auspacken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌpakn̩ ]

Silbentrennung

auspacken

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb packen mit dem Derivatem aus-.

Konjugation

  • Präsens: packe aus, du packst aus, er/sie/es packt aus
  • Präteritum: ich pack­te aus
  • Konjunktiv II: ich pack­te aus
  • Imperativ: pack aus! (Einzahl), packt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­packt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­pa­cken (Synonyme)

(etwas) durchsickern lassen (fig.)
(jemandem etwas) auf die Nase binden (ugs., fig.)
aus dem Nähkästchen plaudern (ugs., fig.)
ausplaudern:
ein Geheimnis weitererzählen
lang und ausgiebig miteinander reden
durchstechen (geh.):
mit einem Stich durchdringen, durchbohren
enthüllen:
die Verhüllung, Hülle oder Abdeckung entfernen
übertragen: (bisher unbekannte Fakten) offenbaren
lancieren (geh.):
an die Öffentlichkeit bringen
einer Person oder Sache durch bestimmte Maßnahmen zur Bekanntheit verhelfen (zum Beispiel bei der Markteinführung eines neuen Produktes)
(etwas) leaken (Anglizismus):
insbesondere von einem Lied oder Album: vor der offiziellen Veröffentlichung (heimlich und zumeist widerrechtlich) über das Internet in die Öffentlichkeit gelangen
vertrauliche (als geheim eingestufte, politisch brisante) Informationen (zumeist mithilfe einer Enthüllungsplattform im Internet) der Öffentlichkeit (widerrechtlich) zugänglich machen
(Geheimnis) lüften:
(den Hund) Gassi führen, (mit dem Hund) Gassi gehen
aus dem Liegen, Sitzen oder Hocken hochkommen
spoilern (ugs., engl.):
das Ende einer Geschichte (beispielsweise aus einem Buch, einem Film) verraten
(jemandem etwas) stecken (ugs.):
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
verraten:
arglistig Partei wider jemanden ergreifen, zu dem man in einem Loyalitätsverhältnis steht
falsch raten; eine Vermutung abgeben, die sich als falsch erweist
vor den Augen der Öffentlichkeit ausbreiten
aufdecken:
allen Anwesenden oder Mitspielern die Karten zeigen
aufklären, die Fakten auf den Tisch legen, etwas Unangenehmes, einen Fehler oder auch Hintergründe aufzeigen
aufklären:
die Wahrheit über etwas Ungeklärtes ans Licht bringen
jemanden Unwissenden über etwas informieren [meist mit dem Ziel, dass er zukünftig entsprechend handeln kann]
bloßlegen:
etwas bisher Verborgenes sichtbar werden lassen
decouvrieren (geh.):
bildungssprachlich: etwas Verborgenes ans Licht bringen
dekuvrieren (geh.):
etwas Verborgenes ans Licht bringen
demaskieren:
die wahren Absichten von jemandem oder etwas offenlegen
eine Gesichtsbedeckung vom Gesicht entfernen
die Katze aus dem Sack lassen (ugs., fig.)
entlarven:
jemanden oder etwas demaskieren
enttarnen:
etwas vorher Unbekanntes bekannt machen; öffentlich machen
offen legen
offenbaren:
etwas sagen, das vorher geheim war
sich an jemanden wenden und der Person Wissen anvertrauen
outen:
etwas bis dahin Verheimlichtes über sich bekennen, bekannt machen
etwas Verheimlichtes über einen Dritten ohne dessen Einverständnis bekannt machen (insbesondere Homosexualität)
zu erkennen geben
entpacken:
(eine gepackte Datei) wieder extrahieren
aus einem Transportbehälter entnehmen
alles verraten
geständig sein
gestehen:
etwas offen zugeben; ein Geständnis ablegen
kooperativ (sein) (verhüllend):
bereit zur Zusammenarbeit
kooperieren:
gemeinsam an einer Sache arbeiten
quatschen (ugs., salopp):
sich ungezwungen unterhalten, ein lockeres Gespräch führen
viel (und häufig Unsinn) reden/erzählen
reden:
etwas sagen, Sprache von sich geben
singen (ugs., salopp, veraltet):
ein Lied (oder eine Melodie) mit der eigenen Stimme hervorbringen
umgangssprachlich: jemanden oder etwas bei einer Vernehmung ausplappern, preisgeben oder verraten
(mit den Ermittlungsbehörden) zusammenarbeiten:
gemeinschaftlich an der gleichen Sache tätig sein

Weitere mögliche Alternativen für aus­pa­cken

aufmachen:
die Tür öffnen, durch die jemand hindurch möchte
etwas öffnen
auswickeln:
transitiv, auch reflexiv: jemanden aus einer Umhüllung befreien
transitiv: etwas von seiner Verpackung befreien
entnehmen:
etwas herausnehmen aus etwas
schließen aus, durch Schlussfolgerung erkennen
erzählen:
jemandem etwas mitteilen oder berichten, jemandem eine Information geben
schriftlich oder mündlich ein Erlebnis oder Vorkommnis anschaulich zur Darstellung bringen

Gegenteil von aus­pa­cken (Antonyme)

ein­pa­cken:
etwas in eine Hülle oder einen Behälter tun oder mit einem besonderen Papier umwickeln
schwei­gen:
ein Geheimnis bewahren
still sein oder nicht reden
ver­pa­cken:
etwas zum längeren Lagern in etwas unterbringen, wodurch es vor Schäden und Verschmutzung geschützt ist
etwas zum Transport so in etwas einwickeln oder hineinlegen, dass es vor Transportschäden geschützt ist

Beispielsätze

  • Wenn er im Zeugenstand richtig auspackt, wird es noch weitere Anklagen geben.

