aufgreifen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌɡʁaɪ̯fn̩ ]

Silbentrennung

aufgreifen

Definition bzw. Bedeutung

  • (ein Thema) wieder behandeln

  • (Personen) wahrnehmen und mitnehmen

  • vom Boden in die Höhe heben

Konjugation

  • Präsens: greife auf, du greifst auf, er/sie/es greift auf
  • Präteritum: ich griff auf
  • Konjunktiv II: ich griffe auf
  • Imperativ: greif auf! / greife auf! (Einzahl), greift auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­grif­fen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­grei­fen (Synonyme)

(einer Sache) Rechnung tragen
berücksichtigen (Hauptform):
auf jemanden, etwas Rücksicht nehmen; jemanden, etwas in Betracht ziehen
jemanden, etwas beachten
einberechnen:
in die Überlegungen einbeziehen; daran denken, wenn man etwas plant
einbeziehen:
transitiv: jemanden an etwas beteiligen
transitiv: jemanden oder etwas bei der Planung oder Ausgestaltung berücksichtigen
einkalkulieren:
bei einer Berechnung berücksichtigen; in die Kalkulation als Rechengröße aufnehmen
bei einer Überlegung berücksichtigen; etwas und dessen Einfluss abschätzen; damit rechnen, dass ein Ereignis eintritt, etwas Befürchtetes passiert
einplanen:
an etwas vor einem Eintritt eines Ereignisses denken und die Folgen berücksichtigen; etwas in einen Plan aufnehmen
einpreisen (fig.):
den künftigen Preis oder Kurs auf Grund von erwarteten Ereignissen berücksichtigen und damit vorwegnehmen
einrechnen:
bei der Lösung einer (mathematischen) Aufgabe berücksichtigen/einbeziehen
erwägen:
in Betracht ziehen
überlegen, in Gedanken durchspielen
in Anschlag bringen (geh.)
in Betracht ziehen
in Erwägung ziehen
in Rechnung stellen
integrieren:
jemanden oder etwas in ein bestehendes (Sozial)Gefüge oder System aufnehmen, einordnen
Mathematik, Analysis: eine Stammfunktion einer Funktion bestimmen
mit einbeziehen
(jemandem) das Handwerk legen (fig.)
(jemandes) habhaft werden
am Schlafittchen packen (ugs.)
arripieren (geh., veraltet)
aufbringen (Schiff) (fachspr., Jargon):
beim Erwachsenwerden begleiten, versorgen und erziehen
ein fremdes Schiff besetzen (durch Piraterie oder per hoheitsrechtlichem Akt)
auffliegen lassen
ausheben:
ein Loch ins Erdreich graben
eine kriminelle Gruppe unschädlich machen
(wieder) einkassieren (ugs., fig., salopp):
durch die Polizei festnehmen
Geld in Empfang nehmen
ergreifen:
jemanden gefangen nehmen, festnehmen
jemanden innerlich erregen, bewegen; von einem bestimmten Gefühl, einer gewissen Empfindung erfüllt werden
ertappen:
reflexiv: sich selbst bei etwas Verbotenem überraschen
transitiv: jemanden bei etwas Verbotenem überraschen
erwischen:
in der 3. Person Singular: jemand wird von einem meist einschneidenden, unvorhergesehenen oder prägenden Ereignis, für welches das „es“ steht, überrascht
jemanden oder etwas (gerade noch rechtzeitig) erreichen
fangen:
ein Wildtier zur Strecke bringen, zu erlegen
einen zugeworfenen Gegenstand fassen und festhalten
fassen:
aufnehmen können
aufnehmen und verstehen können
festnehmen:
in Gewahrsam nehmen
greifen:
das gewünschte Resultat zeigen
ein Musikinstrument durch Berührung: zum Klingen bringen
hochgehen lassen
hochnehmen (ugs.):
auf den Arm nehmen, sich über jemanden lustig machen, indem man ihn täuscht
