Eigentümlichkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaɪ̯ɡn̩ˌtyːmlɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Eigentümlichkeit (Mehrzahl:Eigentümlichkeiten)

Definition bzw. Bedeutung

Etwas, das vom Gewöhnlichen abweicht.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv eigentümlich mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Eigentümlichkeitdie Eigentümlichkeiten
Genitivdie Eigentümlichkeitder Eigentümlichkeiten
Dativder Eigentümlichkeitden Eigentümlichkeiten
Akkusativdie Eigentümlichkeitdie Eigentümlichkeiten

Anderes Wort für Ei­gen­tüm­lich­keit (Synonyme)

Attribut:
(weglassbare) Beifügung in einem Satzglied
gehoben: Charakteristik, auffällige Eigenschaft von etwas
Attributivum (fachspr., linguistisch)
Besonderheit:
besondere Eigenschaft, spezielles Merkmal von etwas
Charakteristikum:
eine bestimmte Eigenschaft einer Person oder eines Objekts; etwas Kennzeichnendes für etwas
Charakterzug:
eine bestimmte Eigenschaft/ein bestimmtes Merkmal eines Charakters
Duktus:
charakteristische Art und Weise sich in Wort und Schrift auszudrücken
Linienführung beim Schreiben, Zeichnen und beim Malen
Eigenart:
eine einzelne, spezifische Besonderheit
summierte Besonderheiten, die ein Charakteristikum ausmachen
Eigenheit:
Merkwürdigkeit, Auffälligkeit , die jemand oder etwas aufweist
Eigenschaft:
Merkmal einer Sache, eines Wesens; das, was für jemanden oder etwas typisch oder kennzeichnend ist
Kennzeichen:
allgemein: Merkmal, an dem man eine Person oder einen Gegenstand erkennt
Zulassungsnummer oder Kennung eines Fahrzeugs
Manier:
(gutes, gesellschaftlich akzeptiertes) Benehmen gegenüber anderen Personen
Art und Weise der Ausführung
Merkmal:
Eigenschaft, die einem linguistischen Gegenstand (Phonem, Lexem, …) zugeschrieben wird
logisches Prädikat einer statistischen Einheit (= eines Merkmalsträgers), beispielsweise „Zahlungsbereitschaft“ zur statistischen Einheit „Kunde“
Spezifikum (fachspr.):
Arznei, die (genau und nachgewiesen) bei einem speziellen Krankheitsbild hilft
das Besondere an etwas, das es zum Beispiel unterscheidbar von anderem macht
Wesensmerkmal:
charakteristische Eigenschaft
Wesenszug:
charakteristische, das Wesen bestimmende Eigenschaft einer Person oder Sache
Spezifität:
Eigenschaft, in deutlichem Maße auf eine ganz eigene Art besonders (spezifisch) zu sein
Prozess der chemischen Umwandlung, der für einen vorliegenden Stoff charakteristisch ist
Idiosynkrasie:
individuelle Abweichung von sozialer Norm (siehe auch)
Linguistik: spezifisches Merkmal eines sprachlichen Ausdrucks oder einer Sprachvarietät
Art:
(allgemein) eine niedrige Kategorie im System der Lebewesen
allgemein im Sinne von: Eigenschaft, Eigenart
Charakter:
eine Zahl als Homomorphismus in den Grundkörper
Gesamtheit der angeborenen und anerzogenen, geistig-seelischen Eigenschaften eines Menschen (Charaktereigenschaften)
Gepräge:
komplette Einprägung auf einer Münze oder Medaille, also von Motiv und Schrift auf Vorder-, Rückseite und Kante
ohne Plural: kennzeichnende Eigenart; charakteristisches Aussehen
Wesen:
Aufstand, Treiben, Tumult
das Charakteristische an etwas, das seine Eigenart ausmacht
Merkwürdigkeit:
Eigenschaft, als sonderbar empfunden zu werden
etwas, das als sonderbar empfunden wird
Seltsamkeit:
Eigenschaft/Verhalten, sich ungewöhnlich/befremdlich zu geben

Beispielsätze

  • Es gehört zu den Eigentümlichkeiten dieser Geschichte, dass Smeirat, Mitglied der Koalition, zugleich auf der Seite der Skeptiker steht.

