Zahlungsunfähigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈt͡saːlʊŋsˌʔʊnfɛːɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Zahlungsunhigkeit

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft, seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen zu können.

Begriffsursprung

Ableitung zu zahlungsunfähig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Zahlungsunfähigkeit
Genitivdie Zahlungsunfähigkeit
Dativder Zahlungsunfähigkeit
Akkusativdie Zahlungsunfähigkeit

Anderes Wort für Zah­lungs­un­fä­hig­keit (Synonyme)

Aus (ugs.):
(unglückliches) Ende
Bereich außerhalb einer Spielbegrenzung
Bankrott:
Unfähigkeit, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, finanzieller Zusammenbruch
Bankrottfall
Illiquidität (fachspr.):
Tatsache, dass (zur Zeit) kein Geld (keine liquiden Mittel) zum Bedienen/Bezahlen von Forderungen/Rechnungen vorhanden ist
Insolvenz:
Konsequenz der Zahlungsunfähigkeit
Konkurs:
finanzielle Lage der Zahlungsunfähigkeit bei einem Betrieb, einer Firma, einem Konzern
Konkursfall
Pleite (ugs.):
salopp: (unvorhergesehen, überraschend) enttäuschender, negativer Ausgang einer Unternehmung oder Ähnlichem
salopp: Unfähigkeit, die Kosten für finanzielle Verpflichtungen zu bestreiten
Ruin:
Zustand des vollständigen finanziellen, gesundheitlichen oder moralischen Zusammenbruchs
Zahlungseinstellung:
die Einstellung von regelmäßig zu leistenden Zahlungen

Gegenteil von Zah­lungs­un­fä­hig­keit (Antonyme)

Sol­venz:
Zahlungsfähigkeit, Fähigkeit den laufenden Verpflichtungen im Geschäftsverkehr nachzukommen
Zah­lungs­fä­hig­keit:
die Fähigkeit eines Schuldners, Außenstände begleichen zu können

Beispielsätze

  • Bei Zahlungsunfähigkeit muss man in die Insolvenz gehen.

  • Im Falle der Zahlungsunfähigkeit wird ein Insolvenzverwalter mit dem Abwickeln des Unternehmens beauftragt.

  • Nur durch sofortiges energisches Eingreifen in die Mechanismen des Marktes kann eine Zahlungsunfähigkeit des Staates vermieden werden.

  • Eine Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung konnte nur durch die anteilige Verlustübernahme der Gesellschafter abgewendet werden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ändere sich die Situation nicht, könnten bundesweit 40 Prozent der Häuser von Zahlungsunfähigkeit bedroht sein.

  • Die Albertina hat Glück: Sie steht im Besitz der Republik und muss sich damit um Zahlungsunfähigkeit keine Sorgen machen.

  • Demnach drohe jedem sechsten Betrieb bereits ab November die Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit.

  • Via Bus ist eine Tochter der britischen Metropolitan European Transport Deutschland, die Anfang August Zahlungsunfähigkeit meldete.

  • Die Gefahr von Zahlungsunfähigkeit, Verschuldung und Obdachlosigkeit dürfte geringer werden.

  • Bereits am Freitag hatte der US-Kongress die Regierung mit einem ungewöhnlichen Schritt vorübergehend vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt.

  • Damit wurde die Regierung budgettechnisch handlungsunfähig, theoretisch drohte die Zahlungsunfähigkeit am Anleihenmarkt.

  • Ansteckungsgefahr ist zentraler Streitpunkt Ohne eine ESM-Hilfe sei eine Zahlungsunfähigkeit des griechischen Staates "sehr sicher".

  • Boehner sagte zwar: "Niemand will wegen unserer Schulden in Zahlungsunfähigkeit geraten."

  • Ansonsten droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit.

  • Das Unternehmen hatte Mitte Juni wegen möglicher Zahlungsunfähigkeit ein Insolvenzverfahren eingeleitet.

  • Auch vier Tage vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit der weltgrössten Volkswirtschaft ist keine Einigung in dem erbitterten Ringen in Sicht.

  • Bürgermeister Wolfgang Krakow, der gestern von der Zahlungsunfähigkeit der BWG informiert wurde, zeigte sich wenig überrascht.

  • Berlin - Die rechtsextreme NPD steht nach einem «Spiegel»- Bericht vor der Zahlungsunfähigkeit.

  • Das Unternehmen wird wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eine Plan-Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen.