über Verbrecher, ungesetzlich Handelnde: verhaften, aus dem Verkehr ziehen
hoppnehmen (ugs.)
hopsnehmen (ugs.)
kaschen (ugs.):
etwas oder jemanden fangen oder gefangen nehmen
kassieren (ugs.):
etwas beenden
etwas gegen seinen Willen hinnehmen
kriegen (ugs.):
bekommen, erhalten
Krieg führen
packen (ugs.):
etwas zusammenlegen, zusammenfalten, wegräumen, in eine gepackte Form (Bündel, Packen, Paket) bringen, zubinden, zusammenkleben, in eine Verpackung tun
jemanden innerlich im übertragenen Sinn stark ergreifen, berühren, fesseln; einen starken Eindruck, ein starkes Gefühl hervorrufen
schnappen (ugs.):
jemanden festnehmen
schnell nach etwas greifen
stellen:
einstellen, etwas justieren
etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
verhaften:
(mit etwas mental auf irgendeine Weise) verbunden
jemanden in Haft, in Gewahrsam nehmen
zu fassen kriegen
(bei / an etwas) Anleihen nehmen (geh., fig.)
(einer Sache) nachempfunden (sein)
(von etwas) inspiriert (sein)
alludieren (geh., bildungssprachlich, lat.)
angelehnt sein (an)
anknüpfen (an):
bei etwas weitermachen, an etwas anschließen, etwas fortsetzen
einen Faden, eine Schnur mit einem Knoten an etwas befestigen
(sich) anlehnen (an):
(etwas Verschließbares) nicht ganz zumachen, ein Stückchen offen lassen
(etwas) leicht schräg irgendwo, an irgendetwas hinstellen
anspielen (auf):
(verdeckt) auf etwas hinweisen; etwas (indirekt) andeuten
den Anfang eines Stücks wiedergeben
(sich) berufen (auf):
besonders/mehr als andere fähig/geeignet für Aufgabe oder Amt
in ein hohes Amt eingesetzt; auch religiös: von göttlicher Instanz/Schicksal für besondere Aufgabe erwählt/gefordert
(sich) beziehen (auf):
durch aufziehende Wolken weniger freundlich werden
eine Sinnverbindung mit etwas haben, herstellen oder nennen
Bezug nehmen (auf)
rekurrieren (auf) (geh.):
österreichisch, schweizerisch, Rechtswesen: Einspruch erheben, Berufung einlegen
sich auf etwas beziehen; Bezug nehmen
(sich) stützen (auf):
auf etwas beruhen, zurückgehen
die Wahrheit oder Richtigkeit von etwas zeigen
verweisen (auf):
auf etwas Anderes aufmerksam machen
eine tadelnde Ansprache halten
zurückgreifen (auf):
bei einer Erzählung auf etwas in der Vergangenheit eingehen
etwas oder jemanden, der/das verfügbar ist, nutzen
(daran) ansetzen:
am Körper an einer bestimmten Stelle angewachsen sein
auf jemanden ansetzen: einen Spieler dazu abstellen, einen gegnerischen Spieler besonders zu bewachen
weiterspinnen (ugs.):
einen Gedanken entwickeln, näher ausführen
nach einer Unterbrechung mit dem Vorgang des Spinnens an Spinnrad oder Spinnmaschine fortfahren
weiterverfolgen:
eine Entwicklung, Veränderung von etwas weiter im Auge behalten
eine Tätigkeit auch künftig fortführen, bestimmten Vorhaben weiterhin seine Aufmerksamkeit widmen
einfließen lassen (fig.)
(mit) hineinnehmen:
in das Innere von etwas mitbringen, nehmen
jemanden oder etwas aufnehmen, in etwas einbeziehen
verbinden (mit):
einen Anrufer am Telefon zu einem Gesprächspartner weiterleiten
mit einer Binde abdecken, mit einem Verband versorgen
(den) Ball aufnehmen (fig.)
(einen Gedanken) weiterführen:
etwas Begonnenes fortsetzen
(erneut) zur Sprache bringen
(etwas) wieder aufnehmen
wieder aufgreifen
(auf etwas) zurückkommen:
auf etwas zurückkommen: etwas wieder aufgreifen
wieder an den Ausgangspunkt kommen

