Kontemplation

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌkɔntɛmplaˈt͡si̯oːn ]

Silbentrennung

Einzahl:Kontemplation
Mehrzahl:Kontemplationen

Definition bzw. Bedeutung

  • Religion: Versenkung in Gott und seine Werke

  • Rückzug auf sich selbst, Versenkung in sich selbst

Begriffsursprung

Von lateinisch contemplatio = „Betrachtung, Anschauung“ im 14. Jahrhundert entlehnt; zu dem Verb contemplari = „betrachten, bedenken, berücksichtigen“ gebildet; zu dem Substantiv templum = „Beobachtungskreis“ gebildet; vergleiche kontemplativ.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kontemplationdie Kontemplationen
Genitivdie Kontemplationder Kontemplationen
Dativder Kontemplationden Kontemplationen
Akkusativdie Kontemplationdie Kontemplationen

Anderes Wort für Kon­tem­pla­ti­on (Synonyme)

Andacht:
kein Plural: starke innere Gesammeltheit, Versunkenheit in eine Sache
Religion, Christentum: Feier, bei der Andacht geübt wird; kleiner Gottesdienst
(innere) Einkehr:
Handlung, ein Lokal zu betreten
Handlung, sich zu besinnen, prüfen
geistiges Eintauchen
Innenschau (geh.):
Psychologie selten: (während dem Erleben bestimmter subjektiver Erfahrungen) nach innen gerichtete Beobachtung der eigenen seelischen Vorgänge zwecks psychologischer Selbsterkenntnis
(innere) Sammlung:
Anzahl von aufbewahrten, gezielt gesammelten Gegenständen
die Aktion des Sammelns; meist Geld für einen guten Zweck
Versenkung:
Handlung, mit der erreicht wird, dass ein Schiff oder ein anderer Gegenstand nicht mehr auf dem/im Wasser schwimmen kann
intensive Konzentration auf ein Thema
Versunkenheit

Sinnverwandte Wörter

Be­schau­lich­keit:
ruhiger, wohlwirkender Zustand
Besinnlichkeit
Me­di­ta­ti­on:
das Meditieren, tiefes sinnendes Nachdenken
Nachsinnen

Beispielsätze

  • Kontemplation ist nicht so sehr am Ergebnis orientiert, am besten, man betreibt sie um ihrer selbst willen.

  • Kontemplation kann man auch in der Natur erleben.

  • Zur Kontemplation kann man sich in ein Gotteshaus zurückziehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wenn ich viel erlebt habe, begebe ich mich oft wie in eine selbst gewählte Askese, sehne mich nach Kontemplation.

  • Dieses ansprechende kleine Drama bahnt sich lohnende, atmosphärisch anregende Pfade in die Kontemplation über Werte und Vergänglichkeit.

  • Erst eine ganz schön große Libelle über dem Teich reißt die Kinder aus ihrer künstlerischen Kontemplation.

  • Im Zen spielt der Aspekt der Kontemplation eine besondere Rolle.

  • Schon Panahis Mentor Abbas Kiarostami nutzte das Auto gern als Schutzraum für subversive Reflexion (und philosophische Kontemplation).

  • "Das bedeutet Kontemplation", sagt er.

  • Gebet und Kontemplation seien dabei für einen Theologen von entscheidender Bedeutung.

  • Zugegeben, für Kontemplation sei tagsüber keine Ruhe.

  • Sie scheut nicht den Rummel und verhilft dennoch der Kontemplation wieder zu ihrem Recht.

  • Für Kontemplation haben die Autofahrer natürlich keine Zeit, sie müssen die Kunst rasch erfassen.

  • Die reinste Kontemplation, könnte man meinen, doch Irrtum.

  • Seine Fotos, Bilder und Zeichnungen stellen zeitlose Stätten der Kontemplation dar.

  • Unten ein Lärminferno, hier oben die völlige Stille, Zeit zur Kontemplation bevor man wieder auf Reise geht.

  • Es gibt keine Kontemplation.

  • Weil der Gehende die Ekstase der Kontemplation nur simuliert, während der Fahrende sie tatsächlich eingeht.

