abbekommen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapbəˌkɔmən ]

Silbentrennung

abbekommen

Begriffsursprung

Zusammensetzung von Präfix ab- und bekommen.

Konjugation

  • Präsens: bekomme ab, du bekommst ab, er/sie/es bekommt ab
  • Präteritum: ich be­kam ab
  • Konjunktiv II: ich bekäme ab
  • Imperativ: bekomm ab! / bekomme ab! (Einzahl), bekommt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­be­kom­men
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­be­kom­men (Synonyme)

(jemandem) zuteil werden (geh.)
bedacht werden (mit) (geh.)
bekommen:
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
beziehen:
durch aufziehende Wolken weniger freundlich werden
eine Sinnverbindung mit etwas haben, herstellen oder nennen
(jemanden) ereilen (geh., literarisch):
jemanden auf unangenehme Weise einholen/erreichen/überraschen
erhalten:
etwas bekommen, empfangen
etwas bewahren
erlangen (geh.):
in Besitz nehmen, habhaft werden, erreichen
kriegen (ugs.):
bekommen, erhalten
Krieg führen
(jemandem) zugehen (geh.):
in die Richtung von jemandem oder etwas gehen
nur unpersönlich, „es geht … zu“: geschehen, vor sich gehen
abkriegen (ugs.)
entfernt werden können
gelöst bekommen
gelöst kriegen (ugs.)
losbekommen
loskriegen (ugs.)
wegkriegen (ugs.)
abfärben (auf) (fig.):
intransitiv, übertragen: jemanden oder etwas meist negativ beeinflussen
seine eigene Farbe verlieren oder an ein anderes Objekt abgeben, so dass dieses diese Farbe annimmt
(etwas) erben (von) (fig.):
eine Veranlagung, Begabung oder Ähnliches von den Vorfahren mitbekommen
etwas (Gebrauchtes) von jemandem geschenkt bekommen
(etwas) haben (von) (ugs.):
(eine Sache kann) etwas enthalten
an etwas teilnehmen
(etwas) übernehmen (von):
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen
(sich) übertragen (auf):
ein Wort nicht im ursprünglichen Sinne verwendet
gebraucht, wiederverkauft
(etwas) abhaben können (von) (ugs., variabel)
sein Teil bekommen
seinen Teil bekommen
einstecken müssen (ugs.)
kassieren:
etwas beenden
etwas gegen seinen Willen hinnehmen
(et)was abbekommen (ugs.)
(et)was abgekriegen (negativ)
beschädigt werden
betroffen sein (von)
in Mitleidenschaft gezogen werden
Schaden davontragen
Schäden erleiden
zu Schaden kommen
(einer Sache) ausgesetzt sein (Strahlung, Regen …)
(einer Sache) schutzlos ausgeliefert sein
(ewas) über sich ergehen lassen müssen (fig.)
(mit Glück) noch bekommen (ugs.)
an Land ziehen (ugs., salopp)
(knappes Angebot) ergattern (Hauptform):
sich etwas Rares mit List und Tücke, Ausdauer oder Glück verschaffen
(noch) erhaschen (poetisch, regional):
etwas durch das Sehen oder Hören aufnehmen, das nur kurz und ganz undeutlich zu sehen oder hören ist
etwas, das sich schnell rührt, einfangen und festhalten
erwischen (ugs.):
in der 3. Person Singular: jemand wird von einem meist einschneidenden, unvorhergesehenen oder prägenden Ereignis, für welches das „es“ steht, überrascht
jemanden oder etwas (gerade noch rechtzeitig) erreichen
(sich) krallen (derb, salopp):
die Finger oder Ähnliches mithilfe der Krallen oder Fingernägel in etwas hineinbohren
die Hände/Finger krümmen, zu Krallen formen
(sich) schnappen (ugs., salopp):
jemanden festnehmen
schnell nach etwas greifen
abziehen (Bauteil im Maschinenbau):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
ausbauen:
ein Teil aus einer Maschine, einer technischen Anlage herausnehmen
etwas planmäßig vergrößern, erweitern
(mit einem Abzieher = Spezialwerkzeug) herausziehen:
aus einem Ort (dauerhaft) ins Umfeld ziehen
einen Auszug aus einem Text anfertigen
herunternehmen:
einen Wert (normalerweise: der eine Belastung ausdrückt) senken
etwas, das sich höher befindet, von oben nach unten bewegen (meist ein Transport mit der Hand)
lösen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
rausnehmen (ugs.)
rausziehen (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für ab­be­kom­men

abhaben
empfangen:
Ankommenden begrüßen oder aufnehmen
etwas bekommen
mitkriegen:
für einen Weg oder Lebensabschnitt erhalten
Geschehnisse der Umwelt richtig einordnen

Beispielsätze

  • Bei diesem Wetter werden wir wohl etwas Regen abbekommen.

