Lude

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈluːdə ]

Silbentrennung

Einzahl:Lude
Mehrzahl:Luden

Definition bzw. Bedeutung

  • veraltend: ungepflegter, schmutziger, unanständiger, moralisch anrüchiger Mensch

  • Zuhälter

Begriffsursprung

Anfang des 20. Jahrhunderts in der Berliner Gaunersprache aufgekommene Bezeichnung nach der im 19. Jahrhundert üblichen Abkürzungsform des Personennamens Ludwig. Die französische Form von Ludwig Louis wurde schon vorher in gleichem Sinn benutzt: „Puff-Louis“, wohl nach den französischen Königen des 17. und 18. Jahrhunderts, unter denen das Mätressenwesen seinen Höhepunkt erreichte.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Ludedie Luden
Genitivdes Ludender Luden
Dativdem Ludenden Luden
Akkusativden Ludendie Luden

Anderes Wort für Lu­de (Synonyme)

(einer der) (seine) Pferdchen am Laufen hat (ugs.)
Beschützer (verhüllend):
eine Person, die eine andere Person oder eine Sache in Schutz nimmt
eine Person, die eine andere Person unter ihre Fittiche nimmt und unterstützt
Frauenwirt (veraltet)
Kuppler (veraltet):
Hersteller/Vermittler von Kontakten zwischen Personen zwecks Heirat oder - oft bezahlter - sexueller Aktivitäten
Loddel (abwertend)
Louis (ugs.)
Maquereau (franz.)
Peitscherlbua (ugs., österr.)
Pimp (engl.)
Schutzengel:
Ein Engel, der dem Menschen als Beistand und Hilfe zur Seite gestellt ist; dies entweder als religiöse Vorstellung oder im übertragenen Sinne auf einen helfenden Menschen bezogen
Stenz (ugs., süddt.):
ein übertrieben auf sein Äußeres (und seine Manieren) achtender Mann, eingebildeter Mann
Zuhälter
Strizzi (ugs., salopp, österr.):
bayerisch, salopp: ein leichtsinniger, leichtfertiger, durchtriebener Mann, Strolch
bayerisch, salopp: ein liebenswürdiges, aber zu Streichen aufgelegtes Kind
Strolch:
kleiner, raffinierter Junge
kleinkriminelle Person
Zuhälter (Hauptform):
eine Person, die von der Prostitution einer oder mehrerer Frauen (oder Männer) lebt und die Betroffenen dabei ausbeutet

Beispielsätze (Medien)

  • Die Amazon-Serie Luden - Könige der Reeperbahndiese Schicksale beleuchten, gleichzeitig Gangster-Action und hartes Drama sein.

  • Maler Adam Lude Döring gestorben - Kunst - Kultur & Live - Hamburger AbendblattSie haben sich erfolgreich abgemeldet!

  • In der CDU hieß es, der Staat dürfe nicht „zum Luden“ werden.

  • Davon wusste der kleine Michel aber noch nichts, genau genommen auch nichts davon, was ein Lude so macht.

  • Nachrichten aus diesen Studios gibt´s heute schon - "künftig haben alle Regionen auch eine eigene Stimme", sagt Lude.

  • "Das war persönlich und hatte mit dem Spiel nichts zu tun", klagt "Lude".

  • Er hatte Lude wohl erzählt, dass er bald stirbt.

  • Er ist Hure und Lude, Mörder und Ermordete, Richter und Ganove, Mädchen und Mann.

  • Schließlich verteidigt er nicht zum ersten Mal einen Luden.

  • Ihr Schicksal ist Thema der Hamburger Kiez-Klamotte Der letzte Lude von Stephen Manuel (in sechs Berliner Kinos).

  • Luden die Forscher Atome in die Falle, setzten sich die Teilchen in den Vertiefungen des Laserwaschbretts fest.

  • Lude, also Zuhälter, haben uns die Nazis beschimpft.

  • "Suicide" wird mit einem Schuhplattler aufgefrischt, und auf die Frage des Luden, der alle seine Kinder auf den Strich schickt, "Am I bad?"

  • Er gibt der Journalistin den Auftrag, für seine "Sex-Serie" das "Porträt eines Luden" zu schreiben und bringt sie mit Jack zusammen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Lu­de?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Lu­de be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich. Im Plu­ral Lu­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Lu­de lautet: DELU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Unna
  3. Düssel­dorf
  4. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Ulrich
  3. Dora
  4. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Delta
  4. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort Lu­de (Sin­gu­lar) bzw. 6 Punkte für Lu­den (Plural).

Lude

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Lu­de kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Andi Ommsen ist der letzte Lude (Film, 2003)
  • Luden: Könige Der Reeperbahn (TV-Serie, 2023)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Lude. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Lude. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9
  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. moviepilot.de, 03.03.2023
  4. abendblatt.de, 27.12.2018
  5. bild.de, 08.01.2017
  6. abendblatt.de, 26.03.2013
  7. allgemeine-zeitung.de, 01.05.2010
  8. mopo.de, 12.02.2009
  9. berlinerliteraturkritik.de, 02.11.2007
  10. haz.de, 09.04.2007
  11. archiv.tagesspiegel.de, 02.07.2003
  12. archiv.tagesspiegel.de, 14.07.2003
  13. bz, 20.06.2001
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Berliner Zeitung 1999
  16. Berliner Zeitung 1995