ausscheiden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌʃaɪ̯dn̩ ]

Silbentrennung

ausscheiden

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Bildung aus Präfix aus- und scheiden.

Konjugation

  • Präsens: scheide aus, du scheidest aus, er/sie/es scheidet aus
  • Präteritum: ich schied aus
  • Konjunktiv II: ich schiede aus
  • Imperativ: scheide aus! (Einzahl), scheidet aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­schie­den
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für aus­schei­den (Synonyme)

(den) Bettel hinschmeißen (ugs.)
(den) Dienst quittieren
(den) Job an den Nagel hängen (fig.)
(eine) neue Herausforderung suchen (Bewerbungssprache)
(sein) Bündel schnüren (fig.)
(sein) Büro räumen
(seine) Kündigung einreichen
(seinen) Abschied nehmen
(sich) was anderes suchen (ugs.)
abheuern (fachspr., seemännisch)
abmustern (fachspr., seemännisch):
jemanden aus dem Arbeitsverhältnis auf einem Schiff entlassen
sein Arbeitsverhältnis auf einem Schiff beenden
aufhören (bei) (ugs.):
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
das Handtuch werfen (ugs., fig.)
gehen (ugs.):
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
(den Kram) hinschmeißen (ugs.):
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
in den Sack hauen (ugs., fig.)
künden (schweiz.):
eine Aussage über etwas machen (manchmal auch auf indirekte Art und Weise)
kündigen
kündigen:
das eigene Arbeitsverhältnis einseitig beenden
etwas/jemandem etwas kündigen: einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung einseitig beenden
seinen Hut nehmen (fig.)
(ein Unternehmen) verlassen:
eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen
was Besseres finden
weggehen (ugs.):
ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
sich entfernen; einen Ort verlassen
(seine) Pforten schließen (ugs.)
aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
dichtmachen (ugs.):
etwas schließen
etwas so bearbeiten, dass es dicht ist
schließen:
den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen
(den Laden) zumachen (ugs.):
schließen
sich beeilen
(an etwas) ist nicht mehr zu denken
(etwas) geht nicht mehr
(sich) erledigt haben (ugs.)
es gibt nicht länger (Möglichkeit)
es gibt nicht mehr (Möglichkeit)
nicht (länger) in Frage kommen
nicht mehr bestehen (Möglichkeit)
nicht mehr bleiben (Möglichkeit)
nicht mehr die Möglichkeit haben
nicht mehr können

Sinnverwandte Wörter

ab­schei­den:
intransitiv, veraltet, noch gehoben verhüllend (meist substantiviert), Hilfsverb sein: sterben
transitiv, Hilfsverb haben: von sich geben, absondern
ab­son­dern:
etwas abstoßen, von sich geben
etwas oder jemanden von etwas oder anderen isolieren
ab­tren­nen:
eine Sache von einer anderen Sache absondern
Al­ter­na­ti­ve:
Aussage, bei der zwei Aussagesätze durch ein inklusives oder verbunden sind und die genau dann wahr ist, wenn zumindest einer davon wahr ist
eine von mehreren Möglichkeiten oder eine Ausweichsmöglichkeit (siehe auch ausweichen)
auf­kün­di­gen:
eine persönliche Beziehung, Freundschaft förmlich beenden
einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung beenden
aus­sor­tie­ren:
aus einer größeren Menge heraussuchen und gesondert beiseite tun
aus einer Menge entfernen, was unbrauchbar, ungeeignet oder untauglich ist
aus­tre­ten:
auf die Toilette gehen, bzw. müssen
eine Organisation wie einen Verein, eine Partei verlassen
flie­gen:
(als Pilot) ein Luft- oder Raumfahrzeug führen
(irgendwohin) geworfen, geschleudert werden
in Frage kommen
kein
nicht:
den Sinn nicht verändernde Partikel in Sätzen oder Satzteilen (Nebensätzen), die schon anders als durch das Wort „nicht“ funktional negiert sind
Negation, Negator
raus­flie­gen:
(aus einem Sortiment/der Einrichtung einer Wohnung) entfernt werden
(aus einem Unternehmen/einer Organisation) entlassen werden, seine Arbeitsstelle verlieren
schei­den:
etwas von etwas: unterscheiden
sich entfernen, fortgehen; auch euphemisch: sterben
schmei­ßen:
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
sein:
existieren
Hilfszeitwort zur Bildung zusammengesetzter Zeiten bestimmter Verben
se­pa­rie­ren:
jemand oder etwas aus seinen Bezügen herauslösen
Stoffe, oftmals mit Hilfe eines Separators, voneinander trennen

Gegenteil von aus­schei­den (Antonyme)

ab­sor­bie­ren:
Physik, Technik: aufsaugen, (in sich) aufnehmen
übertragen, gehoben: (jemanden) stark in Anspruch nehmen
an­fan­gen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
auf­neh­men:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
bei­tre­ten:
eine Ansicht unterstützen
jemanden körperlich oder moralisch unterstützen
ein­tre­ten:
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
hin­zu­fü­gen:
einen Zusatz zu etwas geben
etwas ergänzend sagen
teil­neh­men:
dabei sein, beiwohnen
mitfühlen
ver­men­gen:
Verschiedenes miteinander mischen

Beispielsätze

  • Er scheidet wegen Arbeitsunfähigkeit aus dem Arbeitsverhältnis aus.