  • Er bekommt den Deckel nicht ab.

  • Er bekam auch einen Teil der Beute ab.

  • Es gibt Menschen, die Korruption hassen, weil sie selbst nichts davon abbekommen haben.

  • Die Motorhaube hat eine Delle abbekommen.

  • Ich war mal ein Abenteurer wie du, aber dann habe ich einen Pfeil ins Knie abbekommen.

  • Du warst nicht die einzige, die eine Verletzung abbekommen hat.

  • Du warst nicht der einzige, der eine Verletzung abbekommen hat.

  • Ich habe Schläge abbekommen.

  • Tom hat offenbar nicht genügend Nestwäre abbekommen.

  • Der Haushalt der Europäischen Union ist wie ein Kuchen, von dem alle etwas abbekommen wollen.

  • Sogar Marias Hamster hat ein Stück vom Kuchen abbekommen.

  • Sie hat keinen Mann abbekommen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei hätte er leichte Schürfwunden abbekommen und seine Uhr sei zerbrochen.

  • Bis auf kleinere Spuren wie ein verzogenes Rolltor hat es nichts abbekommen.

  • Auch der soll kaum Niederschlag abbekommen.

  • Äußerlich hat der Fuchs wenig abbekommen.

  • Auch das Gehirn kann etwas abbekommen, wie tierexperimentelle Studien zeigen.

  • Ahmad selbst hat bislang keine Schläge abbekommen, wie er sagt, aber einige seiner Freunde.

  • Allerdings werden die Anbieter von aktiv gemanagten Portfolios nur einen geringeren Teil von dem größeren Kuchen abbekommen.

  • Allein sein Schädel hatte zuvor mindestens zwei schwere Schläge abbekommen.

  • Es zwingt dich auch niemand dazu wenn du keinen kostenlosen Code abbekommen hast und es dir dein Geld nicht wert ist dann lass es einfach.

  • Auch die örtlichen Dienstleister sollen ein Stück vom Kuchen abbekommen.

  • Auch der graue Koffer hat keinen Kratzer abbekommen.

  • Möglicherweise könnten die privaten Anleger daher beim anstehenden Börsengang am Ende mehr Aktien abbekommen als zuvor geplant.

  • Dazu hat auch der Knochen am Gelenk etwas abbekommen.

  • Ich habe beim letzten WM-Spiel gegen Uruguay einen Schlag abbekommen und noch Probleme mit dem Ischiasnerv, so der Nationalspieler.

  • Das in dieser Rede auch die Banker etwas abbekommen haben, ist sicher abgestimmt und ringt denen nur ein breites Grinsen ab.

Häufige Wortkombinationen

  • den Fleck abbekommen, den Deckel nicht abbekommen
  • einen Schlag abbekommen, einen Stoß abbekommen
  • viel abbekommen, seinen Teil abbekommen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ab­be­kom­men be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × B, 2 × E, 2 × M, 1 × A, 1 × K, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × B, 2 × M, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten B, ers­ten E und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von ab­be­kom­men lautet: ABBEEKMMNO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Köln
  6. Offen­bach
  7. Mün­chen
  8. Mün­chen
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Berta
  4. Emil
  5. Kauf­mann
  6. Otto
  7. Martha
  8. Martha
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Kilo
  6. Oscar
  7. Mike
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

abbekommen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­be­kom­men kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ver­ölen:
(zu viel) vom Schmierstoff Öl abbekommen, ölig werden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abbekommen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abbekommen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11928279, 10770294, 10548021, 7838584, 7838582, 5102202, 4310416, 3408424, 3408408 & 1545727. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 16.03.2023
  2. kreiszeitung.de, 25.08.2022
  3. hersfelder-zeitung.de, 22.03.2021
  4. bild.de, 07.09.2020
  5. aerzteblatt.de, 02.01.2019
  6. spiegel.de, 27.01.2018
  7. derstandard.at, 12.11.2017
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  11. pinneberger-tageblatt.de, 27.03.2013
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  16. feedsportal.com, 23.05.2008
  17. fr-online.de, 11.10.2007
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  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995