Gottseibeiuns

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌɡɔtzaɪ̯ˈbaɪ̯ʔʊns]

Silbentrennung

Gottseibeiuns

Begriffsursprung

Der Ausruf wurde prophylaktisch gebraucht, wenn man vom Teufel sprach, um alle schlimmen Folgen abzuwehren und zugleich den göttlichen Beistand zu erbitten.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Gottseibeiuns
Genitivdes Gottseibeiuns
Dativdem Gottseibeiuns
Akkusativden Gottseibeiuns

Anderes Wort für Gott­sei­bei­uns (Synonyme)

(das) große Tier
666
Antichrist:
der Widersacher von Christus
Beelzebub:
oberster Teufel (in der Gestalt einer Fliege)
Dämon:
Angst machende Macht, böser Geist mit übermenschlichen Kräften
ein Programm, das im Hintergrund abläuft und bestimmte Dienste zur Verfügung stellt
Deibel
Deiwel
Diabolo
Diabolus
Düvel (ugs., plattdeutsch)
Fürst der Finsternis
Höllenfürst
(der) Leibhaftige:
Hüllwort für Teufel
Luzifer:
Astronomie: der Morgenstern; die Venus
Religion, Christentum: der Teufel oder Satan in Anschluss an Jesaja 14,12, wo die gottfeindliche babylonische Weltmacht „Luzifer“ genannt wird
Mephisto (geh.)
Mephistopheles
Satan:
ohne Plural; theologisch: der Gegenspieler Gottes, der Teufel, der Versucher
umgangssprachlich abwertend; oft als Schimpfwort: boshafte Person
Teifel
Teufel (Hauptform):
böser Mensch
böses Geisterwesen
Verderber
Verführer:
jemand, der jemand anderen zu etwas bringt, das dieser nicht ohnehin beabsichtigt hatte
Versucher:
jemand, der einen anderen Menschen in Versuchung führt; Personifikation der Versuchung
Widersacher:
Person, die engagiert gegen die Interessen einer anderen Person arbeitet

Gegenteil von Gott­sei­bei­uns (Antonyme)

Gott:
ein in seinem Fach besonders talentierter Mensch oder ein überaus schöner Mensch (vor allem feminin mit der Assoziation der Schönheitsgöttin Venus/Aphrodite)
eines von mehreren übernatürlichen, oft unsterblichen Wesen mit großer Macht

Beispielsätze

  • Volkstümlich ist der Gottseibeiuns synonym mit Teufel, ohne dass man den Satan selbst erwähnt, wie es auch im Englischen getan wird, wo man statt Hölle "a very uncomfortable place" oder "the other place" sagt.

  • Er versuchte bei der Ausführung seines Auftrages, dem Entwerfen von Kirchenfenstern für ein Gotteshaus, trotz der vorgegebenen Motive von Himmel und Hölle das Bild des Gottseibeiuns zu vermeiden, weil er glaubte, ihn dadurch heraufbeschwören zu können.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Um davon abzulenken, darf der FP-Chef bis auf weiteres den gesundheitspolitischen Gottseibeiuns spielen.

  • Er, Schüssel, sei der wahre Gegner für Haider, sagte er damals, der Retter vor dem Gottseibeiuns.

  • Sarrazin weiß, daß manche seiner Ideen für viele Sozialdemokraten ein "verteilungspolitischer Gottseibeiuns" sind.

  • Den Druckfehlerteufel bekämpft er wie den leibhaftigen Gottseibeiuns.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Gott­sei­bei­uns be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × S, 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten T, ers­ten I und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von Gott­sei­bei­uns lautet: BEEGIINOSSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Offen­bach
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Salz­wedel
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Ber­lin
  9. Essen
  10. Ingel­heim
  11. Unna
  12. Nürn­berg
  13. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Otto
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Samuel
  6. Emil
  7. Ida
  8. Berta
  9. Emil
  10. Ida
  11. Ulrich
  12. Nord­pol
  13. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Oscar
  3. Tango
  4. Tango
  5. Sierra
  6. Echo
  7. India
  8. Bravo
  9. Echo
  10. India
  11. Uni­form
  12. Novem­ber
  13. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

Gottseibeiuns

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gott­sei­bei­uns kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gottseibeiuns. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gottseibeiuns. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 14.12.2017
  2. Die Zeit (7/2000)
  3. Berliner Zeitung 1999
  4. Die Zeit 1996