  • Es liegt nahe, Zahlungsunfähigkeit zu vermuten.

  • Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit sei Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt worden.

  • Vor der Zahlungsunfähigkeit Ende 2001 hatte Argentinien Anleihen mit Laufzeiten von bis zu 15 Jahren emittiert.

  • Die "Huma" geriet 1999/2000 an den Rand der Zahlungsunfähigkeit.

  • Grund für die Zahlungsunfähigkeit der AG sind Umsatzrückgänge durch Konjunkturschwäche und Hühnerpest.

  • Insgesamt 354 Firmen meldeten ihre Zahlungsunfähigkeit.

  • Das Internet-Unternehmen Netembassy hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.

  • Der SED-Planungschef Gerhard Schürer prognostizierte im Mai 1989 intern die Zahlungsunfähigkeit der DDR für 1991.

  • Vor der Zahlungsunfähigkeit steht auch Liga-Konkurrent Lok Altmark Stenda, den kurzfristige Verbindlichkeiten von 500 000 Mark drücken.

  • In den alten Bundesländern führten Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung zu 24 224 Konkursen, darunter 19 359 gegen Unternehmen.

  • Ein schneller Tod der Kirch-Gruppe wegen Zahlungsunfähigkeit steht nicht zu erwarten.

  • Absolute Zahlungsunfähigkeit, ein Konzernverlust von über einer Mrd. DM und ein mittelfristiger Liquiditätsbedarf von 2 Mrd. DM.

  • Mit dem sächsischen Heynitz wurde in der Zwischenzeit bereits die zweite Ostkommune wegen Zahlungsunfähigkeit unter Kuratel gestellt.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Zah­lungs­un­fä­hig­keit be­steht aus 19 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × H, 2 × I, 2 × N, 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × E, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × I, 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × H, 2 × N, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × T, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten H, S, zwei­ten N, Ä und zwei­ten G mög­lich.

Das Alphagramm von Zah­lungs­un­fä­hig­keit lautet: AÄEFGGHHIIKLNNSTUUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Aachen
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Unna
  6. Nürn­berg
  7. Gos­lar
  8. Salz­wedel
  9. Unna
  10. Nürn­berg
  11. Frank­furt
  12. Umlaut-Aachen
  13. Ham­burg
  14. Ingel­heim
  15. Gos­lar
  16. Köln
  17. Essen
  18. Ingel­heim
  19. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Anton
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Ulrich
  6. Nord­pol
  7. Gus­tav
  8. Samuel
  9. Ulrich
  10. Nord­pol
  11. Fried­rich
  12. Ärger
  13. Hein­reich
  14. Ida
  15. Gus­tav
  16. Kauf­mann
  17. Emil
  18. Ida
  19. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Alfa
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Uni­form
  6. Novem­ber
  7. Golf
  8. Sierra
  9. Uni­form
  10. Novem­ber
  11. Fox­trot
  12. Alfa
  13. Echo
  14. Hotel
  15. India
  16. Golf
  17. Kilo
  18. Echo
  19. India
  20. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  13. ▄ ▄ ▄ ▄
  14. ▄ ▄
  15. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  16. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  17. ▄ ▄
  18. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 37 Punkte für das Wort.

Zahlungsunfähigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Zah­lungs­un­fä­hig­keit kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ban­ken­ret­tung:
staatliche Maßnahmen, die überschuldete Kreditinstitute (= Banken) vor der Pleite, d.h. der Zahlungsunfähigkeit, bewahren
ein­bring­lich:
speziell, nicht steigerbar, häufig verneint: (von einem Kredit oder Ähnlichem:) so beschaffen, dass die Rückzahlung tatsächlich durchgesetzt werden kann [und zum Beispiel nicht an der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners scheitert]; (von einem auf die Erbringung einer Leistung – meist: Zahlung – gerichteten Anspruch:) tatsächlich durchsetzbar
In­sol­venz­an­trag:
Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei Zahlungsunfähigkeit eines Schuldners
plei­te­ge­hen:
in die Zahlungsunfähigkeit geraten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Zahlungsunfähigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Zahlungsunfähigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10588693, 4777763 & 3388829. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. aerzteblatt.de, 14.09.2022
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  5. taz.de, 29.03.2018
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  10. finanzen.net, 05.01.2013
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  19. Neues Deutschland, 17.04.2004
  20. f-r.de, 21.06.2003
  21. daily, 14.03.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. Junge Freiheit 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Welt 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Welt 1996
  28. Die Zeit 1995