stellen
(sich) einsetzen (für):
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
einstehen (für):
(ein Ereignis) (sich) ankündigen; bevorstehen; kurz vor dem Anfang von … stehen, beginnen
die Verantwortung für eine Aufgabe übernehmen; in ein Dienstverhältnis oder die Schule eintreten
eintreten für
soutenieren (geh., fig., franz., lat., veraltet)
stehen für
verfechten:
Auffassung, Meinung, Standpunkt und Anderes vehement vertreten; für etwas energisch eintreten
verteidigen:
einen Angriff abwehren
einen Standpunkt begründen, sich oder etwas rechtfertigen
vertreten:
den Fuß verletzen
für eine Auffassung einstehen
(einer Sache) Ausdruck verleihen (geh.)
(etwas) in Worte fassen
(etwas) verbal ausdrücken
(etwas) äußern (Hauptform):
etwas äußern: mitteilen
sich (zu etwas) äußern: etwas zu einer Sache sagen
(etwas) formulieren:
eine Folge von Symbolen zur verkürzten Bezeichnung/Beschreibung eines Sachverhalts erstellen
einen Wortlaut von etwas festlegen/ definieren bzw. einen kurzen, verfestigten sprachlichen Ausdruck festlegen
(etwas) verbalisieren:
ein Verb durch Anfügen eines Suffixes aus einer anderen Wortart erzeugen
etwas versprachlichen, in Worte fassen
(einen) Streit beilegen
(etwas) in Ordnung bringen
(etwas) ins Reine bringen
(eine Sache) bereinigen:
Widersprüche beheben, in Ordnung bringen
für klare Verhältnisse sorgen
(etwas) klären:
mitteilen, wie sich etwas in Wahrheit verhält
von drohenden Spielsituationen befreien
Ordnung schaffen
reinen Tisch machen (ugs.)
Tabula rasa machen (ugs.)
(jemandem) nicht von der Zunge gehen
(nicht) in den Mund nehmen (ugs.)
(nicht) über die Lippen bringen
(etwas nicht) herausbringen
(etwas nicht) herauskriegen (ugs.)
(einen) gegenteiligen Standpunkt vertreten
gegen etwas Position beziehen
gegen etwas reden
gegen etwas seine Stimme erheben
gegen etwas sprechen
gegen etwas Stellung beziehen
(etwas) laut sagen
(etwas) offen aussprechen
artikulieren:
etwas deutlich, sorgfältig aussprechen
etwas klarer formulieren
phonetisch realisieren (fachspr.)

Weitere mögliche Alternativen für aus­spre­chen

ausdrücken:
den Saft von Früchten durch Andruck oder Pressen gewinnen
den Seelenzustand körperlich nach außen signalisieren
ausreden:
jemanden dazu veranlassen, dass er seine Meinung oder ein Vorhaben aufgibt
zu Ende sprechen
sagen:
als Argument, gegebenenfalls als Beweis anführen
als Meinung, oder auch Haltung, vertreten
sprechen:
etwas nonverbal andeuten; indirekt erkennbar machen, zum Ausdruck bringen
mündliche Äußerungen in Form von Lauten, Wörtern und/oder Sätzen von sich geben

Gegenteil von aus­spre­chen (Antonyme)

schwei­gen:
ein Geheimnis bewahren
still sein oder nicht reden
unterbrochen

Beispielsätze

  • Martin und Martina haben sich nach ihrem Streit ausgesprochen.

  • Der Finanzchef sprach sich gegen die geplante Investition aus, sie würde sich nicht rechnen.

  • "Kannst Du mich mal aussprechen lassen!"

  • Der Firmenchef sprach sich für die frischgebackene Uniabsolventin aus, "sie könnte frischen Wind in die Abteilung bringen".

  • Der Kanzler spricht die unangenehme Wahrheit aus.

  • Der Marketingleiter sprach sich für die geplante Werbekampagne aus, "die Absätze werden erheblich steigen!"

  • "Darf ich mal aussprechen!"

  • Wetten wir, ich kann diesen Zungenbrecher schneller aussprechen als du!

  • Nenne ein englisches Wort mit -ce- oder -ci-, wo dieses c wie k ausgesprochen wird.

  • Tom hat meinen Namen falsch ausgesprochen.

  • Ich kann mich nicht für Sie aussprechen.

  • Tom ist ausgesprochen launisch.

  • Tom ist ausgesprochen lustig, aber nicht auf blöde, sondern auf sehr geistreiche Art.

  • Er sah ausgesprochen gut aus.

  • Die Äpfel von dem Baum hinter Toms Haus schmecken ausgesprochen gut.

  • Sie war ausgesprochen freundlich.

