Furor

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfuːʁoːɐ̯ ]

Silbentrennung

Furor

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend lateinisch furor entlehnt, das seinerseits auf das Verb furere „einherstürmen, toben, rasen, wüten“ zurückgeht, siehe auch Furie und Furore.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Furor
Genitivdes Furors
Dativdem Furor
Akkusativden Furor

Anderes Wort für Fu­ror (Synonyme)

Ärger:
spontane, innere, emotionale Reaktion hochgradiger Unzufriedenheit auf eine Situation, eine Person oder eine Erinnerung, die der Verärgerte lieber anders gesehen hätte
umgangssprachlich: ein ärgerliches Erlebnis
Aufgebrachtheit
Aufgebrachtsein
Aufgeregtheit
Aufregung:
Gefühl der Anspannung und Unruhe
verwirrendes, chaotisches Durcheinander
böses Blut (ugs.)
Brast (veraltend):
überflüssiges Beiwerk
Echauffiertheit
Echauffierung
Eifer (gegen):
aufgeregte Eile
Begeisterung für eine Sache
Empörtheit
Empörung (Hauptform):
Auflehnung gegen bestehende (Hierarchie-)Verhältnisse
stark emotionale Verärgerung über etwas
Entrüstung:
Plural ungebräuchlich: Gefühl der Beleidigung in seinem sittlichen Empfinden
Erbostheit
Feindseligkeit:
bewaffnete Aktion gegen jemanden oder etwas
Gefühl der Feindschaft
Gefrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Gereiztheit:
Zustand nervlich angespannter Stimmung
Gfrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
heiliger Zorn
Indignation:
Gefühl der Entrüstung, des Unwillen
Ingrimm (veraltend):
veraltet, gehoben: starker Groll oder Zorn
Jähzorn:
plötzlich aufwallender, heftiger Zorn als Reaktion auf ein bestimmtes Vorkommnis
Rage:
unkontrollierte Aufregung
Raserei:
extrem schnelles Fahren
wildes Verhalten ohne Selbstkontrolle
Scheißwut (derb)
Stinkwut
Verärgerung
Wüten (gegen) (Hauptform)
Wüterei
Wut:
starke Gemütserregung, ein Gefühl großen Ärgers, oft in Verbindung mit aggressivem Verhalten
Wut im Bauch
Zorn:
starkes und heftiges Gefühl, das negativ gegen etwas oder jemanden gerichtet ist, weil etwas als nicht richtig empfunden wird oder nicht den eigenen Wünschen entspricht

Beispielsätze (Medien)

  • Gesellschaftspolitische Fragen werden in den Schauspielproduktionen „Frauensache“, „Furor“ und „Die deutsche Ayse“ behandelt.

  • Als Widersacher Don Pizarro wirbelte Falk Struckmann mit donnerndem Furor über die Bühne.

  • Sie harrt einer Relektüre, ihr Furor, ihre Vehemenz und Brillanz sind sehr nah an der Zeit.

  • Wenn man um den Furor weiss, den andere ertragen müssen, ahnt, was eine Gesinnungslobby doch Wert ist.

  • Ein nationalistischer Furor hat die Türkei erfasst.

  • Nutzen Seoul und Pjöngjang dieses Momentum nämlich für echte Verhandlungen, könnte dies Trumps Furor ein wenig eindämmen.

  • Alle diese Unterschiede werden im nationalistischen Furor geschluckt.

  • Der Furor vieler Bauern darüber ist gross, auch vieler Bauernvertreter im Nationalrat.

  • Mit seinem Furor pflügte er ganz Europa um.

  • Nolens volens stilisieren die Medien in ihrem Furor den Wladimir Putin zum Superhelden.

  • Die Finanzkrise hat einen regulatorischen Furor losgelassen.

  • In diesem Furor gegen eine Frau und die Kanzlerin eines modernen Deutschland spiegelt sich faschistisches Gedankengut.

  • Schon vorab garantiert er "inhaltlichen Furor".

  • Inzwischen rümpfen auch viele Unionspolitiker und ein paar FDP-Strategen die Nase, Westerwelles plötzlicher Furor riecht ein wenig streng.

  • Sarrazins Buch hat mehr Furor gemacht als die Memoiren aller Kanzler zusammengenommen.

  • Kaum wurde bisher mit solchem Furor festgehalten, wie sich Menschen verletzen und töten - Gibson ist eben kein Gewaltverherrlicher.

  • Schon jetzt ist der antiamerikanische Furor besorgniserregend.

  • Und wenn's mal mächtig rauschte, schien der Furor zu verpuffen, ansonsten schaltete das Festspielorchester einfach auf Autopilot.

  • Offenbar aber hat das Kulturreferat den Zorn und den Furor der Bewegung unterschätzt.

  • War es nicht der politische Furor, so war es eben die Religion.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Fu­ror?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Fu­ror be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × F, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × F

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von Fu­ror lautet: FORRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Unna
  3. Ros­tock
  4. Offen­bach
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ulrich
  3. Richard
  4. Otto
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Uni­form
  3. Romeo
  4. Oscar
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

Furor

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fu­ror kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Furor Lutz Hübner, Sarah Nemitz | ISBN: 978-3-15014-288-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Furor. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Furor. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. stuttgarter-nachrichten.de, 28.03.2023
  3. wienerzeitung.at, 15.08.2022
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  5. taz.de, 01.09.2019
  6. nzz.ch, 27.02.2018
  7. derstandard.at, 25.02.2018
  8. welt.de, 22.12.2017
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  14. kleinezeitung.at, 10.06.2013
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  19. merkur-online.de, 27.07.2005
  20. f-r.de, 16.06.2003
  21. sueddeutsche.de, 24.03.2003
  22. sz, 20.10.2001
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  24. Tagesspiegel 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
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  29. TAZ 1995