Untermensch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊntɐmɛnʃ ]

Silbentrennung

Einzahl:Untermensch
Mehrzahl:Untermenschen

Definition bzw. Bedeutung

  • Bezeichnung von Rassisten für einen von ihnen als „rassisch minderwertig“ verachteten Menschen

  • Philosophie: von Friedrich Nietzsche inspirierter Begriff für einen Menschen ohne Selbstbewusstsein, der sich von anderen Menschen bevormunden und unterdrücken lässt; das Gegenstück zum Übermensch.

Begriffsursprung

Ableitung von Mensch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) unter-.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Untermenschdie Untermenschen
Genitivdes Untermenschender Untermenschen
Dativdem Untermenschenden Untermenschen
Akkusativden Untermenschendie Untermenschen

Anderes Wort für Un­ter­mensch (Synonyme)

Höhlenmensch (abwertend, fig.):
Vertreter der prähistorischen, in Höhlen lebenden Menschen
Neandertaler (beleidigend) (abwertend, fig.):
ausgestorbener Verwandter des heutigen Menschen aus der Gattung Homo

Gegenteil von Un­ter­mensch (Antonyme)

Her­ren­mensch:
besonders im Nationalsozialismus verwendet: Mitglied der Herrenrasse; ein als rassisch höherwertig betrachteter Mensch
ein selbstbewusster Mensch, der nach der Macht strebt und sich nicht bevormunden lässt
Über­mensch:
Philosophie: idealer Mensch, der geistig über gewöhnliche Menschen hinausgewachsen und zum Herrschen bestimmt ist

Beispielsätze

  • In der Ideologie des Nationalsozialismus wurden Menschen, die nicht Arier waren, Untermenschen genannt.

  • Der Philosoph Nietzsche entwickelte im 19. Jahrhundert ein Konzept des Übermenschen, woraus sich das Pendant, der Untermensch ableitete.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dagegen stellt jeder Versuch, Menschen als „Untermenschen“ zu kategorisieren, diese Personengruppen außerhalb der Rechtsordnung.

  • Auch der Führer war sich sicher, diese „Untermenschen“ ruck-zuck zu besiegen.

  • FP-Funktionärin nennt Flüchtlinge “Untermenschen”

  • Schwarz farbige werden in Russland nicht für Untermenschen gehalten.

  • Es gab ja genug dieser Untermenschen.

  • Die Iraker würden von US-Kampftruppen als "Untermenschen" behandelt.

  • Jetzt wusste jeder: Die Deutschen würden alles daransetzen, eine erneute Niederlage gegen die "Untermenschen" zu vermeiden.

  • Alle Farbigen gelten als "Untermenschen".

  • Freundschaft mit den Untermenschen?

  • Schwarze Südafrikaner waren Untermenschen, die nicht nicht dieselben Postschalter, Parkbänke und Toiletten wie Weiße benutzen durften.

  • "Im Unterricht werden wir Serben als Monster und Untermenschen dargestellt", sagt ein Vater.

  • Sithole solle die Schwerverbrecher besser als "Untermenschen" bezeichnen.

  • Seine eigenen Landsleute stempeln den 'Halbjuden' zum 'Untermenschen'.

  • Denn wie, so fragt er, kann man einem Oberfeldwebel Vorwürfe machen, "wenn die Spitze ihm sagte, das sind Untermenschen, die bringst du um.

  • Partisanen, Juden, Bolschewiken - das war dieselbe Kategorie von "Untermenschen", die unnachsichtig und brutal bekämpft werden durften.

  • Müllers Fazit: Nur denjenigen "Untermenschen", die brauchbare Sklaven abgaben, gestand die Wehrmacht ein Recht auf Leben zu.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Un­ter­mensch be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × R, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und R mög­lich. Im Plu­ral Un­ter­men­schen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Un­ter­mensch lautet: CEEHMNNRSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Nürn­berg
  9. Salz­wedel
  10. Chem­nitz
  11. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Martha
  7. Emil
  8. Nord­pol
  9. Samuel
  10. Cäsar
  11. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Mike
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Sierra
  10. Char­lie
  11. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Un­ter­mensch (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Un­ter­men­schen (Plural).

Untermensch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ter­mensch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • I.Q. Runner – Aufstand der Untermenschen (Fernsehfilm, 1995)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Untermensch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Untermensch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. noen.at, 13.12.2020
  2. propagandaschau.wordpress.com, 27.03.2018
  3. vienna.at, 08.02.2018
  4. propagandaschau.wordpress.com, 19.06.2017
  5. zeit.de, 09.02.2013
  6. kn-online.de, 13.03.2006
  7. DIE WELT 2001
  8. bz, 01.11.2001
  9. Junge Welt 1999
  10. Welt 1998
  11. TAZ 1997
  12. Süddeutsche Zeitung 1996
  13. Die Zeit 1996
  14. Stuttgarter Zeitung 1995
  15. Die Zeit 1995