Verwesung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈveːzʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Verwesung
Mehrzahl:Verwesungen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs verwesen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

  • Spätmittelhochdeutsch verwesung „Untergang, Verfall“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Verwesungdie Verwesungen
Genitivdie Verwesungder Verwesungen
Dativder Verwesungden Verwesungen
Akkusativdie Verwesungdie Verwesungen

Anderes Wort für Ver­we­sung (Synonyme)

Auflösung:
Anzahl der Bildpunkte (Pixel) pro Zeile und Spalte (bzw. deren Dichte) eines Bildschirms
Beendigung einer tonalen Spannung und/oder das Aufheben eines Vorzeichens
Fäule:
Vorgang, in dem ein biologischer Stoff, beispielsweise Blätter, Früchte, ganze Bäume oder (veraltet) Tier- oder Menschenkörper durch den Befall mit Mikroorganismen, wie Pilzen, Bakterien, Protozoen und anderen Destruenten zersetzt wird
Fäulnis:
Vorgang oder Zustand, in dem etwas verfault; sich zersetzt
Gärung:
Abbauprozesse organischer Verbindungen, der mit oder ohne Sauerstoffzufuhr ablaufen kann
übertragen, bezogen auf Länder, Völker, Staaten, politische Gruppen: innere Veränderung, bei der Aufruhr oder sonstige Gefahr droht
Moder:
aufgeweichte Erde
Ergebnis eines Fäulnisprozesses
Putrefaktion (lat.)
Putreszenz (lat.)
Verfall:
allmähliche Zerstörung von Gebäuden oder Gegenständen (aufgrund des Alters, mangelnder Pflege, …)
Einzug von Vermögenswerten als Folge einer strafbaren Handlung
Verrottung
Zerfall:
das Zerfallen; allmähliche Auflösung in die Bestandteile
das Zugrundegehen, der Untergang (einer Gesellschaft oder Gesellschaftsordnung)
Zersetzung:
Geheimpolizeiliche Arbeitstechnik zur Bekämpfung vermeintlicher und tatsächlicher politischer Gegner
Strategische Maßnahme aus der psychologischen Kriegsführung, um die Kampfmoral gegnerischer Soldaten zu schwächen

Sinnverwandte Wörter

Dis­si­mi­la­ti­on:
Biologie: Abbau eines Energiespeichers in einem Organismus
Linguistik/Phonetik: Veränderung zweier oder mehrerer ähnlicher Laute innerhalb eines Wortes so, dass sie sich unähnlicher werden
Mineralstoffwechsel

Beispielsätze

  • Aas beginnt bereits nach kurzer Zeit zu verwesen und geht somit in Verwesung über.

  • Im Keller fanden sich Kinderleichen in verschiedenen Stadien der Verwesung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Regen und Hitze haben der Verwesung zugetragen.

  • Sogar das Gesicht sei bereits aufgequollen gewesen, die Verwesung weit fortgeschritten.

  • Die Todesursache konnte wegen der fortgeschrittenen Verwesung der Leiche nicht mehr eindeutig geklärt werden.

  • Damit die Verwesung überdeckt werden konnte.

  • Eine eindeutige Identifizierung der Leiche sei wegen der Verwesung zunächst nicht möglich gewesen.

  • Aufgrund der starken Verwesung der Leiche sollen eine DNA-Analyse und das Zahnbild letzte Gewissheit über die Identität des Toten liefern.

  • Daran schließt sich übergangslos die Verwesung an, bei der die Weichteilreste zerfallen bis nur noch das Skelett übrig bleibt.

  • Am 9. August 1976 wurde seine schon in Verwesung übergegangene Leiche in einem Stahlfaß gefunden.

  • Es war ein heißer, staubiger Gestank von Verwesung, Müll und Urin in den Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince.

  • Er sieht gar nicht so unappetitlich aus, stinkt aber erbärmlich nach Verwesung.

  • Dennoch trotzen seit Jahrtausenden die sterblichen Überreste mancher Menschen der Verwesung.

  • Denn momentan ist die mobile Kühlanlage defekt, bei sommerlichen Temperaturen würden Leichen dort in die Verwesung übergehen.

  • Als die Plane vom Körper entfernt wurde, roch es stark nach Verwesung.

  • Es riecht nach Verwesung.

