ausspielen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌʃpiːlən ]

Silbentrennung

ausspielen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb spielen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) aus-.

Konjugation

  • Präsens: spiele aus, du spielst aus, er/sie/es spielt aus
  • Präteritum: ich spiel­te aus
  • Konjunktiv II: ich spiel­te aus
  • Imperativ: spiele aus! (Einzahl), spielt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­spielt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­spie­len (Synonyme)

(jemanden) ein Schnippchen schlagen (ugs.)
(jemanden) ausbooten:
etwas oder jemanden mit einem kleinen Schiff (beispielsweise einem Ruderboot oder einem kleinen Motorboot) von einem großen Schiff (beispielsweise einem Passagierdampfer) zum Ufer (beispielsweise einer Mole, dem Hafen, einem Strand) transportieren
jemandem aus einem wichtigen Amt / einer hohen Position verdrängen
(jemanden) ausmanövrieren
(jemanden) ausstechen:
aus einem ausgerollten Teig für Kekse oder Plätzchen Figuren (beispielsweise Sterne, Monde, Rentiere) mit speziellen Formen (Ausstechformen) bilden
den Puck durch eine schnelle Bewegung vom Gegner wegtreiben
(jemandem) zuvorkommen:
etwas in Voraussicht schon rechtzeitig entgegentreten, zum Beispiel um ein drohendes Problem zu vermeiden
schneller sein als ein anderer (und damit als Erster etwas tun, was sonst der andere getan hätte)

Sinnverwandte Wörter

aus­trick­sen:
einen Gegenspieler geschickt (trickreich, mit Tricks) in die Irre führen und so einen Vorteil gewinnen
jemanden durch Anwendung einer List (Trick) übervorteilen, auch: ein technisches Gerät durch Anwendung eines Tricks zu der gewünschten Leistung bringen
hin­ter­ge­hen:
etwas heimlich, ohne das Wissen einer Person tun, was dieser schadet
über­lis­ten:
jemanden hintergehen, mit einer List täuschen
über­töl­peln:
jemanden mit dummdreisten Methoden überlisten, betrügen
über­trump­fen:
jemanden übertreffen, jemanden in den Schatten stellen
Karten einer anderen Farbe mit einem Trumpf stechen
über­vor­tei­len:
unbemerkt zu jemandes Nachteil handeln, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen
ver­schau­keln:
jemanden veräppeln, auf den Arm nehmen, jemanden anflunkern, nicht die Wahrheit erzählen

Beispielsätze

  • Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir unsere Stärken ausspielen.

  • Man muss dafür sorgen, dass Kinder ihre Eltern nicht gegenseitig ausspielen.

  • Nach dem Spiel will jeder wissen, wie man hätt' ausspielen müssen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei war es gerade die Zweikampfstärke, die die Magdeburger gegen Hannover als Trumpf ausspielen wollten.

  • Attac-Mitglied Roland Süß warnte davor bei den Maßnahmen nicht Soziales und Klima gegeneinander ausspielen.

  • Beim 1:0 liess sich Klose von Hicham Mahou viel zu einfach ausspielen.

  • Auch Themen rund um mentale Gesundheit sollen in dem „Heute-Tab” ausgespielt werden.

  • Bei den Latenzen kann Intels monolithisches Design allerdings noch seine Vorteile ausspielen.

  • Am 26. Oktober wäre nun wieder diese Menge an Geld ausgespielt worden.

  • Am Mittwochabend wird auch Roger Federers Zweitrunden-Gegner ausgespielt.

  • Denn die Tessiner sind für Servette dann am gefährlichsten, wenn sie ihre technische und läuferische Überlegenheit ausspielen.

  • Beide haben es geschafft, das sie an den jeweiligen Wohnorten die Einwohner gegeneinander ausspielen und aufhetzen konnten.

  • CDU und Grüne wollen Ökonomie und Ökologie zusammenbringen, nicht gegeneinander ausspielen.

  • Auch könnte verhindert werden, dass Strasse und Schiene gegeneinander ausgespielt werden.

  • "Man kann hier seine Flugqualitäten ausspielen", sagte der Coach.

  • Am Samstag durften sich die C-2-Junioren der JFG Neumarkt über einen Titel freuen, der zuvor noch nie ausgespielt worden ist.

  • Ab 2013 wird die Basketball-EM der Herren mit 24 statt 16 Teams ausgespielt.

  • Beim anschließenden Spinnacker-Kurs wurde sowohl Regatta- und Seglererfahrung als auch Boots- und Seekenntnis voll ausgespielt.

  • Ausnahmsweise durften 16 anstatt der gewöhnlich nur zwölf Aktiven den Turniersieger unter sich ausspielen.

  • Hier boten sich dem routinierten FCB immer wieder Räume, in denen er seine Klasse ausspielen konnte.

  • Doch im Moment kann die Halle ihren großen Vorteil gegenüber den Open-air-Lokalitäten, die die Spiele zeigen, noch nicht ausspielen.

  • Geht das so weiter mit Bürokraten aller Arten, hat die Kunst bald ausgespielt.

  • Es klingt ein wenig wie eine Beschwörungsformel: "Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen", versichern Opel-Betriebsräte immer wieder.

Häufige Wortkombinationen

  • das Finale ausspielen, eine Meisterschaft ausspielen
  • eine Karte oder Farbe ausspielen, einen Trumpf ausspielen
  • eine Lotterie ausspielen: seine ganze Erfahrung ausspielen
  • einen Gegner ausspielen, zwei Kontrahenten gegeneinander ausspielen
  • seine Rolle voll ausspielen
  • Werbung ausspielen

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­spie­len be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × S, 1 × A, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × L, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von aus­spie­len lautet: AEEILNPSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Pots­dam
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Paula
  6. Ida
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Papa
  6. India
  7. Echo
  8. Lima
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

ausspielen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­spie­len kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

dop­peln:
mit einem Doppelpass ausspielen
nach­ta­ro­cken:
eine neue, unerwartete Karte ausspielen bzw. auf den Tisch legen
ver­na­schen:
jemanden geschickt ausspielen; jemanden mit Leichtigkeit/ohne Schwierigkeiten besiegen
ver­nat­zen:
jemanden geschickt ausspielen
Vor­hand:
Kartenspiel: der Spieler, der bei einer Stichrunde die erste Karte ausspielen muss
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausspielen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausspielen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11535174, 3502243 & 3067590. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. stern.de, 20.10.2023
  2. fr.de, 18.10.2022
  3. bazonline.ch, 25.04.2021
  4. faz.net, 26.03.2020
  5. heise.de, 08.08.2019
  6. augsburger-allgemeine.de, 27.10.2018
  7. blick.ch, 30.08.2017
  8. feedproxy.google.com, 25.03.2016
  9. focus.de, 14.08.2015
  10. rp-online.de, 12.07.2014
  11. cash.ch, 23.08.2013
  12. kurier.at, 08.12.2012
  13. nordbayern.de, 15.02.2011
  14. handelsblatt.com, 31.05.2010
  15. szon.de, 11.08.2009
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  17. nzz.ch, 28.04.2007
  18. welt.de, 17.06.2006
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  20. fr-aktuell.de, 19.10.2004
  21. svz.de, 24.06.2003
  22. f-r.de, 10.04.2002
  23. Die Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Die Zeit (24/1998)
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. BILD 1996
  28. Berliner Zeitung 1995