Idiosynkrasie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌidi̯ozʏnkʁaˈziː]

Silbentrennung

Idiosynkrasie (Mehrzahl:Idiosynkrasien)

Definition bzw. Bedeutung

  • individuelle Abweichung von sozialer Norm (siehe auch)

  • Linguistik: spezifisches Merkmal eines sprachlichen Ausdrucks oder einer Sprachvarietät

  • Medizin: Überempfindlichkeit

  • spezifische oder besondere Eigenheit einer Person oder Gruppe

Begriffsursprung

Das Wort Idiosynkrasie im deutschsprachigen Raum ist im 18. Jahrhundert entlehnt worden aus der griechischen idiosynkrasia, heute idiosingrassía. Das Wort ist schon im Altgriechischen nachweisbar und setzt sich zusammen aus idio-, „eigen-“, syn-, „zusammen-“ und krasē/krasis, „die Mischung“ und bedeutete ursprünglich wohl „individuelle Mixtur von Körpersäften“ (vergleiche Säftelehre) und in diesem Sinne eine so erzeugte „spezifische Beschaffenheit eines einzelnen Körpers“.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Idiosynkrasiedie Idiosynkrasien
Genitivdie Idiosynkrasieder Idiosynkrasien
Dativder Idiosynkrasieden Idiosynkrasien
Akkusativdie Idiosynkrasiedie Idiosynkrasien

Anderes Wort für Idio­syn­kra­sie (Synonyme)

Eigenheit:
Merkwürdigkeit, Auffälligkeit , die jemand oder etwas aufweist
Eigentümlichkeit:
etwas, das vom Gewöhnlichen abweicht
Lexikalisierung:
Linguistik: Prozess und Ergebnis von Bedeutungswandel, die dazu führen, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile (Konstituenten) erschlossen werden kann.
Linguistik: Übernahme eines Wortes in die Lexik
Überempfindlichkeit

Gegenteil von Idio­syn­kra­sie (Antonyme)

Ro­bust­heit:
von Personen: Unempfindlichkeit gegen fremde Einflüsse
von Sachen: Stabilität gegenüber Störungen
Ver­träg­lich­keit:
entgegenkommendes Verhalten
positive Wechselwirkung von Substanzen

Beispielsätze

  • Eine angeborene Form der Allergie ist die Idiosynkrasie, die bereits beim allerersten Kontakt mit dem Stoff Reaktionen auslöst.

  • In der Gemeinschaft fallen manche Individuen durch ihre Idiosynkrasie auf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es ist eine Idiosynkrasie der modernen Wissenschaft, diese Methoden auszuschließen.

  • Deswegen wirken alle seine Idiosynkrasien weder über die Maßen exzentrisch noch je indiskret.

  • Bovenschens Buch ist nicht blind für die Fallen, die um den Begriff der Idiosynkrasie lauern.

  • Erteilt der Körpernatur das Wort, singt das Hohelied der "Hausgrille", wie Kant die Idiosynkrasie nannte.

  • Es ringt mit Adornos Diktum, dass sich auch der Antisemitismus auf Idiosynkrasie berufe, auf die Abscheu vor dem Anderen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Idio­syn­kra­sie?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Idio­syn­kra­sie be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × I, 2 × S, 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × K, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × Y

  • Vokale: 3 × I, 1 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × Y
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × D, 1 × K, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem O, N und A mög­lich. Im Plu­ral Idio­syn­kra­si­en zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Idio­syn­kra­sie lautet: ADEIIIKNORSSY

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Düssel­dorf
  3. Ingel­heim
  4. Offen­bach
  5. Salz­wedel
  6. Ypsi­lon
  7. Nürn­berg
  8. Köln
  9. Ros­tock
  10. Aachen
  11. Salz­wedel
  12. Ingel­heim
  13. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Dora
  3. Ida
  4. Otto
  5. Samuel
  6. Ysi­lon
  7. Nord­pol
  8. Kauf­mann
  9. Richard
  10. Anton
  11. Samuel
  12. Ida
  13. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Delta
  3. India
  4. Oscar
  5. Sierra
  6. Yan­kee
  7. Novem­ber
  8. Kilo
  9. Romeo
  10. Alfa
  11. Sierra
  12. India
  13. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄ ▄
  12. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 26 Punkte für das Wort Idio­syn­kra­sie (Sin­gu­lar) bzw. 27 Punkte für Idio­syn­kra­si­en (Plural).

Idiosynkrasie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Idio­syn­kra­sie kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

idio­syn­kra­tisch:
Linguistik: Eigenschaft, nur bei einzelnen Wörtern vorzukommen und sich nicht aus Regeln zu ergeben; einer Idiosynkrasie entsprechend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Idiosynkrasie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Idiosynkrasie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 23.09.2017
  2. sueddeutsche.de, 13.09.2002
  3. Die Zeit (43/2000)