auftragen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌtʁaːɡn̩ ]

Silbentrennung

auftragen

Definition bzw. Bedeutung

  • angeben

  • Cremes, Salben, Pasten u. Ä. auf eine Oberfläche aufbringen

  • jemanden bitten, eine Aufgabe zu erledigen

  • Kleidung tragen, bis sie verschlissen ist

  • massiger, dicker wirken lassen

  • Speisen auf dem Tisch servieren; ein Thema ansprechen

Begriffsursprung

Zu mittelhochdeutsch ūftragen „beauftragen“

Konjugation

  • Präsens: trage auf, du trägst auf, er/sie/es trägt auf
  • Präteritum: ich trug auf
  • Konjunktiv II: ich trüge auf
  • Imperativ: trag auf! / trage auf! (Einzahl), tragt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­tra­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­tra­gen (Synonyme)

verschmieren:
eine Aussparung/ein Loch/einen Riss mit Material ausfüllen, so dass sich wiederum eine glatte Oberfläche ergibt
einen halbflüssigen, oftmals öligen/fettigen Stoff auf einer Oberfläche verteilen
verteilen:
etwas in gleicher Menge, Ausmaß an verschiedene Stellen bringen
mehr Fläche, Raum einnehmen, in Anspruch nehmen; sich ausbreiten
maßstabsgerecht zeichnen
maßstabsgetreu zeichnen
(etwas) in Auftrag geben
(jemandem einen) Auftrag erteilen (variabel)
(jemanden) beauftragen (mit):
jemandem einen Auftrag geben; jemanden auffordern, etwas zu tun
(jemanden) betrauen (mit):
jemandem eine Aufgabe übertragen, damit dieser sie erledigt
jemanden auf einer Position einstellen, in der er einen Aufgabenbereich zu betreuen hat
(jemanden / etwas) mandatieren (fachspr.):
durch Vergabe eines Mandates mit etwas beauftragen, zu etwas befähigen
(jemanden) verdingen (zu / als) (veraltet):
einen Dienst annehmen
einen Dienst, eine Arbeit vergeben
anbieten:
einen Vorschlag machen
etwas zum Essen, Trinken oder Genuss vorsetzen, bereitstellen
anrichten:
eine Speise auf dem Teller arrangieren
etwas Schlechtes, einen Schaden verursachen
auf den Tisch bringen
auffahren (ugs.):
(einen Weg, den Boden) durch Befahren aufreißen
(militärisches Gerät, etwa Kanonen) irgendwo anfahren und für einen Angriff positionieren
auftafeln
auftischen:
eine Tafel mit Speisen decken
übertragen: jemandem eine unwahre Geschichte erzählen
(jemandem mit etwas) aufwarten:
etwas für jemanden bereitstellen, jemandem etwas bieten
gehoben: jemandem einen Besuch abstatten
hinstellen (ugs.):
etwas an einem bestimmten Ort platzieren
jemanden traktieren mit (geh., veraltend)
kredenzen:
ausschenken, servieren von Getränken oder Speisen
servieren:
einem Mitspieler den Ball zuspielen
einen Aufschlag spielen
vorsetzen:
eine Mahlzeit oder ein Getränk anbieten oder vor jemanden auf den Tisch stellen
etwas so anbringen/befestigen/davorsetzen, dass es vor etwas anderem ist
dicker aussehen in
dicker erscheinen lassen
korpulenter aussehen lassen
so lange tragen bis es auseinanderfällt
auflegen:
ein Druckwerk publizieren
ein Telefongespräch beenden
draufhauen (ugs., salopp)
drauftun (ugs.)
nehmen (ugs.):
eine Sache greifen
eine Vielzahl von charakteristischen Verbindungen, die eigene Bedeutungen haben
(etwas) bepinseln:
ein auffälliges Gesichts-Make-up auflegen
etwas mit einer flüssigen oder zähen Masse bestreichen, wozu ein besonderes Gerät mit Haaren/Borsten (Pinsel) verwendet wird
(etwas) bestreichen:
eine Fläche einem Kugelhagel, Beschuss aussetzen
etwas (sanft, mit streichenden Bewegungen) berühren, daran entlang streichen
(etwas) einpinseln:
mit dem Werkzeug Pinsel eine Flüssigkeit/Paste auf etwas auftragen
(etwas) einstreichen:
einen Text reduzieren
etwas mit etwas bestreichen
befehlen:
die Befugnis besitzen, Befehle zu erteilen
vertrauensvoll übergeben, überlassen; sich voller Vertrauen offenbaren

Gegenteil von auf­tra­gen (Antonyme)

ab­tra­gen:
bezahlen
das Geschirr vom Tisch räumen

Beispielsätze

  • Der Arzt trägt eine Wundsalbe auf.

  • Mir wurde aufgetragen, diesen Umschlag bei Ihnen abzugeben.

  • Früher musste ich immer die alten Hosen meines Bruders auftragen.

  • Musst du denn immer so dick auftragen?

  • Der dritte Gang wird soeben aufgetragen.

  • Dieser Pullover trägt schrecklich auf.

  • Das wäre so, als wollte man bei einem Schwein Lippenstift auftragen.

  • Wenn Tom nicht tut, was wir ihm aufgetragen haben, entlassen wir ihn.

  • Von seinen Lippen troffen Schmeicheleien, dick aufgetragen und zuckersüß wie Sirup.

  • Er macht alles, was wir ihm auftragen.

  • Ich habe noch nicht getan, was mir aufgetragen wurde.

