Geröll

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈʁœl]

Silbentrennung

Geröll (Mehrzahl:Gerölle)

Definition bzw. Bedeutung

Gesteinssediment mit einer Korngröße oberhalb der von Sand, oft grenzt man nach oben zu Blockgrößen ab. Die Grenzwerte für den Durchmesser sind in Fachwissenschaften oft präzise, aber uneinheitlich festgelegt. Oft wird zudem die Bezeichnung auf leidlich gerundetes Sediment beschränkt. Allgemeinsprachlich wird das Wort oft noch vager verstanden.

Begriffsursprung

Ableitung von rollen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ge- und zusätzlichem Umlaut, in der Form gerülle seit dem 16. Jahrhundert, in der heutigen Form seit dem 18. Jahrhundert belegt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gerölldie Gerölle
Genitivdes Gerölls/​Geröllesder Gerölle
Dativdem Geröllden Geröllen
Akkusativdas Gerölldie Gerölle

Anderes Wort für Ge­röll (Synonyme)

Geschiebe

Gegenteil von Ge­röll (Antonyme)

Blockgeröll
Kon­glo­me­rat:
Gemisch oder Zusammenballung von verschiedenartigen Dingen
Geologie: ein Sedimentgestein aus gerundeten und miteinander verkitteten Komponenten, deren Korndurchmesser 2 Millimeter übersteigt
Sand:
aus einer Sandbank entstandene Flussinsel
kurz für Sandbank
Schluff:
Geologie: Bodenart, die zu mindestens 95 % aus Teilchen mit einem Korndurchmesser von 0,06 bis 0,002 mm besteht
Schutt:
Menge von hauptsächlich festen, aus irgendeinem größerem Objekt herausgelösten, Objekten
Ton:
feinkörniges Verwitterungsprodukt, Bodenart, Töpfermaterial

Beispielsätze

  • Durch Wind und Wasser abgetragenes Gestein sammelt sich oft als Geröll in Mulden am Fuße der Berge.

  • Die Straße ist durch Geröll blockiert, das von einem Felsen in der Nähe heruntergefallen ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Felbertauernstraße wurde auf einer Länge von 700 Metern von Schlamm und Geröll verlegt und war zum Teil zwei Meter tief verschüttet.

  • Man habe von Anfang an das Ziel gehabt, das «Geröll der Rechtsverhandlungen» aus dem Weg zu räumen.

  • Am Samstag sind Fels und Geröll auf die Fahrbahn gestürzt.

  • Ihre Forellenzucht wurde bereits zweimal von Geröll überflutet.

  • Damals nämlich haben die Gletscher an ihren Rändern Geröll abgeladen und so genannte Weichschichten hinterlassen.

  • Bis zu 58 Stunden waren sie lebendig begraben unter einer fünf Meter dicken Schicht aus Eis, Geröll und Trümmern.

  • Auch ein Straßenbankett wurde ausgeschwemmt, das Geröll musste mit Hilfe eines Traktors und mit Schaufeln händisch weggearbeitet werden.

  • Auf kantonalen und kommunalen Strassen wird der Verkehr noch punktuell durch Wasser und Geröll behindert.

  • Der Vorgarten ist verwüstet: Mit Schaufeln entfernen sie nun mühsam das Geröll, richten die restlichen Pflanzen auf.

  • Anwohner blockierten Straßen mit Steinen und Geröll.

  • Ihre Rettung gestaltet sich schwierig, weil immer wieder Geröll nachrutscht.

  • «Das Geröll muss zuerst aus dem Bachbett entfernt werden» sagte der Gemeindepräsident am Telefon.

  • Man geht davon aus, dass sich beispielsweise die Ringe um gewisse Sterne aus Geröll und Staub eben solcher Kollisionen bilden.

  • Bei der Suche nach Überlebenden stocherten die Anwohner vorsichtig mit langen Stangen in dem Schlamm und Geröll.

  • Da kein Weg zu ihm führte, musste sie viele Stunden über scharfen Stein und rutschendes Geröll klettern bis sie ihn erreichte.

