Ungleichheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnɡlaɪ̯çhaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Ungleichheit
Mehrzahl:Ungleichheiten

Definition bzw. Bedeutung

Zustand, in dem es Unterschiede zwischen verschiedenen Dingen oder Personen/Personengruppen gibt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Ungleichheitdie Ungleichheiten
Genitivdie Ungleichheitder Ungleichheiten
Dativder Ungleichheitden Ungleichheiten
Akkusativdie Ungleichheitdie Ungleichheiten

Anderes Wort für Un­gleich­heit (Synonyme)

mangelnde Balance
Nicht-Ausbalanciertheit
Nicht-Ausgewogenheit
Schieflage (fig.):
Situation/Umstand, der als problematisch/schwierig/instabil gilt
unerwünschte Position im Raum, die wegen mangelnder Balance von der Norm abweicht
Schräglage (fig.):
Position (Lage), bei der ein Objekt nicht genau vertikal ausgerichtet ist
Position, bei der die Körperhauptachsen von Fötus und Mutter im spitzen Winkel zueinander stehen
Unausgewogenheit
Ungleichgewicht:
Mangel an Ausgeglichenheit zwischen zwei oder mehr Dingen, Aspekten; Abweichung von einem normalen, erforderlichen Gleichgewicht
Unterschied:
einschätzende Unterscheidung von etwas; Abgrenzung zu etwas
Nicht-Übereinstimmung zweier Objekte bzw. Dinge
Unwucht (fig.):
Abweichung vom Schwerpunkt während der Bewegung um sich selbst (Rotation); Verlagerung des Masseschwerpunktes weg vom Zentrum, wodurch ein ungleichmäßiges Laufen entsteht
Abweichung:
die Nichterfüllung einer Regelmäßigkeit
Verletzung einer grammatischen Regel oder Verstoß gegen eine geltende Sprachnorm oder -konvention
Antagonismus (geh., griechisch):
das einander Entgegenwirken/Entgegenstehen
Auseinandergehen
Divergenz:
Auseinanderstreben
das Nichtvorhandensein von Konvergenz; das Fehlen eines Grenzwertes
Verschiedenartigkeit
Einkommensunterschiede
Kluft:
im übertragenen Sinne: starker Gegensatz, der unüberwindbar scheint
tiefer Gesteinsriss, Spalt im Fels oder Erdboden
Schere zwischen Arm und Reich (floskelhaft)

Gegenteil von Un­gleich­heit (Antonyme)

Gleich­heit:
Zustand der Unterschiedslosigkeit (oder hoher Ähnlichkeit)

Beispielsätze

  • US-Präsident Barack Obama hat die wirtschaftliche Ungleichheit in seinem Land angeprangert.

  • Soziale Konflikte werden zunehmen, falls Ungleichheit fortbesteht.

  • Ich habe nie geleugnet, dass Ungleichheit besteht.

  • Entwicklung entwickelt Ungleichheit.

  • Die Ungleichheit nimmt nicht ab, im Gegenteil, sie wird immer bedeutsamer.

  • Krasse Ungleichheit ist auch schädlich für unser demokratisches Ideal.

  • Die Ungleichheit ist die Ursache aller örtlichen Bewegungen.

  • In England ist das Interesse an der Ungleichheit der Pferde weitaus größer als an der Gleichheit der Menschen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber die Prävention müsse auch die sozioökonomische Ungleichheit in den Blick nehmen, sagt Ruppe.

  • Bei der Detailauswertung der verlorenen Lebenszeit zeigten sich große regionale und sozioökonomische Ungleichheiten.

  • Aber auch das neue Modell der Identitätspolitik bringt neue Ungleichheiten hervor.

  • Ab welchem Punkt Ungleichheit zu einem Problem wird, ist schwer zu sagen.

  • Auch mögliche Ungleichheiten der Brüste (Brustasymmetrien) werden durch das Eigenfett optimal ausgeglichen.

  • Aber auch einschlägige wirtschaftsfreundliche Medien (einer der Vorreiter war die Welt) tun die wachsende Ungleichheit als Märchen ab.

  • Angesichts der zunehmenden globalen Ungleichheit ist es höchste Zeit, alle Länder des Südens mit an den Tisch zu holen.

  • An der Debatte über Ungleichheit ist nicht nur ihre Einseitigkeit bemerkenswert, sondern auch die Neigung, Fakten nicht gelten zu lassen.

  • Alle wollten ein Griechenland, "das sich wieder aufrichtet, das Wachstum schafft und Arbeitsplätze, und das die Ungleichheiten verringert".

  • Aber noch ahnen die Zwillinge nichts von solchen Ungleichheiten, auch nicht, wie „revolutionär“ sie sind.

  • Dies würde "neue Ungleichheiten in Deutschland schaffen", sagte er der "Welt" (Donnerstagsausgabe).

  • Die Park Avenue in New York spiegelt die wirtschaftlichen Probleme und die soziale Ungleichheit in den USA sehr gut wieder.

