Mätzchen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmɛt͡sçən]

Silbentrennung

Mätzchen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

alberner Unfug, kontraproduktives Verhalten

Begriffsursprung

Diminutiv von Matz „alberner Kerl“ (vgl. Hosenmatz oder Piepmatz), einer Koseform des männlichen Vornamens Matthias

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Mätzchendie Mätzchen
Genitivdes Mätzchensder Mätzchen
Dativdem Mätzchenden Mätzchen
Akkusativdas Mätzchendie Mätzchen

Anderes Wort für Mätz­chen (Synonyme)

Albernheit:
Eigenschaft, spaßig/albern zu sein
etwas, das die Eigenschaft aufweist
Flausen
Kinderei(en)
Sperenzchen (ugs., regional):
ärgerliche Schwierigkeiten, unnötige Behinderung eines Vorhabens
kostspielige Sachen
Sperenzien (ugs.):
ärgerliche Schwierigkeiten, unnötige Behinderung eines Vorhabens
kostspielige Sachen
Sperenzkes (ugs., regional)
Eskapade:
mutwilliger Streich
Seitensprung, abenteuerliche Handlung, eigenwilliges Tun
Kapriole:
ein übermütiger Streich oder verrückter Einfall
eine besondere Sprung-Übung der Hohen Schule in der klassischen Reitkunst
närrischer Einfall
Schelmenstreich:
Handlung von einer Art, dass jemand auf listige Weise übertölpelt/hereingelegt wird
Streich:
das Hereinlegen einer Person zum Zwecke der Belustigung
Schlag, Treffer
Tollerei
Tollheit:
Ausgelassenheit und Übermut
Zustand, in dem man verrückt, rasend, wütend ist
Verrücktheit:
unerwartetes, auf gewisse Ablehnung stoßendes Tun
Zustand geistiger Verwirrung
billige Tour
durchsichtiges Manöver
Effekthascherei:
übertrieben und aufdringlich wirkende Bemühung, das Publikum zu beeindrucken und Aufmerksamkeit zu erregen
Verhaltensweise, Handlung oder Äußerung, die auf hindeutet

Weitere mögliche Alternativen für Mätz­chen

Blödsinn:
Quatsch; unsinnige Idee; unglaubhafte Aussage
störende Handlung
Possen:
derber oder lustiger Streich, Unfug
Unfug:
unsinniger oder ungehöriger Zustand; unsinnige oder ungehörige Handlung
Unsinn:
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung

Beispielsätze

  • Ich warne dich: Mach jetzt bloß keine Mätzchen!

  • Jetzt lass die Mätzchen und benimm dich anständig.

  • Mach keine Mätzchen!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als SPD-Vorsitzende und Fraktionschefin sei sie "nicht bereit, diese Mätzchen noch weiter mitzumachen".

  • Andere Vorschläge der Koalitionspartner bezeichnete er als „Mätzchen“.

  • Für solche Mätzchen ist die Lage zu ernst.

  • Seine Mätzchen machen mich hässig», sagte Federer.

  • Jan Fabre bricht den hohen Ernst mit Witzchen und Mätzchen Die Kondition des Ensembles muss maßlos bewundert werden.

  • Algerien konnte schliesslich den knappen Vorsprung mit Hilfe von verschiedensten Mätzchen über die Zeit retten.

  • Aber man kann sich im Opernbetrieb heute Mätzchen eigentlich gar nicht mehr leisten, man muss funktionieren, sonst gilt man als schwierig.

  • ZDF-Chefredakteur Peter Frey kritisiert: „Das Duell ist keine Showbühne für die Mätzchen von Moderatoren.

  • Allerdings nur, wenn weiterhin die Ausgaben-Disziplin gewahrt und "keine Mätzchen" gemacht werden.

  • Sehr ruhig, konzentriert und ohne regisseurliche Mätzchen, ganz der gepressten Dramatik im Inneren der Lieder gemäß, läuft das Geschehen ab.

  • Für Mätzchen Einzelner gibt es keinen Raum mehr.

  • Er hat einige Dinge erledigt, die man nett finden oder aber als Mätzchen abtun kann.

  • Stoiber wettert gegen Schröders "Mätzchen" 02.

  • Schröder soll mit den Mätzchen aufhören und sich mit der Kanzlerkandidatin auf das TV-Duell verständigen.

  • "Solche Mätzchen" solle man nicht machen.

  • Düster kündigte der Patriarch nun in New York an, "dass wir uns solche Mätzchen in Zukunft nicht mehr gefallen lassen".

  • Da wird dann eine Inszenierung plakativ, die bis dahin angenehm frei ist von Mätzchen und Melodramatik.

  • Er kennt solche Mätzchen.

  • Jacobsen hat bereits einige "Mätzchen und Winkelzüge" der DHB-Rechtsabteilung als Störmanöver gewittert.

  • Vor allem, wenn man selber so viele Mätzchen macht wie Sie?

  • Deshalb sieht man diese Mätzchen bei kopfgesteuerten Fußballspielern auch seltener.

  • Häppchen, Kästchen, Mätzchen sind nicht unsere Art, Leben in die Seiten zu bringen.

  • Die im Westen verbreiteten Mätzchen konsumgeleiteter Ich-Verschleierung gibt es unter Besitzlosen nicht.

  • Regisseur Kai Braak lotet den Text Drawerts ohne Mätzchen aus.

  • Auch ohne solche Mätzchen sind in den letzten Jahren die Zuschauerzahlen stetig gestiegen, erreichen durchschnittlich 3,7 Millionen.

Häufige Wortkombinationen

  • Mätzchen machen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mätz­chen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Mätz­chen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × T, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Z mög­lich.

Das Alphagramm von Mätz­chen lautet: ÄCEHMNTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Umlaut-Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Zwickau
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ärger
  3. Theo­dor
  4. Zacharias
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Tango
  5. Zulu
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

Mätzchen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mätz­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Mätzchen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Mätzchen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4915998. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. augsburger-allgemeine.de, 21.06.2018
  3. tagesspiegel.de, 29.05.2018
  4. spiegel.de, 30.04.2016
  5. stern.de, 15.03.2016
  6. tagesspiegel.feedsportal.com, 29.06.2015
  7. bazonline.ch, 04.06.2014
  8. morgenpost.de, 08.09.2013
  9. welt.de, 26.04.2013
  10. tageblatt.de, 31.07.2009
  11. fr-online.de, 17.10.2007
  12. spiegel.de, 22.12.2006
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  14. handelsblatt.com, 04.08.2005
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  20. DIE WELT 2000
  21. Berliner Zeitung 1999
  22. Berliner Zeitung 1998
  23. Die Zeit (06/1998)
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. Berliner Zeitung 1996