  • Hör auf dich zu beschweren und mach die Arbeit, die dir aufgetragen wurde.

  • Solange sie nicht trocken ist, darfst du den zweiten Anstrich nicht auftragen.

  • Den zweiten Anstrich darfst du erst auftragen, wenn sie trocken ist.

  • Tom hat gesagt, ich müsse Sonnenschutz auftragen.

  • Tom hat gesagt, dass ich Sonnenschutz auftragen muss.

  • Tom hat gesagt, dass ich Sonnenschutz auftragen müsse.

  • Tom sagte, dass ich Sonnenschutz auftragen müsse.

  • Tom sagte, ich müsse Sonnenschutz auftragen.

  • Tom und Maria haben nichts von dem getan, was wir ihnen aufgetragen haben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auf das nasse Haar auftragen, zwei Minuten einwirken lassen und gründlich ausspülen.

  • Am Morgen ist „das Schwarze“, das heute auf die Piste aufgetragen wird, in einem Mischwerk in Kassel abgeholt worden.

  • Da die Schmiererei offenbar mit Lack aufgetragen wurde, sei es schwierig, diese zeitnah zu entfernen.

  • Außerdem wurde dem Verler aufgetragen, regelmäßig seinen Arzt zu konsultieren und seine Medikamente zu nehmen.

  • Andere Pflegestifte muss man dauernd neu auftragen.

  • Als Zeichnerin eines Joggeli, der keine Lust hat, das zu machen, was ihm von der Gesellschaft aufgetragen wird.

  • Die Zeckenmittel werden im Prüflabor auf die Haut aufgetragen und mit echten Zecken getestet.

  • Aber das, was ihm hier eigentlich aufgetragen ist, die Regeneration eines verkümmerten Personenzentrums, wird er nicht zu Werke bringen.

  • Am Besten eignet sich jetzt ein leichtes Mineral-Puder, das sich mit einem Pinsel auftragen lässt.

  • Anschließend wird der Träger der Daten auf das Magnetband aufgetragen, so dass die Daten gespeichert sind.

  • Blum feuerte wie aufgetragen aus allen Rohren, fand in Giefer aber diesmal seinen Meister (85.).

  • Wenn zum Beispiel eine Fahrbahnschicht aufgetragen worden ist und aushärten muss, bis der nächste Arbeitsschritt folgen kann.

  • Danach wird von oben die sogenannte Boxhaut aufgetragen.

  • Daher haben die Richter dem Landtag aufgetragen, das Wahlgesetz bereits bis Mai 2011 zu überarbeiten.

  • Das Öl sollte entlang des Spalts zwischen Kettenröllchen und Kettenlasche aufgetragen werden, so dass es in den Spalt eindringen kann.

Übersetzungen

Anagramme

  • Frauentag

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­tra­gen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von auf­tra­gen lautet: AAEFGNRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Tü­bin­gen
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Theo­dor
  5. Richard
  6. Anton
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Tango
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

auftragen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­tra­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­strei­chen:
Farbe auftragen
Auf­trag:
Baustoff, der auf einen Untergrund aufgetragen wird
ein­rei­ben:
eine dünne Schicht von etwas auf eine Oberfläche auftragen und einarbeiten
Ra­sier­gel:
gelartige und später aufschäumende Substanz, die vor der Nassrasur auf die Haut aufgetragen wird (um diese unter anderem vor Irritationen zu schützen)
Spach­tel:
plastische Substanz, die für oberflächliche Ausbesserungsarbeiten mit einem Werkzeug aufgetragen und nach der Aushärtung glatt geschliffen wird
Spach­tel­mas­se:
plastische Substanz, die für oberflächliche Ausbesserungsarbeiten mit einem Spachtel aufgetragen und nach der Aushärtung glatt geschliffen wird
sprü­hen:
eine Flüssigkeit sehr fein auf eine Oberfläche auftragen; feine Partikel verteilen
strei­chen:
Farbe mit einem Pinsel auf einen Untergrund auftragen
ver­strei­chen:
eine verteilbare Masse auf einer Oberfläche auftragen
vor­strei­chen:
eine erste Schicht Farbe auftragen

Buchtitel

  • Dick aufgetragen: Neue Ideen für belegte Brote Trine Hahnemann | ISBN: 978-3-80943-982-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auftragen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auftragen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11786742, 11058804, 10738610, 8786370, 8183838, 8120858, 7782060, 7782059, 7482153, 7482150, 7482147, 7482146, 7482144 & 7337630. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. saz-aktuell.com, 02.05.2023
  3. hna.de, 09.08.2022
  4. volksfreund.de, 09.06.2021
  5. die-glocke.de, 15.07.2020
  6. desired.de, 18.11.2019
  7. aargauerzeitung.ch, 22.03.2018
  8. europa.eu, 27.04.2017
  9. aerzteblatt.de, 19.12.2016
  10. feedproxy.google.com, 13.04.2015
  11. tweakpc.de, 06.05.2014
  12. kicker.de, 11.11.2013
  13. welt.de, 07.07.2012
  14. feeds.all-in.de, 02.08.2011
  15. ftd.de, 30.08.2010
  16. wz-newsline.de, 11.12.2009
  17. prosieben.de, 17.04.2008
  18. rp-online.de, 22.01.2007
  19. n24.de, 02.09.2006
  20. welt.de, 11.04.2005
  21. lvz.de, 26.11.2004
  22. spiegel.de, 19.11.2003
  23. daily, 18.03.2002
  24. DIE WELT 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995