Beispielsätze

  • Sie versteckten sich im Gebüsch, um nicht von der Patrouille aufgegriffen zu werden.

  • Shakespeare hat viele Elemente antiker Komödien aufgegriffen, weiterentwickelt und verfeinert.

  • Wir werden das Problem nicht aufgreifen.

  • Obwohl sich diese Behauptungen jedes Mal als haltlos erwiesen haben, werden sie leider trotzdem immer wieder aufgegriffen.

  • Er hat er einen Satz gesagt, den ich einfach aufgreifen muß.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ab und zu werden sie aufgegriffen, aber nur wenn sie ihnen halbwegs in den Kram passen.

  • All diese Debatten spielten sich auf der Plattform Twitter ab und wurden dann auch mehr oder weniger groß von Zeitungen aufgegriffen.

  • An der amerikanischen Grenze zu Mexiko werden so viele illegal eingewanderte Migranten aufgegriffen wie seit fünf Jahren nicht mehr.

  • Asel C. ist zwei Tage später von der Polizei aufgegriffen worden.

  • Also auch nichts, das von einer politischen Talkshow aufgegriffen und besprochen werden könnte.

  • Auch das Thema der „Überbevölkerung“ wird aufgegriffen.

  • Anfang Februar wurden diese Menschen nördlich der libyschen Küste aufgegriffen.

  • Botschaften, die die deutsche Regierung klarer, als sie es jetzt tut, in der Region streut, würden auch bereitwillig aufgegriffen.

  • Am Freitag wurden erneut mehr als 70 Flüchtlinge in Niederösterreich aufgegriffen, diesmal bei Maria Ellend (Bezirk Bruck an der Leitha).

  • Am Mittwoch hatten Beamte in einem Zug von Hamburg nach Kopenhagen zunächst fünf Männer und eine Frau aus Eritrea aufgegriffen.

  • Andere sinnvolle Forderungen habe sie aufgegriffen; einige davon seien auch im Koalitionsvertrag berücksichtigt worden.

  • Mittlerweile hat 'Bloomberg' die Story aufgegriffen und bestätigt die Microsoft-Pläne.

  • Auch in dem Wissen, dass das gerade die Boulevard-Medien aufgreifen werden.

  • Von den drei 17-jährigen Schweizern, die die Polizei aufgegriffen hatte, war einer ebenfalls verletzt.

  • Die 13-Jährige wurde gegen 0 Uhr 15 in der Märkischen Allee aufgegriffen.

  • Aber sie wurde immer wieder - oftmals erst nach Tagen - im unwegsamen Regenwald von ihren Peinigern aufgegriffen.

  • Überdies debattierten sie darüber, welche Themen sie aufgreifen sollte und welche Artikel gestrichen werden müssten.

  • Spätere Probleme des Zusammenwachsens konnten erst in den nachfolgenden Ausgaben aufgegriffen werden.

  • Die kantigen Formen des alten Wohn- und Atelierhauses werden aufgegriffen, nicht aber dessen auffälligen Rundformen.

  • Die Stadt Erfurt habe die Initiative von Dörig und einigen Gutenberg-Schülern aufgegriffen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­grei­fen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × F, 1 × A, 1 × G, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten F und I mög­lich.

Das Alphagramm von auf­grei­fen lautet: AEEFFGINRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Gos­lar
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Frank­furt
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Gus­tav
  5. Richard
  6. Emil
  7. Ida
  8. Fried­rich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Golf
  5. Romeo
  6. Echo
  7. India
  8. Fox­trot
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

aufgreifen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­grei­fen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ad­res­sie­ren:
etwas ansprechen, etwas aufgreifen, sich mit etwas befassen
auf­mi­schen:
etwas aufgreifen, behandeln
Fan­fic­tion:
Literaturgattung, zu der Werke gehören, die von Fans eines Films, einer Fernsehserie, von Büchern, Computerspielen oder dergleichen geschrieben werden und die die Personen und Welten aufgreifen
Has­tur:
ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts vom Schriftsteller Ambrose Bierce erdachte Gottheit, die später von weiteren Schriftstellern aufgegriffen und unter anderem Teil von H.P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos wurde
nach:
jemandes Zitat aufgreifen; mit Dativ
nach­kar­ten:
eine bereits abgeschlossene Sache, oder Teile von ihr aufgreifen, um daraus Verwertbares dem anderen, gerne auch vor Dritten, als Kritik oder Vorwurf zu präsentieren
Ro­man­vor­la­ge:
Roman, dessen Handlung in einem Film, Theaterstück oder Ähnlichen aufgegriffen und weiterverarbeitet wird
Vor­la­ge:
historisches oder literarisches Thema, das aufgegriffen und weiterverarbeitet wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufgreifen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufgreifen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10712471, 2924999, 2369248, 1833867 & 1803747. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. ots.at, 25.04.2023
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  12. feedsportal.com, 14.06.2012
  13. faz.net, 26.06.2011
  14. feeds.cash.ch, 08.05.2010
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  23. bz, 21.12.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995