Masematte

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [mazəˈmatə]

Silbentrennung

Masematte (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • Jüdischdeutsch, veraltet: gewagter Handel, gewagtes Geschäft (meist als Diebstahl)

  • Münster, kein Plural: regionaler Soziolekt, der zu den Dialekten des Rotwelschen gehört.

Begriffsursprung

Aus dem Rotwelschen Massematten/Massematte, ‚Handel und Wandel‘, aber auch ‚Diebstahl‘ Das von yi: masse-maten, „Geschäft, Verkehr“ bzw. „Empfangnahme und Geben (der Ware), Kauf und Verkauf“, bestehend aus masse (Last, Ladung) und Ü. Es geht zurück auf he d=masāʾ ūmatān. Das Wort Masematte ist bereits seit dem 18. Jahrhundert bezeugt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Masemattedie Masematte/​Masematten
Genitivdes Masematteder Masematte/​Masematten
Dativdem Masematteden Masematten
Akkusativden Masemattedie Masematte

Sinnverwandte Wörter

Münsterländer Platt

Gegenteil von Ma­se­mat­te (Antonyme)

Hoch­deutsch:
Oberbegriff für die hochdeutschen (mittel- und oberdeutschen) Sprachvarietäten und Dialekte südlich der Benrather oder der Uerdinger Linie, im Gegensatz zu Niederdeutsch
stilistisch „über“ den Mundarten im geographischen Dialektkontinuum und der Umgangssprache stehende, genormte Standardsprache (Dachsprache) im deutschen Sprachraum mit ihren regionalen Varietäten

Beispielsätze

Dazu gehören das Manische, das in der Gegend um Gießen gesprochen wird, und die Münstersche Geheimsprache Masematte.

Häufige Wortkombinationen

  • schlechte Massematten

Wortbildungen

  • Masemattefreier

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ma­se­mat­te?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ma­se­mat­te be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × E, 2 × M, 2 × T & 1 × S

  • Vokale: 2 × A, 2 × E
  • Konsonanten: 2 × M, 2 × T, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A, ers­ten E und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Ma­se­mat­te lautet: AAEEMMSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Salz­wedel
  4. Essen
  5. Mün­chen
  6. Aachen
  7. Tü­bin­gen
  8. Tü­bin­gen
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Samuel
  4. Emil
  5. Martha
  6. Anton
  7. Theo­dor
  8. Theo­dor
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Sierra
  4. Echo
  5. Mike
  6. Alfa
  7. Tango
  8. Tango
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

Masematte

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ma­se­mat­te kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Pat­te:
rheinisch, sondersprachlich Masematte: Geldbörse, Portemonnaie
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Masematte. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Siegmund A. Wolf: Wörterbuch des Rotwelschen. Deutsche Gaunersprache. 1. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 1956
  2. Joseph Karl von Train: Wörterbuch der Gauner- und Diebessprache. reprint Verlag Leipzig, Leipzig 2011. ISBN 978-3-8262-3014-1, DNB 1011465086
  3. Salcia Landmann: Jiddisch. Das Abenteuer einer Sprache – Nachwort von F. J. Beranek. Limes Verlag, Wiesbaden, München 1979. ISBN 3-8090-2144-X, DNB 790323494
  4. Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens
  5. Ronald Lötzsch: Jiddisches Wörterbuch. 1. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1990. ISBN 3-323-00314-4, DNB 910102309
  6. Die Zeit (47/2001)