  • Du hast alle Wörter richtig ausgesprochen.

  • Du hast alle Wörter falsch ausgesprochen.

  • Sein Englisch ist ausgesprochen gut.

  • Das Wort wird nicht so ausgesprochen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch da muss man eben wissen, wie man die fremden Ortsnamen aussprechen sollte.

  • Am Mittwoch könnte das Landgericht Bonn die zweite lange Haftstrafe in Deutschland aussprechen.

  • Ab jetzt werde die Polizei direkte Geldstrafen bei Verstößen aussprechen.

  • Als Gastgeberland könnten die USA lediglich einmalige Einladungen für Gipfeltreffen aussprechen, nicht aber dauerhaft das Format ändern.

  • Bei einer Gefährdung von Leib und Leben können Staatsanwaltschaften gar Freiheitsstrafen von bis zu 10 Jahren aussprechen.

  • Aber gleichzeitig sollen wir uns für Organspenden aussprechen.

  • Aber mit dem Internet wird das aber auch alles viel besser, weil Information Bewußtseinsformung meint ohne sie aussprechen zu wollen.

  • Bevor man ein aggressives Verhalten gegenüber der Polizei ahnde, müsse man zudem eine Ermahnung aussprechen, gab er zu bedenken.

  • Außerdem seien auch Beamtinnen und Beamte immer besser geschult und würden daher verstärkt Wegweisungen aussprechen.

  • Antwort schreiben Ich möchte der Familie von Christian Führer mein Beileid aussprechen und ihr alles Gute für die Zukunft wünschen!

  • An diesem Donnerstag startet im Opel-Werk Eisenach die Serienfertigung des Adam, den die Opelaner englisch "Ädäm" aussprechen.

  • Auf ihrem Treffen in Brüssel dürften sich die europäischen Staats- und Regierungschefs für mehr wachstumsfördernde Maßnahmen aussprechen.

  • Auch die Nachbarn würden sich für das Fällen aussprechen, schreiben Mensing und Kindereit in ihrem Brief.

  • Ein generelles Alkoholverbot sollten Erwachsene aber nicht aussprechen.

  • Bloomberg bekräftigte in der Cooper Union wiederholt, dass er aktuell keine Wahlempfehlung aussprechen wolle.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­spre­chen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von aus­spre­chen lautet: ACEEHNPRSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Pots­dam
  6. Ros­tock
  7. Essen
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Paula
  6. Richard
  7. Emil
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Papa
  6. Romeo
  7. Echo
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

aussprechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­spre­chen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Äu­ße­rung:
das, was man ausgesprochen oder bemerkt hat (Bemerkung)
Emp­feh­lungs­brief:
Brief, in dem zugunsten einer Person eine Empfehlung ausgesprochen wird
le­bens­mü­de:
übertragen, ironisch: ausgesprochen leichtsinnig; unvernünftig mutig, so dass das eigene Leben aufs Spiel gesetzt wird
nach­su­chen:
eine Bitte um etwas aussprechen oder einen Antrag für/auf etwas stellen
of­fe­ner Brief:
dem Empfänger (zumeist eine prominente Persönlichkeit oder Institution) zugestellter und gleichzeitig der Presse zur Veröffentlichung übersandter oder übergebener Brief, in dem, unter anderem, ein zumeist gegenwartsbezogenes gesellschaftspolitisches Thema behandelt, ein die Allgemeinheit angehendes Problem aufgeworfen, ein kritischer Meinungsbeitrag ausgesprochen oder dergleichen dargelegt wird
Pseu­do­an­g­li­zis­mus:
ein Wort, welches in der deutschen oder einer anderen Sprache benutzt wird, aus dem Englischen zu kommen scheint und meist auch englisch ausgesprochen wird, im englischen Sprachraum jedoch unbekannt ist oder aber eine andere Bedeutung hat
Schein­an­g­li­zis­mus:
Wort, welches in der deutschen oder einer anderen Sprache benutzt wird, aus dem Englischen zu kommen scheint und meist auch englisch ausgesprochen wird, im englischen Sprachraum jedoch unbekannt ist oder aber eine andere Bedeutung hat
Ton­fall:
Art und Weise, wie etwas ausgesprochen wird, zum Beispiel zum Ausdruck von Gefühlen
ver­schwei­gen:
bewusst nicht sagen oder aussprechen
ver­spre­chen:
versehentlich etwas falsch aussprechen oder Wörter verwechseln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aussprechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aussprechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12428974, 10203520, 9373540, 9065976, 7978476, 7904486, 7267700, 6569910, 6368420, 6140336, 6140334, 6019796 & 5986454. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  23. Berliner Zeitung 1998
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  25. Welt 1996
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