  • Wäre die Klinge im Geröll bewegt worden, müssten ihre Kanten rund und glatt geschliffen sein.

  • Steine, Äste und Geröll scheinen zum Greifen nahe.

  • Eine Landschaft aus rauen Klippen, kargen und baumlosen Landstrichen, in der allenfalls Steine, Kies und Geröll gedeihen.

  • Zuletzt war es am 16. Juni zu einem schweren Bahnunfall gekommen, als ein Expreßzug mit Geröll zusammenprallte und entgleiste.

  • Seine Statik stützt sich auf Geröll und Steinschutt, mit einem Kitt aus Eis, der ihn so lange zusammenhielt - vergänglichem Eis!

  • Durch einen Erdrutsch in Ecuador sind bis zu 70 Menschen unter Tonnen von Geröll begraben worden.

  • Seit x Tagen spuckt der Ätna nun Feuer und Geröll.

  • Links bahnt sich ein kleiner Gebirgsbach mühsam den Weg durch Eisplatten und Geröll.

  • Schlamm und Geröll türmen sich bis zu den Dächern.

  • Denn Sprache ist kulturelles Gedächtnis, "Geröll im Fluß der Generationen".

  • Es ist uns ein Anliegen, daß wir den Leuten beibringen, richtig zu steigen, auch wenn Geröll herumliegt und der Weg glitschig ist.

  • Dort sollten etwa 15 Kubikmeter Geröll entfernt werden, das Spezialeinheiten untersuchen werden.

  • Im mühsam wieder aufgebauten Dorf begrub 1749 ein Steinhagel 48 Menschen unter tonnenschwerem Geröll.

Häufige Wortkombinationen

  • Schutt und Geröll, Steine und Geröll

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ge­röll?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ge­röll be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × G, 1 × Ö & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × G, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich. Im Plu­ral Ge­röl­le zu­dem nach dem ers­ten L.

Das Alphagramm von Ge­röll lautet: EGLLÖR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Offen­bach
  5. Leip­zig
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Richard
  4. Öko­nom
  5. Lud­wig
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Oscar
  5. Echo
  6. Lima
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Ge­röll (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Ge­röl­le (Plural).

Geröll

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­röll kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­ra­si­ons­plat­te:
eine zum Meer hin geneigte Platte, die durch das von der Brandung mitgeführte Geröll abgeschliffen wurde; eine durch Abrasion entstandene Platte
Ab­schlag:
von Feuerstein oder Geröll abgeschlagenes Teilstück, das als Werkzeug benutzt wurde
Ge­röll­stein:
Stein in einem Geröll/als Teil von einem Geröll
Ge­röll­feld:
Gelände, das mit Geröll bedeckt ist
Ge­röll­ge­rät:
Archäologie: sehr ursprüngliche Steingeräte des altsteinzeitlichen Menschen von vor über zwei Millionen Jahren. Geeignete Gerölle wurden durch härtere Schlagsteine zerlegt.
Ge­röll­hang:
abschüssiges Gelände/Hang, bedeckt mit Geröll
La­wi­ne:
an Hängen abrutschende Materialien wie Schlamm oder Geröll
Schutt­strom:
zusammenhängender Strom, bei welchem Gerölle, Steine und Felsblöcke, in manchen Fällen auch Pflanzen, Bäume oder anderer Schutt in einer schlammigen Grundmasse transportiert werden

Buchtitel

  • Wie ein Stein im Geröll Maria Barbal | ISBN: 978-3-45336-146-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geröll. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Geröll. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7334766. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  12. news.orf.at, 11.04.2012
  13. bernerzeitung.ch, 27.08.2011
  14. tagesschau.sf.tv, 14.10.2010
  15. cellesche-zeitung.de, 03.09.2009
  16. jetzt.sueddeutsche.de, 20.05.2008
  17. thueringer-allgemeine.de, 31.05.2007
  18. dw-world.de, 29.10.2006
  19. spiegel.de, 03.08.2005
  20. welt.de, 15.12.2004
  21. welt.de, 14.08.2003
  22. berlinonline.de, 20.07.2002
  23. Die Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. BILD 1999
  26. Die Zeit (29/1998)
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995