  • Wenn sie blühen im Farbenspiel, in Rosa, Gelb und Rot denkt man an vieles, aber nicht an Verwesung und Zerfall.

  • Maiglöckchen rochen nach Verwesung, es war der 16. April 1945.

  • Durch die Verwesung hätten sich so lange DNS-Schnipsel, wie sie Ivanow benutzt habe, längst zersetzen müssen.

  • Es riecht nach Verwesung, aber die Feuerwehr greift nicht ein, steht einfach daneben.

  • Dort leben die Ärmsten der Armen der Stadt, dort türmen sich die Müllberge und verbreiten einen beißenden Geruch von Tod und Verwesung.

  • Eine Gefahr gehe höchstens von den Schimmelpilzen aus, die sich im Laufe der Verwesung auf der Leiche bilden.

Wortbildungen

  • Verwesungsdauer
  • Verwesungsduft
  • Verwesungsdunst
  • Verwesungserscheinung
  • Verwesungsfähigkeit
  • Ver­we­sungs­ge­ruch
  • Verwesungsgrau
  • Verwesungsgreuel
  • Verwesungsgruft
  • Verwesungsluft
  • Verwesungsmoral
  • Verwesungspilz
  • Verwesungsprodukt
  • Verwesungsprozedur
  • Verwesungsprozeß
  • Verwesungsrest
  • Verwesungsstaub
  • Verwesungsstoff
  • Verwesungszustand
  • Verwsungsort

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ver­we­sung?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ver­we­sung be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × U, 1 × V & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × V, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem R und zwei­ten E mög­lich. Im Plu­ral Ver­we­sun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Ver­we­sung lautet: EEGNRSUVW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Salz­wedel
  7. Unna
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Samuel
  7. Ulrich
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. Sierra
  7. Uni­form
  8. Novem­ber
  9. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Ver­we­sung (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Ver­we­sun­gen (Plural).

Verwesung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ver­we­sung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ein­bal­sa­mie­ren:
durch Entfernung der Körperflüssigkeiten und von Organen sowie den Einsatz von Chemikalien einen Leichnam vor Verwesung schützen
Ka­da­ver:
toter, in Verwesung begriffener Tierkörper
Lei­chen­ge­stank:
übler, ekelerregender Geruch, der durch eine Leiche im Zustand der Verwesung verursacht wird
Mu­mie:
toter Körper, der durch Einbalsamierung oder natürliche Gegebenheiten vor Verwesung geschützt ist
mu­mi­fi­zie­ren:
einen Organismus (nach dessen Tod) durch das Entfernen von Körperflüssigkeiten und Organen sowie den Einfluss von Chemikalien vor der Verwesung schützen
Pfer­de­ka­da­ver:
toter, in Verwesung begriffener Körper eines Pferdes
Ver­we­sungs­ge­ruch:
Wahrnehmung von Geruch nach Verwesung in der Umgebungsluft, an sich selbst oder an organischen Materialien; durch das Geruchsorgan wahrgenommene markante Ausdünstung
Wal­ka­da­ver:
toter, in Verwesung begriffener Körper eines Wales

Buchtitel

  • Verwesung Simon Beckett | ISBN: 978-3-49924-866-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Verwesung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Verwesung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10751718. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. wochenblatt.cc, 19.02.2023
  3. krone.at, 12.05.2023
  4. salzburg24.at, 16.04.2018
  5. rhein-zeitung.de, 01.01.2017
  6. t-online.de, 09.10.2017
  7. kleinezeitung.at, 31.12.2015
  8. feedproxy.google.com, 27.07.2015
  9. jungewelt.de, 22.11.2013
  10. lr-online.de, 16.02.2010
  11. nachrichten.de, 02.02.2010
  12. goettinger-tageblatt.de, 16.11.2009
  13. szon.de, 29.03.2007
  14. berlinonline.de, 20.01.2006
  15. welt.de, 20.11.2006
  16. fr-aktuell.de, 13.05.2005
  17. spiegel.de, 30.03.2005
  18. archiv.tagesspiegel.de, 06.02.2004
  19. abendblatt.de, 29.12.2004
  20. welt.de, 10.10.2003
  21. welt.de, 28.07.2003
  22. Die Welt 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Die Zeit (26/2000)
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1995
  29. Süddeutsche Zeitung 1995