  • Nun wäre es aber nicht richtig, diese Eigentümlichkeit allein aus der freudschen Traumatheorie heraus zu erklären.

  • Im Basisdialekt dagegen entfalte sich das Bairische in all seiner Kraft und Eigentümlichkeit.

  • Das Fazit des Abends lässt sich schnell zusammenfassen: Ihre Eigentümlichkeiten sollen die Städte ruhig weiter pflegen.

  • "Von sämtlichen Eigentümlichkeiten der Welt überrannt" - so wehrlos gegen Einfälle wünscht man sich keinen Roman und keine Welt.

  • Die Schau will vor allem mit den Hintergründen und der Eigentümlichkeit dieser Volkskunst bekannt machen.

  • Das Phänomen ist durch die Eigentümlichkeiten einerseits und durch konsequente Marketing-Arbeit andererseits zu erklären.

  • Mit gerechtem Stolz hüteten die Japaner ihre nationalen Eigentümlichkeiten vor jedem, diese bedrohenden, fremden Einfluss.

  • Sie fürchtet, dass die Eigentümlichkeit durch die biotechnische Transformation bedroht ist, doch weil der Prozess offen ist - "Wer weiß?"

  • Die Konzentration der Ausstellung im Jewish Museum auf das Spätwerk läßt dessen Eigentümlichkeit und Eigenwert hervortreten.

Übersetzungen

  • Tschechisch:
    • zvláštnost (weiblich)
    • podivnost (weiblich)
    • podivnůstka (weiblich)

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ei­gen­tüm­lich­keit be­steht aus 16 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × I, 2 × T, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × N & 1 × Ü

  • Vokale: 3 × E, 3 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, N, M und H mög­lich. Im Plu­ral Ei­gen­tüm­lich­kei­ten zu­dem nach dem drit­ten I.

Das Alphagramm von Ei­gen­tüm­lich­keit lautet: CEEEGHIIIKLMNTTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Tü­bin­gen
  7. Umlaut-Unna
  8. Mün­chen
  9. Leip­zig
  10. Ingel­heim
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg
  13. Köln
  14. Essen
  15. Ingel­heim
  16. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Theo­dor
  7. Über­mut
  8. Martha
  9. Lud­wig
  10. Ida
  11. Cäsar
  12. Hein­reich
  13. Kauf­mann
  14. Emil
  15. Ida
  16. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Golf
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Tango
  7. Uni­form
  8. Echo
  9. Mike
  10. Lima
  11. India
  12. Char­lie
  13. Hotel
  14. Kilo
  15. Echo
  16. India
  17. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 32 Punkte für das Wort Ei­gen­tüm­lich­keit (Sin­gu­lar) bzw. 34 Punkte für Ei­gen­tüm­lich­kei­ten (Plural).

Eigentümlichkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ei­gen­tüm­lich­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ame­ri­ka­nis­mus:
aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche (oder eine andere Sprache) übernommene sprachliche Eigentümlichkeit
sprachliche Eigentümlichkeit des amerikanischen Englisch
An­thro­pi­non:
Philosophie, Anthropologie: eine spezifisch menschliche Eigentümlichkeit
Par­ti­zip:
infinite Verbform, die als Teil des Prädikats oder als Adjektiv verwendet werden kann. Die Bezeichnung Partizip weist darauf hin, dass es an den Eigentümlichkeiten des Verbs und denen des Adjektivs gleichzeitig partizipiert, also gewissermaßen als Mittelwort eine Mittelstellung einnimmt.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Eigentümlichkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Eigentümlichkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nrz.de, 17.03.2017
  2. berlinerliteraturkritik.de, 21.02.2007
  3. merkur-online.de, 04.09.2006
  4. sueddeutsche.de, 31.01.2003
  5. sz, 07.11.2001
  6. Die Zeit (48/2001)
  7. DIE WELT 2000
  8. Die Zeit (43/2000)
  9. Tagesspiegel 1998