  • Darin wettert der 93-jährige Erfolgsautor,der selten Interviews gibt, gegen Ungleichheit, Finanzkapital und Fremdenhass.

  • Die Bezeichnung der Republikchefs schaffe ein Gefühl der Ungleichheit zwischen den Gebieten.

  • Bern (awp/sda) - Die Schweiz soll mithelfen, die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in der erweiterten EU abzubauen.

  • Deutschland gehört zu den Staaten mit der größten Ungleichheit bei der Bezahlung von Männern und Frauen.

  • Oft kommt es nicht vor, dass ein Gewerkschaftsführer mehr Ungleichheit fordert.

  • In einer Welt, in der es Ungerechtigkeiten und Ungleichheit gibt, ist links, wer das bekämpft.

  • Die Gemeinschaftsaufgabe ist laut Grundgesetz ein Instrument, das wirtschaftliche Ungleichheiten abbauen soll.

  • Aus meiner Sicht kommt es bei uns jetzt zu einer zunehmenden Entsolidarisierung, zur Entwicklung sozialer Ungleichheit.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Un­gleich­heit be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 2 × I, 1 × C, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N und ers­ten H mög­lich. Im Plu­ral Un­gleich­hei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Un­gleich­heit lautet: CEEGHHIILNTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Gos­lar
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Ingel­heim
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Gus­tav
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Ida
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Golf
  4. Lima
  5. Echo
  6. India
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Hotel
  10. Echo
  11. India
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Un­gleich­heit (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Un­gleich­hei­ten (Plural).

Ungleichheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­gleich­heit kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Asym­me­t­rie:
spiegelbildliche Ungleichheit
Dis­pa­ri­tät:
Gleichzeitigkeit, Nebeneinander von Ungleichheiten
Ein­kom­mens­kluft:
große Ungleichheit beim Einkommen, Verdienst
Impf­kluft:
Ungleichheit bei der Verteilung von Impfstoffen (beispielsweise zwischen Entwicklungsländern und westlichen Staaten)
Si­mi­la­ri­tät:
Ähnlichkeit mit etwas anderem, sichtbar daran, dass diese zwei in mindestens einem Aspekt Gleichheit und mindestens einem weiteren Ungleichheit aufweisen
so­zi­a­le Fra­ge:
Lösungsversuche von den Problemen heutiger Gesellschaften (meist aus Mitteleuropa und Nordamerika) der Armut, Wohnungsnot, Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen (beispielsweise Alten, alleinerziehenden Müttern), Ungleichheit, Bildungsungerechtigkeit oder mangelnder sozialer Mobilität
So­zi­al­staat:
Politik: ein Staat, der finanzielle und materielle Maßnahmen ergreift, die soziale Ungleichheiten verringern bzw. abbauen sollen und garantieren sollen, dass niemand (unverschuldet) Not und Armut leidet
Un­gleich­heits­zei­chen:
Zeichen für die Ungleichheit

Buchtitel

  • Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen Jean-Jacques Rousseau | ISBN: 978-3-15001-770-8
  • Der Preis der Ungleichheit Joseph Stiglitz | ISBN: 978-3-57055-240-7
  • Die Rückkehr der Ungleichheit Mike Savage | ISBN: 978-3-86854-377-3
  • Intersektionalität und horizontale Ungleichheit Ferhan Hassen, Söheyda Göktürk | ISBN: 978-6-20742-998-1
  • Kinder der Ungleichheit Carolin Butterwegge, Christoph Butterwegge | ISBN: 978-3-59351-483-3
  • Ökonomie der Ungleichheit Thomas Piketty | ISBN: 978-3-40675-001-4
  • Soziale Ungleichheit der Gesundheit im Kindesalter Sebastian Ehlen | ISBN: 978-3-77997-810-7
  • Soziale Ungleichheit und Sozialdarwinismus Sabrina Schlachter | ISBN: 978-3-34689-945-3
  • Soziale Ungleichheit – Kein Thema für die Eliten? Michael Hartmann | ISBN: 978-3-59339-948-5
  • Wächter der Ungleichheit? Silke Ruth Laskowski | ISBN: 978-3-80120-673-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ungleichheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ungleichheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12402832, 12402831, 12402829, 8603837, 8302071, 2982473 & 2412579. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. science.orf.at, 26.04.2023
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  4. freitag.de, 04.03.2020
  5. presseportal.de, 02.08.2019
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  7. salzgitter-zeitung.de, 19.03.2017
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  10. tagesspiegel.feedsportal.com, 12.12.2014
  11. dradio.de, 17.10.2013
  12. presseportal.de, 29.10.2012
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  15. cash.ch, 30.06.2009
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  20. lvz.de, 14.01.2004
  21. Neues Deutschland, 30.01.2003
  22. Die Zeit (38/2002)
  23. sz, 25.09.2001
  24. literaturkritik.de 2000
  25. BILD 1998
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  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995