Unmensch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnˌmɛnʃ ]

Silbentrennung

Einzahl:Unmensch
Mehrzahl:Unmenschen

Definition bzw. Bedeutung

Jemand, der unmenschlich ist oder sich unmenschlich verhält.

Begriffsursprung

Ableitung zu dem Substantiv Mensch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Unmenschdie Unmenschen
Genitivdes Unmenschender Unmenschen
Dativdem Unmenschenden Unmenschen
Akkusativden Unmenschendie Unmenschen

Anderes Wort für Un­mensch (Synonyme)

Bestie:
abwertend: schreckliche, grässliche Person
ein wildes und gefährliches Tier
Bestie in Menschengestalt
Bluthund:
auf Menschen dressierte Hunde, meist Doggen; insbesondere von den Spaniern nach der Entdeckung Amerikas gegen die Bewohner dort eingesetzt
die Hunderasse Bloodhound
Monster (ugs.):
Beleidigung eines Tieres oder eines Menschen: Ungeheuer
Fabelwesen, das sich durch Größe, Stärke, aber auch Hässlichkeit auszeichnet
Satan (fig.):
ohne Plural; theologisch: der Gegenspieler Gottes, der Teufel, der Versucher
umgangssprachlich abwertend; oft als Schimpfwort: boshafte Person
Scheusal:
ekelerregende, abstoßende Person
schreckliches Tier, Ungeheuer, Bestie
Teufel (fig.):
böser Mensch
böses Geisterwesen
Ungeheuer:
böser oder hässlicher Mensch, böses oder hässliches Tier
großes, beängstigendes Fabelwesen
Unhold (dichterisch):
jemand, der sexuell belästigt oder auch ein schweres Sexualverbrechen begeht
Mensch, der moralisch verwerfliche Dinge tut oder rohe Gewalt ausübt

Redensarten & Redewendungen

  • kein Unmensch sein

Beispielsätze

  • Tom ist ein Unmensch.

  • Ich bin kein Unmensch.

  • Was uns aber eigentlich zu Bewusstsein kommen sollte und schon lange vorher hätte kommen sollen, ist das, dass wir als Übermenschen Unmenschen geworden sind.

  • Auch Gendarmen sind keine Unmenschen.

  • Unmenschen gibt es, aber keine Untiere.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Da ist er also wieder, der titelt damals: „Schumacher, Beruf: Unmensch!

  • Denn die Verrohung der Sprache, die aus Andersdenkenden Unmenschen machte, die es niederzuschreien galt, führte geradewegs in den Terror.

  • Für die Sicherheitsorgane sind wir Unmenschen.

  • Die »Highlights« von den Unmenschen waren zum Beispiel: Ich bekam Jobvorschläge für Berufe, für die ich absolut nicht geeignet war.

  • Passend zu seinem herzlich gütigen Lächeln ließ er wissen: "Das war falsch, das war nicht okay, aber ich bin kein Unmensch."

  • Christiane Binder ist Lifestyle-Expertin, isst ab und zu Fleisch, lässt sich aber nicht gern als Unmensch abqualifizieren.

  • Wer sind die schwarzen Herzen / Unmenschen unter uns, die es so böse mit uns meinen?

  • Aber nicht nur, wir sind ja keine Unmenschen.

  • Ich frage mich, ob diese Unmenschen von Boko Haram jemals m Koran gelesen haben.

  • Diese Masse Unmensch zeigt sich in den zweieinviertel Stunden immer rabiater und blutrünstiger.

  • Ich bin schließlich kein Unmensch.

  • Natürlich, ein Journalist muss doch kein Unmensch sein.

  • Doch es gibt Böse und Böse, Unmenschen und solche, die wir eigentlich selber gerne wären, weil wir dann ehrlicher sein könnten.

  • Wenn wir das versuchen, werden wir von den Medien als Unmenschen dargestellt.

  • Er ist geradlinig, korrekt, kein Unmensch.

  • Und daß Kritiker ihn als Unmensch bezeichnet haben ist eine generalisierte Unterstellung.

  • Sie müssen als Unmenschen verurteilt werden, die nicht bloß eine hilflose Frau, sondern das ganze Volk angegriffen haben.

  • Manchmal konnte man auch nicht ganz sicher sein: Saddam verketzerte er 1991 etwa als "Unmenschen", weil er in Kuwait eingefallen war.

  • Hitler machte seine Gegner zu Unmenschen, um sie vernichten zu können.

  • Und wer einem Pils keine sieben Minuten gönnt, ist ein Unmensch.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Un­mensch be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × M, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich. Im Plu­ral Un­men­schen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Un­mensch lautet: CEHMNNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Mün­chen
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Salz­wedel
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Martha
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Samuel
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Mike
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Sierra
  7. Char­lie
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Un­mensch (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Un­men­schen (Plural).

Unmensch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­mensch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unmensch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unmensch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11134179, 7457148, 2846036, 1385046 & 1297008. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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