  • Ein Luxusliner, Symbol vergangener Prächtigkeit, bietet Raum für Kontemplation und Konkurrenzverhalten.

  • Warum nicht beides nutzen - Die Kontemplation über den Siebenkäs und die Onlinedienste als Treffpunkt für Menschen aus der ganzen Welt?

  • Kein Zweifel, Wolf Gaudlitz will ein Kino der Kontemplation und schafft eines der unfreiwilligen Folklore.

  • Physiker Michail Lawrentjew machte sich auf die Suche nach einem Ort der Kontemplation.

  • Sie laden ein zum meditativen Spaziergang, zur Kontemplation über die Schöpfung.

  • Wahrheit ist so wesentlich Gabe, nicht egoistische Kontemplation.

  • Da kommt die zweite Ladung, und es wird still, denn Spargel fordert Kontemplation, auch wenn genug da ist: er bleibt aristokratisch.

  • Die einen suchen den stillen Ort der Kontemplation, für sie sind die Gebete und die eingängigen Lieder das Wichtigste.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Ort der Kontemplation

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kon­tem­pla­ti­on?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Kon­tem­pla­ti­on be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × O, 2 × T, 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × M & 1 × P

  • Vokale: 2 × O, 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × T, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, M, A und I mög­lich. Im Plu­ral Kon­tem­pla­ti­o­nen zu­dem nach dem zwei­ten O.

Das Alphagramm von Kon­tem­pla­ti­on lautet: AEIKLMNNOOPTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Nürn­berg
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Mün­chen
  7. Pots­dam
  8. Leip­zig
  9. Aachen
  10. Tü­bin­gen
  11. Ingel­heim
  12. Offen­bach
  13. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Nord­pol
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Martha
  7. Paula
  8. Lud­wig
  9. Anton
  10. Theo­dor
  11. Ida
  12. Otto
  13. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Novem­ber
  4. Tango
  5. Echo
  6. Mike
  7. Papa
  8. Lima
  9. Alfa
  10. Tango
  11. India
  12. Oscar
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort Kon­tem­pla­ti­on (Sin­gu­lar) bzw. 26 Punkte für Kon­tem­pla­ti­o­nen (Plural).

Kontemplation

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kon­tem­pla­ti­on kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kon­tem­pla­tiv:
besinnlich, beschaulich, Kontemplation betreibend, untätig
Mys­tik:
Religion: Form der Religiosität, religiöse Anschauung, bei der durch verschiedene Methoden und Praktiken (Askese, Ekstase, Hingabe, Kontemplation, Meditation, Trance, Yoga etc.) eine persönliche Erfahrung der Verbindung zu Gott, zur Allmacht oder anderen transzendenten Mächten erreicht werden soll

Buchtitel

  • Christliche Kontemplation Thomas Merton | ISBN: 978-3-53262-406-7
  • Die Kraft der Kontemplation Karin Seethaler | ISBN: 978-3-42903-638-6
  • Glück und Kontemplation Josef Pieper | ISBN: 978-3-83670-766-4
  • Kontemplation – ein spiritueller Weg Willigis Jäger | ISBN: 978-3-45106-835-5
  • Shashi Tharoo'r Kontemplation zu aktuellen Themen Dr. Vijay Chaudhari, Dr. Dinesh Deore | ISBN: 978-6-20741-662-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kontemplation. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kontemplation. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. welt.de, 22.10.2023
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  8. heise.de, 27.12.2007
  9. sat1.de, 02.12.2005
  10. archiv.tagesspiegel.de, 22.06.2005
  11. Die Zeit (36/2004)
  12. fr-aktuell.de, 08.07.2004
  13. Die Zeit (51/2004)
  14. sueddeutsche.de, 22.12.2003
  15. Die Welt 2001
  16. DIE WELT 2000
  17. FREITAG 2000
  18. Berliner Zeitung 1998
  19. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  20. TAZ 1997
  21. Welt 1997
  22. Süddeutsche Zeitung 1996
  23. Süddeutsche Zeitung 1995