  • Ich scheide zum Monatsende aus dem Unternehmen aus.

  • Während des Saugvorganges scheidet der Blutegel ein Sekret in die Wunde aus.

  • Kleinere Gegenstände, die der Welpe verschluckt hat, werden problemlos wieder ausgeschieden.

  • Die deutsche Damenmannschaft ist im Halbfinale ausgeschieden.

  • Jetzt nach Hause zu fahren scheidet definitiv aus.

  • Wenn das Insolvenzverfahren über das Vermögen eines Gesellschafters eröffnet wird, scheidet dieser aus der Gesellschaft aus.

  • Die schweren Anteile werden durch die Zentrifugierung ausgeschieden.

  • Sie haben das Spiel gewonnen, sind aber trotzdem ausgeschieden.

  • Wenn man mit 75 noch seinen Beruf ausüben und Gutes dabei leisten kann, warum sollte man dann ausscheiden müssen?

  • Die Mannschaft ist schon in der ersten Runde ausgeschieden.

  • Man kann sich überhaupt keine Tierart vorstellen, in der so viel Unordnung und Widersinn möglich wäre, die Art wäre längst aus der Fauna ausgeschieden.

  • Wer ist ausgeschieden?

  • England ist wieder im Elfmeterschießen ausgeschieden.

  • Letzte Woche bin ich aus der Baseballmannschaft ausgeschieden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings auch jene Sozialdemokratin, die im April abgewählt wurde und bald aus dem Amt ausscheiden wird.

  • Andrea Petkovic ist in Wimbledon bereits ausgeschieden.

  • Angelique Kerber ist schon in der ersten Runde des WTA-Tennisturniers im tschechischen Ostrau ausgeschieden.

  • Aber nicht nur die „Stimme Frankens“ wird aus dem Aufsichtsrat ausscheiden.

  • Aber jetzt, wo Gladbach aus der Europa League ausgeschieden ist, glaube ich an den Vierkampf.

  • Am Montag waren Mischa Zverev, Peter Gojowczyk und Florian Mayer ausgeschieden.

  • Aus der Traum: Unerwartet ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ausgeschieden.

  • Aber ich hatte auch Glück, dass ich bei der Aktion nicht ausgeschieden bin", sagt Mawson zu der Situation mit Schumacher.

  • Alba hält gut mit, unterliegt am Ende aber Tel Aviv (Foto: SID) Berlin (SID) - Alba Berlin ist in der Basketball-Euroleague ausgeschieden.

  • 2000 und 2004 lag der deutsche Fußball am Boden, damals sind wir jeweils in der Vorrunde der EM-Turniere ausgeschieden.

  • Aber Russland ist schon ausgeschieden.

  • Chefredakteur Cord Dreyer, bisher neben Vorderwülbecke im Vorstand der Holding, sei aus der Unternehmensführung ausgeschieden.

  • Am Ende ihres zweiten Präsidialjahres wird sie aus dem Siebnerkollegium ausscheiden.

  • Auch Hillu Schwetje, die nach einem Trainingsunfall verletzt aus dem Tanzwettbewerb ausscheiden musste, war als Studiogast dabei.

  • Auch ausgeschieden ist Yannick Lebherz aus Darmstadt.

Häufige Wortkombinationen

  • aus der Europameisterschaft, Weltmeisterschaft ausscheiden, in der Vorrunde ausscheiden, im Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale, Finale, „Spiel um Platz 3“ ausscheiden
  • ein Mitarbeiter scheidet aus einem Unternehmen aus, ein Gesellschafter scheidet aus einer Gesellschaft aus, aus dem Amt ausscheiden
  • eine Alternative, Möglichkeit, Option scheidet aus
  • Harn, Kot, Schweiß ausscheiden, wieder ausgeschieden werden

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

  • Aussendeich

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­schei­den be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × I, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und I mög­lich.

Das Alphagramm von aus­schei­den lautet: ACDEEHINSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Düssel­dorf
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Ida
  9. Dora
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. India
  9. Delta
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

ausscheiden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­schei­den kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ka­cken:
umgangssprachlich, derb, Hilfsverb haben: den Stuhlgang ausscheiden
ab­trei­ben:
so auf den Körper eines Lebewesens einwirken, dass ein Fremdkörper und Fremdstoffe aus diesem ausgeschieden werden
Aus­düns­tung:
bezogen auf den menschlichen Körper: (unangenehmer) Geruch, der von einem Menschen ausgeschieden wird
er­bre­chen:
etwas oral aus dem Magen ausscheiden
fäl­len:
sich aus einer Lösung ausscheiden, absondern
Gift­tier:
Zoologie: Tiere, die aus besonderen Giftdrüsen giftige Sekrete ausscheiden
raus­flie­gen:
aus einem Wettbewerb (meist wegen einer Niederlage) ausscheiden
Re­ser­vist:
Militär: ausgebildeter Soldat, der aus dem Militärdienst ausgeschieden ist, aber bei Bedarf jederzeit einberufen werden kann
Se­ri­en­tod:
das Ableben einer Fernsehfigur, um einen Schauspieler aus der Sendung ausscheiden zu lassen
uri­nie­ren:
Urin ausscheiden; Harn, Wasser lassen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausscheiden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausscheiden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10184767, 10159991, 8518040, 5738798, 4941613, 1510099 & 364387. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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