Schnösel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃnøːzl̩]

Silbentrennung

Schnösel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Von sich eingenommene, eitle und arrogante Person.

Begriffsursprung

Belegt seit dem 19. Jahrhundert; Kluge vermutet als Bedeutung „Rotznase“ und Zugehörigkeit des Wortes zur Wortsippe von Schnodder, allerdings bei ungeklärten lautlichen Verhältnissen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schnöseldie Schnösel
Genitivdes Schnöselsder Schnösel
Dativdem Schnöselden Schnöseln
Akkusativden Schnöseldie Schnösel

Anderes Wort für Schnö­sel (Synonyme)

Adonis (ironisch):
griechische Mythologie: Jüngling von großer Schönheit und Geliebter der Aphrodite
Beau (ironisch):
gut aussehender, eitler Mann
Dandy:
Mann, der in extravaganter, betont modischer Aufmachung auftritt
eitler Pfau (ugs.)
Fant (geh., veraltet):
junge Person mit noch wenig Erfahrung
(eitler) Fatzke (ugs.):
von sich eingenommene, eitle und arrogante Person
feiner Pinkel (ugs.)
Geck:
ein eitel herausgeputzter und eingebildeter Mann
Gent (geh., ironisch):
belgische Stadt
Lackaffe (ugs.):
arroganter, eingebildeter Mann
lackierter Affe (ugs.)
Piefke:
österreichisch, bairisch, abwertend: Deutscher, Norddeutscher
Prahler, Wichtigtuer
Pomadenhengst (ugs., veraltet)
Schicki (ugs.)
Schickimicki (ugs., ironisch)
Schmock (geh., selten, veraltend):
(abgelagerter; klebriger; schmieriger) Schmutz, (Dreck, Mist)
(beschnittener) Penis
Schönling
Snob:
blasierter Mensch, Wichtigtuer
Stenz (ugs.):
ein übertrieben auf sein Äußeres (und seine Manieren) achtender Mann, eingebildeter Mann
Zuhälter
Stutzer (veraltet):
Jagdgewehr mit kurzem Lauf
übertrieben modisch gekleideter, eitler Mann

Sinnverwandte Wörter

An­ge­ber:
Person, die ihre eigenen Leistungen freiwillig und unaufgefordert in den Vordergrund stellt
Po­panz:
Wichtigtuer

Beispielsätze

  • Weil er seinen Sportwagen und seine perfekt sitzende Frisur zur Schau stellte, hielt man ihn für einen Schnösel.

  • Das großspurige Auftreten dieses arroganten Schnösels stößt potenzielle Wähler ab.

  • Warum unterhältst du dich mit diesem arroganten Schnösel?

  • Er ist ein vornehmer Schnösel.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dieser deutsche Schnösel hat bei Ihnen abgeschrieben?

  • Weis mimt den Schnösel Higgins, ohne ihn völlig unsympathisch zu zeichnen.

  • Ist mir wirklich Labsal, von Schnösels wie Ihnen richtig als Prolet, Pöbel und unter50-IQler klassifiziert zu werden.

  • Doch warum können wir Schnöseln in pastellfarbenen Lacoste-Polos mit hochgestelltem Kragen nicht mit Gleichmut begegnen?

  • Ein Schutzengel schubst einen reichen Schnösel in das Glück seines Lebens.

  • Nein, er sei kein Schnösel geworden.

  • Man erkennt, dass nicht jeder ein verwöhnter Schnösel ist, der einen Haufen Geld verdient.

  • Dieser Gast darf als neureicher Schnösel gelten.

  • Trotzdem macht es mich wütend, wenn ein junger Schnösel für seine Klausuren Pillen braucht.

  • Arrogante Schnösel haben bei den Rolandsbrüdern keine Chance.

  • Lasst diesen jungen Schnösel erst mal ein paar Jährchen älter werden.

  • Hätte der Schnösel nur nicht so viel in den Spiegel geschaut!

  • Schnösel tragen immer erstklassige Markenkleidung, rauchen "Nil" und schreiben mit Dreißig ihre Autobiographie.

  • Marcelo Rios benimmt sich wie ein gleichgültiger Schnösel und taugt damit bestens zum "bad boy" der Szene.

  • Der amtierende Bundestagspräsident Hans-Ulrich-Klose (SPD) wird Lafontaine für den "Schnösel" später ermahnen.

  • Ein postmoderner Schnösel, wer dies nun dergestalt 'dekonstruiert', nur kaltes Interesse habe dieses Happy-End gezeugt.

  • Was zunächst klingt wie die überhebliche Aussage eines arroganten Schnösels, entpuppt sich indes schnell als Durchhalteparole.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schnö­sel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schnö­sel be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N & 1 × Ö

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem Ö mög­lich.

Das Alphagramm von Schnö­sel lautet: CEHLNÖSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Nürn­berg
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Nord­pol
  5. Öko­nom
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Novem­ber
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Sierra
  8. Echo
  9. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

Schnösel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schnö­sel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ver­schnö­selt:
salopp: mit den Eigenschaften eines Schnösels.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schnösel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schnösel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1245562, 1192647 & 867342. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. blog.derbund.ch, 06.05.2020
  3. krone.at, 08.12.2019
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  9. faz.net, 02.01.2011
  10. sueddeutsche.de, 02.08.2007
  11. abendblatt.de, 04.03.2005
  12. archiv.tagesspiegel.de, 08.08.2003
  13. DIE WELT 2001
  14. Tagesspiegel 1999
  15. Welt 1998
  16. Welt 1997
  17. Süddeutsche Zeitung 1996
  18. Stuttgarter Zeitung 1995