affig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈafɪç ]

Silbentrennung

affig

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 19. Jahrhundert zu Affe, aber schon im späten 15. Jahrhundert affisch „affenartig, eitel, albern“

Steigerung (Komparation)

  1. affig (Positiv)
  2. affiger (Komparativ)
  3. am affigsten (Superlativ)

Anderes Wort für af­fig (Synonyme)

(jemandem) zu blöd (ugs.)
albern:
in unpassender und dummer Art lustig
kindisch, in der Situation unangebracht
blöd (ugs.):
eine unerfreuliche Situation beschreibend
nicht sehr intelligent (Person) oder durch mangelndes Nachdenken entstanden
dämlich:
ausgesprochen dumm
flachsinnig (ugs.)
lachhaft
lächerlich:
besonders, in hohem Maße
gering; (ärgerlich) klein
läppisch:
ohne Bedeutung, nicht der Rede wert, sehr gering
unangemessen kindisch, einfach
närrisch:
dumm und gleichzeitig Spaß erregend
dumm, verrückt und seltsam
neckisch:
auf eine witzige Wirkung abzielend, aber im Ergebnis eher lächerlich, kindisch
dauernd zu Scherzen, Spöttereien, Neckereien, Späßen aufgelegt
nicht ernst zu nehmen
pillepalle (ugs.):
einfach; ohne große Mühe zu erledigen; unbedeutend; nicht ernst zu nehmen
putzig (ugs., fig., ironisierend):
Belustigung hervorrufend
Entzücken auslösend
ridikül (geh., veraltend):
veraltend: lächerlich; zum Lachen
unfreiwillig komisch
zum Piepen (ugs.)
zum Schreien (ugs.)
affektiert (geh.):
von einem gekünstelten Verhalten geprägt
gekünstelt
geziert
mit abgespreiztem kleinen Finger (fig.)
pretiös (geh.):
nicht authentisch
preziös (geh.):
nicht authentisch

Weitere mögliche Alternativen für af­fig

äffisch:
(vor allem in der Evolutionsbiologie) auf den Affen bezogen
wie ein Affe
affenähnlich:
einem Affen ähnelnd
affenartig:
an einen Affen erinnernd, wie ein Affe
blasiert:
überheblich oder herablassend
dünkelhaft:
mit Hochmut und Arroganz
dumm:
auf unpassende und kindische Art lustig
mit nachteiligen Folgen, unangenehm, übel
echauffiert
einfältig:
keinen Argwohn zeigend; sich viel gefallen lassend
nicht sehr schlau, nicht besonders klug, geistig ein wenig beschränkt
eingebildet:
etwas, was nur in der eigenen Phantasie existiert, aber nicht in der Wirklichkeit
sich überlegen fühlend; übertrieben stolz auf die eigene Person sein; eigene Eigenschaften, Fähigkeiten oder die soziale Stellung als soviel besser ansehen, dass man es einem anderen auch zeigt
eitel:
ohne Aussicht auf Erfolg; sinnlos und falsch
unflektiert, auch adverbielle Verwendung: (ganz) rein
geckenhaft
manieriert:
bildungssprachlich, abwertend: in einer bestimmten Manier, Art und Weise erstarrt
pseudokünstlerisch
töricht:
besonders seltsam, unsinnig oder ärgerlich wirkend
keinen Argwohn zeigend; nicht besonders schlau, klug
unnatürlich:
nicht natürlich, nicht der Natur entsprechend, nicht in der Art und Weise der Natur

Gegenteil von af­fig (Antonyme)