  • Ich komme an und packe meine Koffer aus.

  • Nun pack schon aus! Wie war es gestern Abend? Habt ihr euch geküsst?

  • Ich habe meinen Koffer ausgepackt.

  • Tom hat ausgepackt.

  • Tom wollte auspacken, konnte aber seinen Koffer nicht aufbekommen.

  • Ich habe meine Sachen noch nicht einmal ausgepackt.

  • Ich habe meine Kleider noch nicht ausgepackt.

  • Ich muss meinen Koffer auspacken.

  • Ich muss meine Koffer auspacken.

  • Ich muss mein Gepäck auspacken.

  • Ich habe noch nicht ausgepackt.

  • Tom hat endlich ausgepackt und hat seinen ganzen Ärger bei uns abgeladen.

  • Ich habe mein Schulenglisch ausgepackt und mit Tom eine recht mühsame Unterhaltung über das Wetter, das Essen und seine Gesundheit geführt.

  • Hast du die Sachen ausgepackt?

  • Tom wollte auspacken.

  • Maria machte Freudensprünge, als sie Toms Geschenk ausgepackt und gesehen hatte, was es war.

  • Ich sollte noch fertig auspacken.

  • Tom und Maria haben ihre Koffer noch nicht ausgepackt.

  • Tom hat noch nicht ausgepackt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Freitagabend (19 Uhr) dürfen Seekirchen und Henndorf wieder die Derbyregenschirme auspacken.

  • Bevor die Geschenke ausgepackt werden, werden die Gedichte vorgetragen und die Gruppe muss erraten, wer damit gemeint ist.

  • Den Schnuck auspacken und essen ist das eine.

  • Bisher ist das aber nicht mehr als ein selbstextrahierendes Archiv, das beim ersten Start mit merklicher Verzögerung ausgepackt wird.

  • An der Kasse fiel der Dieb auf und das Diebesgut, 2 Flaschen mit Spirituosen, wurden wieder ausgepackt.

  • Cohen könnte diesbezüglich gegenüber den Ermittlern zu seinen über Jahre gesammelten Informationen auspacken.

  • Aber er ist generell so gut und so erfahren, dass er jeden Tag ein gutes Match auspacken kann.

  • Aber auch noch das Papier auspacken?

  • Den Hammer ausgepackt Regen am French Open.

  • Die Grossbank UBS entging damals nur darum einer Strafe, weil sie als erste gegenüber den EU-Behörden ausgepackt hatte.

  • Ab wann ist das Ganze verjährt, so dass Drach die Beute offiziell auspacken und behalten kann?

  • Bevor die CD überhaupt ausgepackt und in die Anlage gesteckt wurde, knallt es.

  • Allerdings sollte es für jeden Gegner richtig unbequem sein, gegen uns zu spielen, wenn wir unsere Waffen auspacken.

  • Wenn sie in "Killing You, Killing Me" die Flamenco-Gitarren auspacken, wird es richtig interessant.

  • Dass er ausgepackt habe, habe sich für ihn "in keinster Weise gelohnt.

Häufige Wortkombinationen

  • bei der Polizei auspacken, vor Gericht auspacken
  • Koffer auspacken, Geschenke auspacken

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­pa­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von aus­pa­cken lautet: AACEKNPSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Pots­dam
  5. Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Paula
  5. Anton
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Papa
  5. Alfa
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

auspacken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­pa­cken ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ent­fal­ten:
etwas Gefaltetes auspacken
Ver­pa­ckungs­müll:
Müll, der entsteht, wenn verpackte Waren ausgepackt werden und die Verpackung danach entsorgt werden muss; Verpackungsmüll besteht meist aus verschiedenen Sorten Plastik, Blech oder Kartonagen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auspacken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auspacken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11873680, 10586898, 6863771, 6863768, 6863764, 6863761, 6863760, 6863752, 6863750, 6863739, 6863733, 6084240, 3940066, 3467892, 3404190, 2766046 & 1497307. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. sn.at, 02.11.2023
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  3. siegener-zeitung.de, 05.11.2021
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  6. focus.de, 21.09.2018
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  12. welt.de, 09.04.2012
  13. ftd.de, 19.07.2011
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  15. sat1.de, 03.01.2008
  16. rp-online.de, 27.11.2007
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  20. sueddeutsche.de, 14.02.2003
  21. welt.de, 06.11.2002
  22. fr, 25.10.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. BILD 1997
  26. TAZ 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995