be­schei­den:
einfach, schlicht und ohne großen Luxus
umgangssprachlich: anstelle von scheiße oder beschissen benutzt, als weniger vulgäre Variante zu verstehen, weil sonst eine Strafe oder Verwarnung drohen kann
cool:
salopp: sich einer ruhigen, beherrschten Aktion oder Art entsprechend verhaltend
sehr positiv, gut, der Idealvorstellung entsprechend (vor allem im jugendlichen Sprachgebrauch)
echt:
aufrichtig, wahr
ohne Steigerung: typisch
ernst­haft:
aufrichtig, tatsächlich
eindringlich, gewichtig
fisch­ar­tig:
wie ein Fisch geartet, aussehend oder wirkend
ge­las­sen:
ruhig – meist trotz nervöser Atmosphäre; nicht beeindruckt
ge­rad­li­nig:
das Wesen und den Charakter eines Menschen beschreibend: ein ehrlicher, direkter Mensch, ohne Umschweife
die Karriere eines Menschen beschreibend: Berufe ergreifen, die alle auf einer gleichen Ausbildung beruhen oder in einem ähnlichen Fachgebiet liegen
kat­zen­ar­tig:
einer Katze ähnelnd, an eine Katze erinnernd
mensch­lich:
dem Menschen zugehörig, (wie) ein Mensch seiend
menschliche Charakterzüge besitzend (oft in Verbindung gebracht mit gütig oder sozial)
na­tür­lich:
im Sinne von einfach, ungezwungen
im Sinne von selbstverständlich, klar
pflanz­lich:
aus Pflanzen hergestellt, gewonnen
in der Art und Weise einer Pflanze, sich auf eine Pflanze beziehend
schlicht:
einfach gehalten, nicht sehr aufwändig gestaltet
se­ri­ös:
ernst zu nehmen (handlungsbezogen)
ernst, würdig (personenbezogen)
überlegt
ver­nünf­tig:
gut oder angemessen handelnd, einsichtig sein und somit die Konsequenzen einer Handlung beachtend
gut, vollwertig
wahr­haft:
wirklich, tatsächlich, unzweifelhaft
wei­se:
reich an Wissen und Lebenserfahrung
von viel Wissen und Lebenserfahrung zeugend

Redensarten & Redewendungen

  • einfach nur affig
  • ganz schön affig

Beispielsätze

  • Ihr benehmt euch alle affig.

  • Sein affektiertes, affiges Auftreten stößt mich ab.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Zur Soundbeschreibung fallen einem bei elektronischer Musik hin und wieder dann doch nur etwas affige Adjektive ein.

  • Wer sollte 3 Millionen Dollar für den Besitz einer affigen Grafik bezahlen?

  • Das Buch ist auch entstanden wegen der affigen Fragen, die ich mir oft anhören musste.

  • Ohne das affige Monogramm hätte der Anzug stilvoller gewirkt.

  • Bei jedem anderen Krimiautor sähe das affig aus.

  • Ganz schön affig, der eine wie der andereBitte nicht nach Dresden schicken, den einen nicht und den anderen auch nicht.

  • Das ist mir viel zu affig.

  • Das ist ja total affig.

  • Dass es Autogrammkarten von mir gibt, find' ich affig, bei acht Anfragen jährlich.

  • "Maischberger" ist, dem blöden Titel und affigen Star-Vorspann zum Trotz, ein Gewinn für die seriöse Fernsehlandschaft.

  • Sie muß nicht affig "jedem Zeitgeist hinterherlaufen"; aber mit offenen Fenstern zum Leben war seit eh eine gute Adresse.

  • Katja Witte, eine der Veranstalterinnen: "Dabei wäre es affig, uns mit Jungen messen zu wollen.

Häufige Wortkombinationen

  • absolut, auch, bisschen, derart, echt, eher, einfach, etwas, extrem, genauso, irgendwie, keinesfalls, nicht, nur, reichlich, relativ, recht, richtig, schon, sehr, sowieso, total, trotzdem, völlig, wenig, wirklich, ziemlich, zu affig
  • affig aussehen, bezeichnen, klingen
  • affig wirken
  • etwas affig finden
  • sich affig aufführen, anstellen, glotzen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv af­fig be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 1 × A, 1 × G & 1 × I

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × G

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten F mög­lich.

Das Alphagramm von af­fig lautet: AFFGI

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Frank­furt
  3. Frank­furt
  4. Ingel­heim
  5. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Fried­rich
  3. Fried­rich
  4. Ida
  5. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Fox­trot
  3. Fox­trot
  4. India
  5. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

affig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort af­fig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Einfach affig (Film, 1989)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: affig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: affig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2634100 & 1290733. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. nd-aktuell.de, 25.05.2023
  3. nzz.ch, 16.03.2022
  4. idowa.de, 16.10.2019
  5. laut.de, 22.04.2013
  6. faz.net, 17.09.2011
  7. stock-world.de, 27.03.2010
  8. stern.de, 27.06.2009
  9. spiegel.de, 28.11.2008
  10. mainpost.de, 07.12.2007
  11. Tagesspiegel 2000
  12. Berliner Zeitung 1996
  13. Berliner Zeitung 1995